Wenn es so etwas wie einen Angstgegner für den FC Bad Brückenau gibt, dann ist das traditionell die TG Heidingsfeld. Umso erstaunlicher, dass die gegen den Abstieg kämpfenden Sinnstädterinnen in der Anfangsphase spielbestimmend in der Jahnwiese auftraten. Tabellarisch gesehen trennen die beiden Teams Welten, auch wenn die Brückenauerinnen in dieser Saison immer wieder am Punktgewinn schnupperten, der ihnen auch weiterhin komplett versagt bleibt.
Bei den Hätzfelderinnen lief in den Anfangsminuten überhaupt nichts zusammen, mehrmals wurde leichtfertig der Ball hergeschenkt, technische Fehler schlichen sich ein und im Tor-Abschluss ließ die Treffsicherheit zunächst auch zu wünschen übrig. Doch die Sinnstädterinnen machten zu wenig aus den unerwarteten Anlaufschwierigkeiten der Gastgeberinnen. Nach fünf Minuten führten die FClerinnen zwar mit drei Treffern Vorsprung, es hätten aber angesichts der vielen guten Chancen einige mehr sein können beziehungsweise müssen.
Etliche Möglichkeiten versiebten die Sinnstädterinnen auch im weiteren Spielverlauf durch ungenaue, beziehungsweise überhastete, Zuspiele am gegnerischen Kreis. Nach und nach fand Heidingsfeld zur eigentlichen Stärke zurück. Und das ist das Tempospiel aus einer bärenstarken Abwehr heraus. Bis zur Halbzeit hatten die TGlerinnen die Verhältnisse wieder gerade gerückt und bauten sich durch konsequente Angriffsaktionen einen Sieben-Tore-Vorsprung auf. Nach der Pause kontrollierten die TG das Spielgeschehen, der erwartete Heimsieg geriet zu keiner Zeit mehr so wirklich in Gefahr. Als die Gastgeberinnen personell munter durchrotierten, traten zwar kleinere Abstimmungsprobleme auf, was aber angesichts des satten Vorsprungs nicht mehr entscheidend ins Gewicht fallen sollte.
So richtig überzeugen konnten die Sinnstädterinnen nur an der Siebenmetermarke, wo Kreisläuferin Lena Übelacker alle sechs Versuche mit einem Treffer krönte. In einer fairen Partie, bei der Schiedsrichter Johannes Oehrlein jede noch so kleine Unsportlichkeit entdeckte und rigoros bestrafte, erhöhten die Gastgeberinnen nach und nach das Tempo und krönten den zweiten Durchgang mit einem ihrer gefürchteten Konter zum 30:18-Endstand. Den extrem überraschenden Blackout der TG zu Spielbeginn hatten die Sinnstädterinnen, die diesmal von Nadine und Michael Pragmann betreut wurden, nicht entscheidend nutzen können.
Tore für Bad Brückenau: Lena Übelacker (8/6), Jennifer Frank (4), Melissa Kalmund (2), Anna Pragmann (1), Jana Gebhard (1), Mareike Schneider (1), Sophie Gundelach (1).
SG Garitz/Nüdlingen - HSV Bergtheim II 24:14 (11:6).
Trotz gutem Start in die Partie mit einer schnellen Führung verlor die SG Garitz/Nüdlingen in der Folge etwas den Faden. "Bergtheim hat zu Beginn sehr schnell gespielt. Am Ende ging den Gästen aber etwas die Luft aus, weil sie nur mit elf Spielerinnen angereist waren", so Elena Keßler zum letztlich klaren Erfolg. Das Heimteam konnte dagegen munter durchwechseln und die Kräfte schonen. Zur Halbzeitpause lag die SG bereits mit 11:6 komfortabel in Front. Aber Bergtheim ließ auch nach dem Seitenwechsel zunächst nicht locker um kam bis auf drei Tore ran (51.).
Nach einer Auszeit der Gäste gelang dem HSV aber kein weiterer Treffer mehr, sie waren mit ihren Kräften am Ende. Die SG nutzte das gnadenlos aus und schraubte das Ergebnis munter in die Höhe zum Endstand von 24:14. Ein Sonderlob verdiente sich laut Elena Keßler SG-Torhüterin Mercedes Dörr, die immer wieder mit präzisen Würfen Tempogegenstöße forcierte. Nach einer Spielpause am kommenden Wochenende erwartet die SG den Tabellenführer HSG Mainfranken in der Schlossberghalle.
Tore für Garitz/Nüdlingen: Anna Franz (7), Melissa Schäfer (5/3), Elena Keßler (4/1), Theresa Kleinhenz (3), Hanna Mahlmeister (2), Pia Hein (1), Sarah Stockerl (1), Pia Steinegger (1).