Ein aufregender Tag für die Wölfe

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Mit insgesamt vier gehaltenen Penalties war Goalie Michael Tscherepanow der Matchwinner der Kissinger Wölfe. Foto: Andreas Brückmann
Mit insgesamt vier gehaltenen Penalties war Goalie Michael Tscherepanow der Matchwinner der Kissinger Wölfe. Foto: Andreas Brückmann

Trikots und Spielerpässe vergessen und trotzdem beim ERSC Amberg gewonnen: Die Kissinger Wölfe sind bereit für das Gipfeltreffen mit den Mighty Dogs.

ERSC Amberg - EC Kissinger Wölfe 3:4 n.P. (0:0, 2:3, 1:0).

Zwei Punkte beim Tabellenzweiten geholt, obendrein den direkten Vergleich gegen die Oberpfälzer gewonnen und den vierten Sieg in Serie eingefahren. Michael Rosin hätte allen Grund zur Zufriedenheit. Aber der Vorsitzende der Kissinger Wölfe trauerte tatsächlich dem einen liegengelassenen Punkt nach. "Wir hätten das Spiel schon vor dem Penaltyschießen zu unseren Gunsten entscheiden können. Wir hatten schließlich die Chancen dazu", sagt der Wölfe-Boss. Und ärgerte sich im selben Atemzug über viele Strafzeiten, von denen nicht wenige zweifelhafter Natur waren. Wie die Zehn-Minuten-Strafe für Tim Tarvis. "Der eine Schiedsrichter hat es nicht gut mit uns gemeint. Und schien sauer aufgrund des verzögerten Spielbeginns", mutmaßt Rosin.

Aufregend war es tatsächlich bereits vor dem Spiel - weil die Saalestädter Trikots und Spielerpässe in Bad Kissingen vergessen hatten. "Wir sind kurzfristig eine Stunde eher in unserem Bus losgefahren, um pünktlich in Amberg zu sein. Dem Betreuer bin ich aber gar nicht böse. Wir sind eine Einheit, da hätten auch andere daran denken können. Ich kann mittlerweile darüber schmunzeln." Kurzfristig wurden die notwendigen Utensilien per PKW nach Amberg gebracht. "Wir hätten in anderen Trikots spielen können. Aber ohne Spielerpass geht nichts im Eishockey", erklärt Rosin.

Die Geduld der knapp 300 Zuschauer wurde also auf eine harte Probe gestellt. Weil das Spiel 30 Minuten später begann. Und weil Tore erst im zweiten Drittel fallen sollten. Und zwar fünf an der Zahl - mit Kissinger Vorteil angesichts der Treffer von Wölfe-Kapitän Simon Eirenschmalz (21.), Roman Nikitin (28.) und Marc Hemmerich (33.). Für Amberg zweimal ausgeglichen hatten Boris Flamik (24.) und David Rybka (28.). Im Schlussdrittel egalisierte Amberg ein drittes Mal - durch den Ex-Kissinger Andi Hampl, der im Penaltyschießen aber ebenso verschoss wie Rybka, während Roman Nikitin und Mikhail Nemirovsky ihre Duelle mit Goalie Oliver Engmann für sich entschieden.

A propos Goalie. Eine vorzügliche Leistung zwischen den Pfosten lieferte Michael Tscherepanow ab, der bereits in der regulären Spielzeit zwei Penalties abgewehrt hatte. Der 19-jährige Neuzugang aus Haßfurt bestritt erst sein viertes Spiel im Herrenbereich und wechselte an die Saale, um möglichst viel Spielpraxis zu sammeln. "Das war eine Spitzenleistung", lobte Michael Rosin.

Am Freitag müssen die Kissinger Wölfe im Schweinfurter Icedome bestehen, wo der ungeschlagene Tabellenführer sicher mehr als 1000 Fans zum Klassiker erwartet. Ungeachtet der jüngsten Siegesserie werden die Kurstädter krasser Außenseiter bei den Mighty Dogs sein. "Trotzdem wollen wir dort was mitnehmen. Wir fahren nicht nach Schweinfurt, um die Punkte kampflos abzugeben", sagt Rosin. Wohlwissend, dass die Spiele danach in Straubing sowie in eigener Halle gegen Selb und Haßfurt entscheidender sein werden im Kampf um einen Top-4-Platz.