Die Aussagen eines Eishockey-Funktionärs sorgen für Empörung bei den Kissinger Wölfen, die ihre Antwort auf dem Eis geben.
Kissinger Wölfe - ERSC Amberg 9:4 (3:1, 3:0, 3:3).Marc Hindelang weiß, wie man Quote macht. Schließlich ist der 50-Jährige Profi als Sportkommentator beim Bezahlfernsehen. Ehrenamtlich ist Hindelang Präsident des Eishockeyvereins EV Lindau und besetzt eine zweite Funktionärsebene als einer der Vizepräsidenten im Deutschen Eishockey-Bund und als Obmann im Bayerischen Eishockey-Verband.
In der jüngsten Pressekonferenz der Kissinger Wölfe bekam Hindelang eine Einladung für das Freitagsspiel gegen die Schweinfurter Mighty Dogs. Selbst die Benzinkosten würden die Unterfranken übernehmen, um diesen wichtigen Mann zum gemeinsamen Gespräch an einen Tisch zu bekommen. Um mal zu hören, ob die über den Münchner Merkur getätigten Aussagen über die Kissinger Wölfe denn so stimmen. Aussagen, die zum Teil nachweislich falsch, zum Teil aus Sicht der Kissinger Wölfe unverschämt sind. Und die dafür gesorgt haben, dass insbesondere in den sozialen Netzwerken jetzt ordentlich gehetzt wird über den Traditionsverein von der Fränkischen Saale mit seiner über 45-jährigen Eishockey-Geschichte, der laut Hindelang für das bayerische Eishockey nichts wert sein soll.
Beispielsweise wurde ein Kissinger Ordner, übrigens Vorsitzender eines Stadtteil-Sportvereins, von einem Amberger Spieler beleidigt. Ausschließlich die Kurstädter werden von Hindelang für ihre Personalpolitik kritisiert, obwohl andere Landesliga-Vereine ähnliche Strategien fahren - und sich zu hundert Prozent an geschriebenes Recht halten.
Nach dem Motto: Jetzt erst recht
Eishockey gespielt wurde am Sonntagabend natürlich auch. Und das auf bemerkenswerte Art und Weise, weil die Wölfe die wilden Löwen aus der Oberpfalz vor 440 Zuschauern überraschend hoch besiegten. Die "Jetzt-erst-recht-Kampagne" hatte der Fanclub Lenzenberg im Vorfeld ausgerufen und zeigte sich auf der Tribüne ähnlich motiviert wie die Mannschaft auf dem Eis, die nach der Freitags-Niederlage in Pfaffenhofen einiges besser machen wollte. Und dies auch tat. Bereits nach zwei Dritteln war die Partie entschieden angesichts der 6:1-Führung durch die Treffer von Anton Seewald (5., 22.), Viktor Ledin (9.), Alexei Zaitsev (14.) und Brett Wur (28., 30.).
"Natürlich haben wir davon profitiert, dass bei den Ambergern Stamm-Goalie Oliver Engmann und der starke Neuzugang Bernhard Keil gefehlt haben", sagte Wölfe-Coach Mikhail Nemirovsky, der im torreichen, aber dennoch unspektakulären Schlussabschnitt weitere Treffer seiner Truppe sah durch Christian Masel (41.), Roman Nikitin (47.) und Nikolai Kiselev (53.). "Wir waren nicht so kompakt, wie das gegen diese starke Mannschaft nötig gewesen wäre. Wir hatten zudem viele Chancen, haben diese aber zu selten genutzt", sagte ERSC-Trainer Dirk Salinger, der kurz vor Weihnachten das Traineramt von Alex Reichenberger übernommen hatte. "Die Kissinger spielen ein russisch geprägtes Eishockey. Diese Jungs wollen schön spielen und schöne Tore schießen, das haben wir nicht verhindern können", lautete das Kompliment von Salinger in Richtung der Wölfe.
Ehrenamtlich für den Sport
"Das war ein schönes Spiel für unsere Fans. Gratulation ans Team, das war kein Vergleich zum Auftritt in Pfaffenhofen", so Wölfe-Boss Michael Rosin, der via Pressekonferenz noch einen Gruß Richtung Hindelang platzierte: "Solche Aussagen sind ein Genickschlag für all die Arbeit, die hier im Verein seit Jahren geleistet wird. Wir machen das schließlich alle ehrenamtlich für den Eishockeysport hier in Bad Kissingen."
Eine Einladung für Hindelang,
Ich bin überrascht, dass die Wölfe scheinbar finanziell dünn da Stehen müssen, da sie sich einen fähigen Mann ins Boot geholt haben, der aus dem Schwedischen Vorhang scheinbar sein Wissen erweiten konnte. zeit hatte er ja. So das Motto: drum prüfe, wer sich ewig Bindet. Oder haben es die Wölfe notwendig? Ich meine nein!