Die Saalestädter stehen vor einem richtungsweisenden Kellerduell gegen die SG Bruchköbel.
                           
          
           
   
           HSC Bad Neustadt - SG Bruchköbel  (Samstag, 19.30 Uhr) 
   Zwei Drittel der Saison haben die 16 Teams absolviert. Und die Hälfte davon schwebt in akuter Abstiegsgefahr. Zu den Sorgenkindern gehören der HSC Bad Neustadt-Rhön (13./15:25) und die SG Bruchköbel (15./14:26), für die das Match am Samstagabend in der Bürgermeister-Goebels-Halle von richtungsweisender Bedeutung ist. "Wir wollen unter allen Umständen gewinnen, wissen aber auch, dass der Gegner mit denselben Ambitionen anreist", sagt HSC-Coach Christoph Kolodziej, der zwei Punkte fest eingeplant hat. Sein Kollege Tim Beckmann, der im Oktober Oliver Hubbert auf dem Cheftrainer-Sessel abgelöst hat, wie auch seine Schützlinge wissen: Eine Niederlage würde sie erst einmal auf einem Abstiegsplatz festnageln.
Der Gästetrainer ist den HSC-Fans noch bestens bekannt. In der vorigen Runde war er sportlich Verantwortlicher des langjährigen HSC-Rivalen TV Groß-Umstadt, dessen Abstieg er nicht verhindern konnte. Dieses Schicksal soll ihn zwölf Monate später nicht neuerlich treffen. Vor acht Tagen ging Bruchköbel im Derby gegen den Vorletzten Gelnhausen mit 27:33 baden. Die SG-Angriffsreihe, in der der 2,06 große Winter-Neuzugang Daniel Zourek und der Außen Yannick Woiwod fehlten, leistete sich zu viele Fehlwürfe. Die Deckungsschwächen gerade ab Mitte der zweiten Halbzeit wurden von Gelnhausen gnadenlos genutzt. Ob Zourek (Bänderverletzung) und Woiwod (Ellenbogenblessur) wieder passen müssen, bleibt abzuwarten. "Der Gegner ist trotzdem immer noch ein starker", analysiert Christoph Kolodziej. Die Rückraumachse mit Sergej Zutic, Jonas Ulshöfer und dem Spanier Tegaday Ramos-Nuez kann an einem guten Tag für jeden Kontrahenten zur Gefahr werden. Unter Beckmann wurde zudem das Spiel über den Kreisläufer Jannik Hoffmann forciert. "Unser Videostudium hat bestätigt, dass wir Anspiele an den Kreis tunlichst unterbinden sollten", hofft und erwartet Kolodziej.
Ob die Gastgeber den Vorteil des Hinspieles nochmals in die Waagschale werfen können - nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit erkämpften sie sich ab Mitte der zweiten Halbzeit aufgrund überlegener Kondition die Punkte und gewannen mit 30:22 - muss abgewartet werden. In personeller Hinsicht gibt es vom HSC zu vermelden, dass Jan Wicklein erneut das Training abbrechen musste. Filip Milutinovic wird wegen eines Bandscheibenvorfalles definitiv ausfallen. Hinter dem Einsatz von Konstantin Singwald, der das Training aufgenommen hat, steht noch ein Fragezeichen.
Gegenüber dem jüngsten Heimspiel plant Kolodziej keine großen taktischen Veränderungen. "Wir müssen kompakt in der Deckung stehen, die Fehler der Bruchköbeler Offensive zu Tempogegenstößen nutzen und unsere Angriffe strukturiert und ohne Hektik abschließen." Im Prinzip sollte also an die ersten 40 Minuten vom Großwallstadt-Spiel angeknüpft werden, wo ein ersatzgeschwächtes Heimteam gezeigt hat, wozu es in der Lage ist und - bei einem Rückblick auf den bisherigen Saisonverlauf - auch in der Lage gewesen wäre. Doch Jammern über so manch unnötigen Punktverlust in den bisherigen 20 Partien nutzt im Nachhinein nichts. Prekär wird es aber wirklich, wenn dem HSC kein Sieg gelingt. "Alles in allem bin ich optimistisch", so Kolodziej, der darauf baut, dass seine Schützlinge wieder vom heimischen Publikum unterstützt werden. Diese Rückendeckung gegen Großwallstadt war lobenswert, vor allem, als sich abzeichnete, dass man gegen den designierten Meister verlieren würde.