Katharina Schellenberg und Christian Albert haben die Prüfung zum schwarzen Gürtel im Karate-Stil Uechi-Ryu bestanden. Beide suchten einen Familiensport und trainieren jetzt zusammen mit ihren Kindern.
"Ich find's cool, dass der Papa jetzt den schwarzen Gürtel hat!" Noah hat nur lobende Worte für seinen Vater, der verschwitzt und glücklich seine Urkunde in den Händen hält: "Die Prüfung hat er prima gemacht!" Christian Albert ist 2018 durch seinen damals Sechsjährigen zum Karate-Training der Keyukai Karate-Schule in Bad Kissingen gekommen. Die Beiden haben ein Hobby gesucht, das sie zusammen ausüben können; zudem hatte Christian bereits vor 20 Jahren in dieser Schule Karate angefangen und es nie ganz aus dem Kopf bekommen: "Mir hat Karate schon vorher gut gefallen, aber was hier im Dojo super ist, ist die wahnsinnig familiäre Gemeinschaft und dass es keinen Zwang gibt", sagt der frisch gebackene Schwarzgurtträger. "Hier wird keiner nieder gemacht, wenn er etwas nicht so gut kann, wie bei manchen anderen Sportarten". Außerdem findet der 49-jährige Gemmologe es gut, dass kein Alter ausgeschlossen ist: "Für mich ist der schwarze Gürtel ein kleiner Erfolgsschritt, der Selbstvertrauen gibt, aber jetzt geht's erst richtig los!" Die Prüfung selbst sei auch eine mentale Herausforderung gewesen, da man eine Erwartungshaltung an sich selbst hat, die man erfüllen will.
Für Selbstvertrauen und Fitness
Auch Franz (12) hat seine Mama bei der Prüfung zum schwarzen Gürtel kräftig angefeuert. Katharina Schellenberg und ihr Sohn haben vor zwei Jahren gemeinsam beim Kindertraining angefangen, seit sie mit Karate einen Mutter-Kind-Sport der etwas anderen Art gefunden haben: "Das Karate-Training ist für uns ein Familiensport, der für Franz gut für Selbstvertrauen und Fitness ist und für mich eine super ganzheitliche Verbindung zwischen Sport, Körper, Geist und Seele", erklärt die 42-Jährige begeistert. Hier dürfe sich jeder in seinem persönlichen Tempo weiter entwickeln, ohne bestimmte Normen und Standards zu erfüllen und bekomme dafür Anerkennung, so die Ökotrophologin. "Ich mag vor allem die familiäre Atmosphäre, in der Groß und Klein, Alt und Jung, Anfänger und Fortgeschrittene gemeinsam trainieren können und Spaß haben." Für Katharina sind mit dem schwarzen Gürtel nun die groben Grundlagen gelegt, "und jetzt beginnt das Fine-Tuning!"
Die Kinder feuern die Eltern an
Andreas Haberzettl, Leiter der Keyukai Karate-Schulen in Bad Kissingen und Würzburg, ist das sogenannte Generationen-Training eine Herzensangelegenheit: "Im Herbst hatten wir eine Schwarzgurtprüfung von Jugendlichen, bei der die Eltern die Daumen gedrückt haben. Heute schauen die Kinder zu, wie Mama oder Papa die Prüfung zum schwarzen Gürtel bestehen - wenn die ganze Familie gemeinsam trainieren kann, ist das eine tolle Sache!" Das Training findet mittwochs und freitags in der Klinik Bavaria statt, jeweils um 17 Uhr für Kinder, um 18 Uhr für die ganze Familie und um 19 Uhr für Erwachsene. Und irgendwann stehen auch Noah und Franz vor dem Prüfungskomitee zum schwarzen Gürtel und werden von ihren Eltern angefeuert.