Bad Kissingens Strom-, Wasser- und Gasversorger braucht zeitgemäße Technik- und Lagerräume auch zur Vereinfachung der Betriebsabläufe. Baubeginn für das 5,8 Millionen Euro-Projekt ist im Mai.
"Es geht hier nicht um schöner Wohnen, wir bauen einen funktionalen Zweckbau", betont der Leiter der Stadtwerke, Manfred Zimmer. Konkret: Die Stadtwerke, die sich bisher mit mehreren Standorten in teils sehr alte Gebäuden herumschlagen müssen, gönnen sich auf ihrem Stammsitz an der Würzburger Straße einen Neubau.
Laut Zimmer war ein solcher schon 1976, nach Übernahme des Gaswerks, angedacht, wurde damals aber nicht realisiert.
Als die Stadtwerke 1998 zur GmbH umfirmierten, stand die Errichtung eines technischen Betriebsgebäudes erneut auf der Agenda. Doch dann kam der Bau der KissSalis-Therme dazwischen. "Beides zusammen hätten wir nicht stemmen können", sagt Zimmer. Es dauerte bis 2012, bis die Planungen per europaweiter Ausschreibung auf den Weg gebracht wurden.
Ein Teil der Stadtwerke ist derzeit noch im alten E-Werk in der Oskar-von-Miller-Straße untergebracht.
Mitten im Hochwassergebiet, wie Manfred Zimmer beteont: "Beim Jahrhunderthochwasser 2013 war es kritisch, schlimmstenfalls hätte die Stromversorgung zusammenbrechen können." Im Keller des alten E-Werks zeigt der Leiter der Stadtwerke, wie hoch das Wasser stand. An der Decke ziehen sich Leitungen hin, die für die Stromversorgung gebraucht werden.
Es hat nicht viel gefehlt, und diese Leitungen wären vom Pegelstand erreicht worden.
Auch das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Zaak wird von den Stadtwerken genutzt. Dort lagern zum Beispiel Plastikrohre in den ehemaligen Gewächshäusern. Ein vernünftiger Besprechungsraum für Gespräche mit Kunden fehlt ganz.
Dazu kommt, dass laut Zimmer auch die Technikgebäude auf dem Stamm-Gelände völlig veraltet sind.
Mit dem Neubau und der damit verbundenen Konzentration an einem Ort wollen die Stadtwerke nicht nur zeitgemäße Gebäude schaffen sondern auch das Management vereinfachen. "So haben wir zum Beispiel bisher zwei Lager und brauchen dafür Menschen, die sie verwalten", sagt Manfred Zimmer.
Enorm
gewachsen Außerdem sind die Stadtwerke sind in den vergangenen Jahren enorm gewachsen, vor allem im Bereich der Gasversorgung. Das Gasnetz reicht inzwischen von Sulzthal bis Burkardroth, von Steinach bis Euerdorf.
Ausdehnen können sich die Stadtwerke auf dem bis jetzt ungenutzten Garten zwischen dem bestehenden Betriebsgelände und der Umgehungsstraße.
Entstehen werden ein Gebäude für das technische Betriebsmanagement mit Büros, EDV-Abteilung, Umkleiden für das rund 90-köpfige Personal, eine Schalt- und Netzleitwarte und Werkstätten. Hinzu kommen zwei Fahrzeughallen und ein Lager, in dem unter anderem Rohre, Kabeltrommeln und andere sperrige Teile Platz finden.
Laut Manfred Zimmer werden die Arbeiten heuer im Mai beginnen und Ende des Jahres 2015 abgeschlossen.
Die bisher genutzten Bauten außerhalb des Stammsitzes, die sich im Eigentum der Stadtwerke befinden, werden verkauft beziehungsweise vermietet. Die Villa, die bisher als Verwaltungsgebäude dient, wird weiter genutzt.
Keine Gebührenerhöhung Die Kosten für die Neubauten liegen bei 5,8 Millionen Euro.
Zimmer spricht von einer "rentierlichen Investition". Das heißt: Durch die Optimierung der Betriebsabläufe komme die Investition wieder herein, das Projekt werde nicht auf die Gebühren umgelegt. "Wie machen unsere Strom- und Gaspreise nach dem Wettbewerb", versichert Manfred Zimmer.
Tochtergesellschaft
Die Stadtwerke Bad Kissingen GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Bad Kissingen.
Sie versorgt unter anderem Kernstadt und Stadtteile mit Strom, Gas, Fernwärme und Wasser. Des weiteren betreiben die Stadtwerke die beiden Parkhäuser und sind zusammen mit dem Busunternehmen Weltz mit der Durchführung des öffentlichen Personennahverkehrs betraut. Außerdem gehört den Stadtwerken die Immobilie der KissSalis-Therme.