Auf die Valkovskis-Sieben wartet die nächste große Herausforderung.
HSC Bad Neustadt-Rhön - MSG Groß-Bieberau/ModauEine Woche nach dem Spitzenreiter TV Hüttenberg empfängt der HSC Bad Neustadt-Rhön (4./17:9) am Samstag (19.30 Uhr) wieder ein Topteam der Liga: Die MSG Groß-Bieberau/Modau belegt mit 18:8 Punkten Rang drei. "Das wird kein Spaziergang", gibt sich HSC-Coach Margots Valkovskis keinen Illusionen hin. "Der Gegner war in der Vergangenheit schon kampfstark. Mit den Verstärkungen in der Sommerpause hat er auch spielerisch an Qualität gewonnen."
Wie beim HSC hat sich auch bei den Südhessen seit dem letzten Aufeinandertreffen - Bad Neustadt gewann Anfang Mai auf dem Schulberg mit 30:29 - einiges getan. Die Gastgeber liefen damals noch mit Margots Valkovskis, den Feuchtmann-Brüdern, Goran Djuricin und dem immer noch verletzten Lukas Böhm auf.
Auf Gegnerseite gehörten Yannick Göbel, der zwischenzeitlich nach Leipzig zurückgekehrte Steve Baumgärtel sowie der pfeilschnelle Jan Döll zu den Stammkräften. Während sich der HSC nur dezent Ersatz besorgt (Kolodziej, Singwald), schlugen die MSG-Verantwortlichen groß zu.
Sie verpflichteten mit Maximilian Schubert (TuS Nettelstedt-Lübbecke) und Felix Kossler (TSG Friesenheim) zwei Erstliga-Akteure. Mit dem ungarischen Hünen Daniel Zele (TV Hermsdorf) und dem jungen Kris Jost (TV Großwallstadt) hat man ebenfalls einen guten Fang gemacht. Das war auch wichtig, denn bei den Gästen schlug das Verletzungspech in der laufenden Runde unerbittlich zu.
MSG-Coach Ralf Ludwig verlor früh seinen Spielmacher Maik Lebherz (Knie), konnte Michael Malik (Patellasehne) so gut wie gar nicht einsetzen, kann auf unabsehbare Zeit Kreisläufer Nils Arnold (Kreuzband) nicht bringen und sah zuletzt auch den langjährigen Torjäger Benedikt Seeger (Muskelfaserriss) auf der Bank sitzen. Bei Letzterem besteht allerdings Hoffnung, dass er in der Bürgermeister-Goebels-Halle aufläuft. Da erstaunt es auch die Konkurrenz, dass die Odenwälder so gut platziert sind. Beim letztwöchigen Sieg gegen den HSV Bad Blankenburg (27:25) war der Kader auf acht Feldspieler zusammengeschrumpft. "Aber die, die zur Verfügung stehen, sind bärenstark", lautet die Erkenntnis des HSC-Coaches nach dem Videostudium. Insbesondere die Wurfgewalt von Zele aus dem Rückraum wie auch die Schnelligkeit von Rechtsaußen Kossler haben ihn beeindruckt. "Es wundert mich daher nicht, dass die MSG so weit oben platziert ist.
Sie steht kompakt in der Abwehr und ihr Kombinationsspiel ist von Ballsicherheit geprägt", so Valkovskis weitere Analyse.
Anfangs der Woche war beim HSC das Hüttenberg-Spiel aufzuarbeiten. Die Nachbetrachtung fiel einerseits positiv aus, war zum anderen aber auch mit Frust verbunden. "Was wir in der Deckung geleistet haben, insbesondere von Seiten der Torhüter, war sehr gut. Im Angriff haben wir vieles richtig gemacht. Was aber in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit passiert ist, hat die Spieler selbst erschreckt. Da wurden unnötige Schnitzer fabriziert oder, wie ich es nenne, Kindergartenfehler gemacht", so Valkovskis.
Der Gesamteindruck war jedenfalls, dass der Spitzenreiter zu packen gewesen wäre.
"Wir müssen solche Defizite gegen Groß-Bieberau abstellen", fordert der Coach, "gerade die Tempogegenstöße des Gegners könnten sonst zum nächsten Misserfolg führen". Die Trainingseinheiten verliefen vielversprechend, die Spieler sind hochmotiviert und wollen sich nicht nur rehabilitieren, sondern mit einem Sieg die MSG in der Tabelle überflügeln. In personeller Hinsicht sieht es im Prinzip ganz gut aus. "Allerdings konnte Felix Schmidl kaum bis nicht trainieren, in den letzten Minuten hat er sich im Spiel gegen Hüttenberg eine Oberschenkelverletzung zugezogen", so sein Trainer. Über den Einsatz des zuletzt sehr starken Torhüters wird kurzfristig entschieden. Sollte er ausfallen, wäre der "Siebenmeter-Töter" Fabian Tatzel erste Wahl. "Unser Ziel muss sein, uns diesmal bei einem guten Spiel auch zu belohnen. Aber da bin ich ganz optimistisch", so Margots Valkovskis.