FC Augsfeld zieht sich sofort aus der Landesliga zurück

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Nachbarderby in der Landesliga Nordwest: Zweimal trafen der FC Sand und der FC Augsfeld in dieser Saison aufeinander, zweimal gewannen die Sander. Nach dem Rückzug des FCA aus der Landesliga werden den Sandern jetzt die sechs Zähler wieder aberkannt. Foto: Günther Geiling
Nachbarderby in der Landesliga Nordwest: Zweimal trafen der FC Sand und der FC Augsfeld in dieser Saison aufeinander, zweimal gewannen die Sander. Nach dem Rückzug des FCA aus der Landesliga werden den Sandern jetzt die sechs Zähler wieder aberkannt. Foto: Günther Geiling

Weil der FC Augsfeld bereits zur Winterpause sein Team zurückzieht, verbessern sich die Chancen des SV Garitz auf den Klassenerhalt.

Die vergangenen Wochen haben Spuren bei Alexander Dürbeck, dem Vorsitzenden des FC Augsfeld, hinterlassen. In seiner Stimme klingt Trauer mit: Die Entscheidung, die erste Mannschaft seines FC Augsfeld aus der Landesliga Nordwest abzumelden, fiel ihm alles andere als leicht. "Wir haben uns vereinsintern Gedanken gemacht, und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir den finanziellen und personellen Aufwand für die Landesliga nicht mehr stemmen können", sagt Dürbeck.

Chaos nach Trainer-Rückzug

Vor knapp zwei Wochen gab es ein Gespräch mit dem damaligen Trainer Dieter Schlereth. Die Vereinsspitze teilte ihm die Entscheidung mit, dass sie die erste Mannschaft zum Saisonende aus der Landesliga zurückziehen wolle. Mit dieser sportlichen Perspektive war Schlereth nicht einverstanden und erklärte einen Tag später seinen Rücktritt. "Dann kam etwas ins Rollen", sagt Dürbeck.
Zahlreiche Spieler waren durch die Aussicht demotiviert und folgten dem Beispiel ihres Übungsleiters. "Insgesamt haben bereits zwölf Spieler den Verein verlassen. Manche sind zu ihrem Heimatverein zurückgekehrt, andere sind noch vereinslos", erklärt Dürbeck. Da nun keine komplette Mannschaft mehr zur Verfügung steht, musste der Verein das Team bereits vor dem Start der Rückrunde abmelden.

Große Enttäuschung

Aus sportlicher Sicht könne er verstehen, dass viele Aktive gehen wollten, sagt Dürbeck. Aber: "Es tut mir im Herzen weh, dass einige Spieler diese Entscheidung getroffen haben." Die Situation sei trotz allem harmonisch und freundschaftlich gewesen, weshalb er nicht nachvollziehen könne, warum zwölf Mann den Verein im Stich lassen. Trotz allem habe man den Spielern "keine Steine in den Weg gelegt".
Die finanzielle Situation sei indes nicht optimal, aber gefestigt. Für die Landesliga fehlten aber auf lange Sicht die Mittel. Kosten für Schiedsrichter, Verband, Busfahrten, Gehälter und Transfers seien zu hoch für einen kleinen Verein. Um den Aufwand zu decken, sind viele kleine Veranstaltungen nötig. "Dafür braucht man natürlich viele Helfer - und bei wenigen Mitgliedern kommen viele oft an die Reihe", erklärt Dürbeck.

Neustart in der Kreisliga

In der kommenden Saison startet der FC Augsfeld also in der Liga, in der seine zweite Mannschaft kickt. Im Moment spielt die Reserve in der Kreisliga, steckt allerdings im Abstiegskampf. "Wenn wir die Klasse halten, dann geht es in der Kreisliga los, wenn nicht, dann starten wir eben in der Kreisklasse", sagt Dürbeck.
Durch den Rückzug des FCA wird die Tabelle der Landesliga bereinigt - der FC Sand verliert somit sechs Punkte und rutscht auf Rang 6. Und die Fußballer des SV Garitz dürfen im Abstiegskampf wieder hoffen, weil sich ein unmittelbarer Konkurrent selbst aus dem Spiel genommen hat.