Obererthal muss nachsitzen

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Westheim ballert sich in die Aufstiegsrelegation und spielt nun gegen den TSV Nordheim/Rhön. BSC Lauter zieht den Kopf am Männerhölzlein aus der Schlinge.

TSV Reiterswiesen - FC Westheim 0:7 (0:4). Tore: 0:1 Philipp Vierheilig (5.), 0:2 Yanik Pragmann (10.), 0:3 Niklas Siekmann (12.), 0:4 Fabian Martin (44.), 0:5 Anton Greilich (50.), 0:6 Daniel Wendel (52.), 0:7 Yanik Pragmann (55.).
Weil der FC Westheim die Verfolger von der DJK Schondra im Aufstiegsrennen auf Distanz halten musste, war gnadenlose "Waster" Sturm-und-Drang-Phase angesagt. Die Ausgangslage war nämlich denkbar einfach. Mit einem Punkt Vorsprung vor Schondra hatten es die Jungs um Kapitän Philipp Vierheilig selbst in der Hand. Mit zwei Siegen und fünf Toren von Newcomer Niklas "Siggi" Siekmann aus den letzten beiden Spielen fuhr man mit breiter Brust in die Gößleswiesen bei Bad Kissingen. "Westheim war uns spielerisch und läuferisch leider klar überlegen. Wir hatten uns in der Halbzeit noch einmal vorgenommen, dass wir unsere Ehre irgendwie retten wollen. Aber gegen die pfeilschnellen Stürmer waren wir völlig machtlos. Wenn die Gäste bis zum Schluss voll durchgezogen hätten, dann wäre das vielleicht sogar noch zweistellig gegen uns ausgegangen", sagte Abteilungsleiter Tobias Vogel geknickt. "Gerade Yanik Pragmann war einfach eine Nummer zu stark für uns. Den haben wir nicht richtig in den Griff bekommen. Das ging alles viel zu schnell. Wir waren bei allen Tore, die super von Westheim rausgespielt worden sind, machtlos. Wir können dem FC Westheim zu dieser spielerischen Leistung nur gratulieren, das war mehr als beeindruckend. Wir wünschen dem Verein für die Relegation alles Gute."

DJK Schondra - SC Diebach 2:0 (2:0). Tore: 1:0 Tizian Rölling (11., Foulelfmeter), 2:0 Mario Hägerich (25.).
Der längst gekrönte Meister aus Diebach war zu Gast im Schondraer Sportpark beim heimlichen Aufstiegsaspiranten, der aus eigener Kraft aber nichts mehr bewegen konnte. Jahr für Jahr mischt die Storch-Elf in der Kreisklasse oben mit. Allerdings weiterhin nicht gerade von Glück verfolgt. Erneut stand Routinier Udo Baum mit gewohnter Sicherheit und Ruhe zwischen den Schondraer Pfosten. Und der durfte schon nach elf Minuten jubeln, als Tizian Rölling nach Foul an Kilian Markart den Diebacher Keeper Lukas Wahler am Kreidepunkt überwinden konnte. Doch weil der FC Westheim in Reiterswiesen eine Bude nach der anderen rein machte, blieb der Sieg gegen den Meister ein Muster ohne Wert. Da nutzte auch ein vollbesetzter Sportpark nicht mehr viel. Schondra bot in der ersten Halbzeit eine gute Leistung, obwohl einige Akteure ersetzt werden mussten. Die junge Truppe von Charly Storch machte ihre Sache sehr gut. Nach einer Kombination über Kilian Markart, Tizian Rölling und Michael Schröter kam der Ball nach innen zu Mario Hägerich. Dieser stand alleine vor Torwart Wahler. Er konnte den zentralen Schuss zunächst abwehren. Jedoch prallte der Ball von Mario Hägerich dann doch ins Tor. Anschließend hatte Schondra durch Mario Hägerich, Michael Morschhäuser, Kilian Markart und Michael Schröter weitere gute Einschussmöglichkeiten, die nicht genutzt wurden.

SV Obererthal - FC Hammelburg 2:0 (1:0). Tore 1:0, 2:0 Felix Heid (11., 85.).
Derby. Abstiegskampf. Abschied von Spieler-Trainer David Böhm und Abteilungsleiter Manfred Rüth. Ordentlich was los bei den Rot-Weißen am Michaelsweg. Und das große Zittern am Saisonende hatte zumindest Rüth schon vor einigen Wochen prophezeit. Für Hammelburg steht der Abschied aus der Kreisklasse längst fest. Obererthal muss nun allerdings nachsitzen und sein Glück in der Relegation probieren. In der vorab viel beschworenen Sondertabelle mit den drei punktgleichen Vereinen SV Morlesau/Windheim, BSC Lauter und SV Obererthal (alle 30 Punkte) landet die Elf von David Böhm im eher seltenen Dreier-Vergleich auf dem letzten Platz. "Das war ein sehr gutes Spiel, man hat absolut nicht gesehen, dass hier zwei Abstiegskandidaten am Werk sind", sagte Manfred Rüth. "Auch Hammelburg hat sehr offensiv und flott agiert und sich einige Chancen erspielt. In letzter Minute hätten die Gäste noch den Anschlusstreffer machen können, auch davor waren sie immer gut im Spiel und haben sich niemals aufgegeben. Das verdient allergrößten Respekt. Dass wir in dieser Sondertabelle auf dem letzten Platz abschließen würden, war mir schon vor diesem Spieltag sonnenklar. Solche Fernduelle um den Abstieg sind immer sehr ungünstig."

TSV Wollbach - BSC Lauter 1:6 (0:2). Tore: 0:1 Simon Kessler (39.), 0:2 Nico Kessler (45.+3), 0:3 Simon Kessler (48., Foulelfmeter), 0:4 Andreas Rost (55., Eigentor), 0:5 Simon Kessler (67.), 1:5 Jonas Kirchner (68.), 1:6 Nico Kessler (83.).
Während Wollbach das rettende Ufer mit einem Sieg in Kothen bereits vorzeitig erreicht hat, ging es für den benachbarten BSC in diesem Endspiel noch um den Klassenverbleib, der mit einem Sieg besiegelt werden konnte. Für Wollbachs Keeper Florian Erb war am Sonntag gegen den BSC extreme Schwerstarbeit unter der Sonne angesagt. Einen Schuss von Nico Kessler, der seinen besser postierten Bruder Simon glatt übersehen hatte, parierte Erb zunächst glänzend. Gegen Simon Kessler war Erb allerdings völlig machtlos, als Maxi Wehner das Leder scharf ins Zentrum gebracht hatte. Kurz vor dem Kabinengang erhöhte Nico Kessler die Gäste-Führung nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus. Simon Kessler machte am Elfmeterpunkt die Vorentscheidung und damit den Klassenerhalt vor großer Kulisse klar. Unglücksrabe Andreas Rost klärte eine Flanke im Wollbacher Strafraum mit einem missglückten Schuss präzise ins lange Eck des Erb-Kastens. Mit einem tollen Lupfer über Florian Erb machte Simon Kessler den Lauterer Triumph perfekt. Ein schöner Flugkopfball von Jonas Kirchner besänftigte die Wollbacher Fan-Seele. Michael Rößer hatte die Vorlage gegeben. Nach Vorarbeit von Florian Fichtl machte der unermüdliche Nico Kessler das halbe Dutzend voll.

TSV Oberthulba - DJK Kothen 1:3 (0:2). Tore: 0:1 Oliver Kömpel (9.), 0:2 Sebastian Ögretmen (17.), 1:2 Kevin Voll (78.), 1:3 Klaus Walko (94.).
Weil Oberthulba im Niemandsland der Tabelle angekommen und Kothen längst abgestiegen ist, ging es in Hassenbach vor mehr als 100 Zuschauern nur noch um einen einigermaßen versöhnlichen Saisonausklang. Nachdem der TSV im letzten Jahr die Abstiegsrelegation bestehen musste, war man heuer in Oberthulba ganz froh, nicht schon wieder um den Klassenverbleib zittern zu müssen.