Tritte gegen das Defi-Gehäuse

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Projektmanager Thomas Schreiner (links) vom Zentrum für Telemedizin und Stadtrat Klaus Zehe aus Albertshausen hören die Tonaufzeichnung während des Beschädigungszeitraums ab. Foto: Sigismund von Dobschütz
Projektmanager Thomas Schreiner (links) vom Zentrum für Telemedizin und Stadtrat Klaus Zehe aus Albertshausen hören die Tonaufzeichnung während des Beschädigungszeitraums ab.  Foto: Sigismund von Dobschütz
Tritte und Dellen sind Spuren des Vandalismus am Defibrillator
Tritte und Dellen sind Spuren des Vandalismus am Defibrillator
 

Die Initiatoren sind enttäuscht: Unbekannte Täter haben den Defibrillator in Albertshausen mutwillig beschädigt.

Mehr als 5000 Euro hatten im vergangenen Jahr Privatpersonen, Vereine und Firmen in Albertshausen für einen automatischen Defibrillator gespendet. Im August wurde er am Feuerwehrhaus angebracht. Nur sechs Monate später wurde er nun in der Nacht zum 8. Februar mutwillig beschädigt.

"Es ist der erste Fall von Vandalismus an einem unserer 20 Geräte im Landkreis", ist Thomas Schreiner, zuständiger Projektmanager beim Zentrum für Telemedizin, über diese sinnlose Tat enttäuscht.

Noch enttäuschter sind die Spender in Albertshausen, die die Aufstellung dieses sogar von medizinischen Laien zur Lebensrettung leicht bedienbaren Automatischen Externen Defibrillators (AED) möglich gemacht haben. "Es war der erste AED außerhalb der Kissinger Kernstadt, und wir Albertshäuser waren damals sehr stolz", erinnert sich Stadtrat Klaus Zehe noch gern an die fröhliche Feier vor dem Feuerwehrhaus zur Inbetriebnahme des Geräts.

In der Nacht zum Mittwoch, 8. Februar, haben Randalierer um 1.49 Uhr, so die Aufzeichnung des Geräts, mehrfach gegen das Gehäuse des Defibrillators getreten. Dabei hat sich die Halterung des Gehäuses in der Wand gelockert, die Sicherungsplombe des Gehäuses gelöst und im Inneren fiel die Schutzklappe des AED ab.


Stimmen zu hören

Dadurch wurde die automatische Tonaufnahme des Geräts und zugleich die Verbindung zur Rettungsleitstelle in Schweinfurt aktiviert. Durch einen weiteren Fußtritt muss dann wohl der Kontaktschalter beschädigt worden sein, was zum Abbruch dieser Verbindung führte. "Auf der Tonspur sind Stimmen zu hören", hat Schreiner inzwischen festgestellt.


Herzblut in Aktion gesteckt

Zum Glück ist der materielle Schaden vergleichsweise gering. "Mit Material und Arbeitszeit vielleicht 300 Euro", schätzt Schreiner. Doch der ideelle und moralische Schaden ist nicht messbar. Zudem war die Tat des Randalierers töricht. Schreiner: "Was wäre gewesen, wenn er selbst oder seine Angehörigen am nächsten Tag diesen lebensrettenden Defibrillator gebraucht hätten?"
Eine Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt behält sich die Spendergemeinschaft noch vor - nicht nur wegen des materiellen Schadens. "Wir sind noch glimpflich davon gekommen: Das Gerät war zum Glück schon zwei Tage später wieder einsatzbereit. Geld für einen neuen AED hätten wir nicht gehabt", berichtet Klaus Zehe. Er ärgert sich viel mehr über diesen sinnlosen Vandalismus. "Wir alle haben doch so viel Herzblut in diese Aktion gesteckt."