Der Handball-Drittligist erwartet in der Bürgermeister-Goebels-Halle erstarkte Leipziger
HSC Bad Neustadt-Rhön - SG LVB Leipzig.
Drei Ziele haben sich die Spieler des HSC Bad Neustadt (5./21:19) für die Auseinandersetzung mit der SG LVB Leipzig (7./20:20) vorgenommen: "Wir wollen erstens wieder einmal ein Heimspiel gewinnen, zweitens Revanche für die Hinspielniederlage (25:31) nehmen und drittens mit einem Sieg den fünften Tabellenplatz verteidigen und stabilisieren", so Mannschaftskapitän Maxi Schmitt. Eine Einstellung, die seinem Trainer Margots Valkovskis natürlich gefällt, "aber Worte reichen nicht, wir müssen die Ziele auch in die Tat umsetzen, was gegen diesen Gegner kein Kinderspiel werden wird".
Das zeigte sich schon beim ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison, als die Kurstädter in der Markranstädter Sporthalle einen verdiente Niederlage kassierten, "weil wir in der Anfangsphase nicht hellwach waren, dann immer einem Rückstand hinterhergelaufen sind und uns
mögliche Aufholjagden durch ganz schwaches Abwehrverhalten selbst verdorben haben", erinnert sich der HSC-Coach. Dies nutzten die Schützlinge von Nils Kühr, dessen Kader vor der Saison stark verjüngt wurde - vom Kooperationspartner SC DHfK Leipzig wurden sechs A-Junioren, die deutscher Juniorenmeister waren, geholt - ganz clever. Die Sachsen scheinen nach Anfangsproblemen zu Saisonbeginn die erwartete Form gefunden zu haben, die Mischung zwischen Jung und Alt stimmt.
Die Routiniers, zu nennen wären da Keeper Patrick Ziebert, der Rückkehrer Steve Baumgärtel, Mannschaftskapitän und Kreisläufer Clemens Uhlig sowie der im Rückraum immer präsente David Heinig, haben Schulbergerfahrung und lassen sich nicht so schnell aus dem Tritt bringen.
Unterstützt wurden sie in den letzten Wochen bestens von den 18-jährigen Jonas Hönicke und Philip Jungemann, die ihre Torgefährlichkeit erst vor acht Tagen beim Heimauftritt gegen den TV Groß-Umstadt unter Beweis stellten. Da wurde der Gast aus dem Odenwald beim 30:20-Erfolg so richtig an die Wand gespielt, Jungemann erzielte dabei sieben Treffer.
Der letztjährige Tabellendritte will jedenfalls in der Bürgermeister-Goebels-Halle punkten, sich weiter von der Abstiegszone absetzen und die Gastgeber in der Tabelle überflügeln. Diese Absicht wollen die Rot-Weißen natürlich durchkreuzen, "wir haben intensiv trainiert und vor allem Reparaturarbeiten im kombinatorischen Bereich vorgenommen", so Valkovskis.
Das war einer der ausgemachten Schwächen am letzten Spieltag beim 26:24-Erfolg in Rödelsee, "da haben wir das Derby weniger durch spielerische Überlegenheit, sondern mehr durch Kampf gewonnen", so sein Rückblick. "Wir verlieren zu viele Bälle bei hohem Tempo nach vorne, aber das Tempo müssen wir in dieser Liga einfach hochhalten, sondern formiert sich der Gegner in der Deckung zu schnell".
Dass er selbst wieder das Trikot überstreifen wird, hält er diesmal für weniger wahrscheinlich, aber ausschließen möchte er es nicht. "Sicherheitshalber werde ich auf der Bank sitzen", verkündet er, "Franziskus Gerr mit seinen gesundheitlichen Problemen kann wohl kaum über sechzig Minuten durchspielen". Fitter als der Abwehrrecke und Kreisläufer dürfte Gary Hines sein, der nach seiner Vertragsverlängerung (bis 2018) zeigen will und sollte, dass er die Weiterverpflichtung über diese Saison hinaus auch verdient
hat. "Vielleicht ist sein Kopf nach der Vertragsunterschrift auch freier", hofft sein Trainer, "im Hinspiel war er auf der Linksaußenposition einer der wenigen Lichtblicke in der Offensive".
Nach der Begegnung stehen für die Saalestädter zwei Partien gegen abstiegsgefährdete Teams (in Kirchzell, gegen Halle) an, "wir könnten mit sechs Punkten aus diesen drei Spielen unseren Rang im oberen Tabellendrittel stabilisieren", hofft Geschäftsführer Dieter Schulz, der weiter am Team für die nächste Saison bastelt. Diese Hoffnung wird sich aber nur umsetzen lassen, wenn die HSC-Fans das Team weiter unterstützen, "gerade gegen eine Mannschaft wie Leipzig kann das Publikum zum siebten Feldspieler werden", ist sich Mannschaftsbetreuer Daniel Seith sicher. Die HSC-Verantwortlichen erwarten jedenfalls gegen die "Straßenbahner" einen heißen Tanz.