Vier Tore in einer Halbzeit sind beim Handball unterirdisch

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Mit Entschlossenheit setzt Theresa Kleinhenz zum Wurf an. Unter dem Strich fehlte der SG Garitz/Nüdlingn aber die Präzision im Abschluss. Im Hintergrund: Sabrina Kleinhenz. Foto: Hopf
Mit Entschlossenheit setzt Theresa Kleinhenz zum Wurf an. Unter dem Strich fehlte der SG Garitz/Nüdlingn aber die Präzision im Abschluss. Im Hintergrund: Sabrina Kleinhenz. Foto: Hopf

Zuerst die gute Nachricht: Die Gastgeberinnen haben die zweite Halbzeit mit 12:8 gewonnen. Die schlechte lautet: Trotzdem ging das Match gegen den favorisierten Tabellenzweiten verloren.

SG Garitz/Nüdlingen - ASV Dachau 16:21 (4:13).
"Weil wir in der ersten Halbzeit eine unterirdische schlechte Wurfausbeute hatten. Da haben wir bei noch ordentlichen Deckungsarbeit die gegnerische Abwehrreihe kaum in Verlegenheit gebracht", analysierte SG-Coach Norbert Senft. Tatsächlich konnte sich in der Schlossberghalle kein SG-Fan erinnern, dass die Heimsieben in dreißig Minuten nur viermal einnetzte. "Dabei hätten wir ohne Druck aufspielen können", so ihr Trainer weiter, "aber wir haben hypernervös angefangen, schwach geworfen und uns viele Pass- und technische Fehler geleistet".

Seiner Meinung war waren die Gastgeberinnen von der robusten Gangart, die der Kontrahent vom Anpfiff weg anschlug, eingeschüchtert und vermieden zunächst körperbetonte Zweikämpfe. Die Oberbayerinnen gingen tatsächlich am eigenen Kreis aggressiv zu Werke, klammerten die ballführende SGlerin sofort und kombinierten auch mit höherem Tempo. Es dauerte jedenfalls bis zur 9. Minute, ehe die Heimdamen ihren ersten Treffer, von Anna Kleinhenz erzielt, bejubeln konnten, doch da hatte der Gast schon fünfmal eingenetzt. Bis zum zweiten Treffer der Senft-Frauen vergingen weitere acht Minuten, als Theresa Kleinhenz zum 2:9 traf. Vor dem Seitenwechsel trafen nur noch Ronja Schwalbe zum 3:11 und mit dem Pausenpfiff die am Kreis stets schwer in die Mangel genommene Anne Früh. "Das ist eine ganz andere Nummer", so das einhellige Fazit der heimischen Fans über den Gegner, "da geht es jetzt nur noch um Schadensbegrenzung".

Derweil stellte Senft die Deckungsformation um, statt einer recht offensiven 4:2-Variante, die gerade der athletischen ASV-Kreisläuferin Franziska Spatz viel Freiraum einräumte, ließ er nun ein 6:0 spielen. Diese Taktik wirkte sich positiv aus, nun kam Sand ins Getriebe des Gegners, der vermehrt an Stephanie Piske, die mit Wiederanpfiff Pia Kunzmann abgelöst hatte, scheiterte. Nach einem Fehlpass- und Fehlwurf-Festival zwischen der 31. und 35. Minute, keine der Parteien traf, steigerten sich die Gastgeberinnen von Minute zu Minute, verkürzten den Rückstand in der 42. Minute auf 10:16 und bekamen nun vermehrt Siebenmeter zugesprochen, die Melanie Dotzer alle verwandelte. Als Ronja Schwalbe das 13:18 erzielte (47.), keimte noch einmal Hoffnung auf eine erfolgreiche Aufholjagd auf. Doch nun spielten die Schützlinge von Coach Bernhard Karg ihre Routine aus, beantworteten jeden Gegentreffer mit einem eigenen und hielten so den Fünf-Tore-Vorsprung stabil. "Über die zweite Halbzeit will ich nicht jammern", konstatierte nach dem Abpfiff der SG-Trainer, "da haben wir unser wahres Gesicht gezeigt und kämpferisch und auch spieltechnisch dagegengehalten". Doch da ein Spiel sechzig Minuten dauert, reichte es letztlich für eine Überraschung nicht, das Fehlen von Lisa Wenzke war da vielleicht doch ergebniserheblich.
Tore für die SG: Ronja Schwalbe (5), Melanie Dotzer (5/4), Anne Früh (2), Anna-Lena Paech (2), Theresa Kleinhenz (1), Anna Kleinhenz (1).