Stadt entfernt Peter Heil vom Eisenstädter Platz

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Das Peter-Heil-Denkmal wurde demontiert. Foto: Stadt Bad Kissingen
Das Peter-Heil-Denkmal wurde demontiert. Foto: Stadt Bad Kissingen

Den Schweden hat Peter Heil tapfer getrotzt. Jetzt musste der Held, der einst Kissingen gerettet hat, aber weichen: Die Stadt hat die Figur am Eisenstädter Platz entfernt. Aus gutem Grund: Die Standsicherheit war nicht mehr gewährleistet, teilte Rathaussprecher Thomas Hack mit.

1645 belagerten die Schweden die Stadt. Die Kissinger Bürger wollten sich nicht so schnell geschlagen geben. Sie und verschanzten sich hinter der Stadtmauer. Zwölf Tage beschossen und berannten die Schweden die Mauern. Dann sollte Kissingen mit einem Sturmangriff nach vorangegangenem Beschuss durch Kanonen genommen werden.

Die Munition war verschossen, die Stadtmauern zeigten Risse. Eine Versammlung wurde einberufen, um zu beraten, was nunmehr zu tun sei.
Der Bürgermeister wollte bereits die Tore öffnen lassen, um die Stadt zu übergeben. Da schlug Peter Heil vor, die 200 in der Stadt befindlichen Bienenkörbe auf der Mauer zu verteilen, um sie auf die Angreifer zu schleudern.

Als die Schweden die Stadtmauer erreichten, flogen die Bienenkörbe und zerschellten auf dem Boden mitten unter ihnen. Die Insekten umschwirrten und stachen die Schweden, es entstand ein großes Durcheinander. Die Schweden waren nicht mehr zu halten. Sie flohen.

Legende oder Wahrheit? Am Eisenstädter Platz, an der Stadtmauer, ist dem Retter der Stadt ein Denkmal gesetzt worden. Dort stand er mit Bienenkörben unter dem Arm. Bis Freitag.

Bei einer regelmäßigen Überprüfung seien horizontale Risse im Marmor der Standsäule festgestellt, worden, so die Stadtverwaltung. Eine fachtechnische Untersuchung durch einen Statiker habe dies bestätigt. Die Risse durchzogen die gesamte Marmorstatue. Aus Verkehrssicherheitsgründen habe die Stadt sie deshalb vom Sockel entfernt und den Sockel abgebaut.

Jetzt würden Überlegungen angestellt, wie und wann das Denkmal, das 1997 vom ungarischen Künstler Imre Varga geschaffen und von der Familie Heil der Stadt gestiftet worden ist, wieder im öffentlichen Raum aufgestellt werden kann. Hack: "Wie es weitergeht, wissen wir noch nicht." Er geht davon aus, dass dieses Kunstwerk - weil "zu wackelig" - dort wohl nicht mehr aufgestellt wird.