Geschwächtes Bad Brückenauer Team kommt unter die Räder. Dafür gelingt den FC-Damen eine spektakuläre Aufholjagd.
TSV Lohr II - FC Bad Brückenau 33:15 (15:8).
In der Spessarttorhalle hängen die Trauben üblicherweise extrem hoch. Das spürten die Sinnstädter schon nach wenigen Minuten. Die verstärkte Lohrer Bayernligareserve überzeugte schon im ersten Durchgang durch gnadenlose Effektivität und zog frühzeitig bis auf einen satten Acht-Tore-Vorsprung davon, wobei es später in der Partie noch viel dicker kommen sollte. Krankheitsbedingt war das Bad Brückenauer Team diesmal stark geschwächt und wurde mit einigen Spielern aus der zweiten Mannschaft ergänzt. Nach der Pause brachen beim hoffnungslos unterlegenen und gesundheitlich angeschlagenen FC Bad Brückenau dann alle Dämme, sodass die bissigen Lohrer, die in der Vorrunde nur knapp in der Sinnstadt unterlegen waren, uneinholbar davonzogen und mühelos die 30-Tore-Marke knackten. An eine Aufholjagd war schon alleine aufgrund der personellen Situation nicht mehr zu denken.
Tore für Bad Brückenau: Nick Übelacker (3), Michael Müller (3/3), Lukas Heil (2), Simon Dietrich (2), Fabian Peter (1), Yannick Reim (1), Tom Schumm (1), Georg Hoch (1), Sebastian Gensichen (1). HSV Thüngersheim - FC Bad Brückenau 13:17 (9:6). Eine spektakuläre Aufholjagd haben die Sinnstädterinnen in der mainfränkischen Winzergemeinde Thüngersheim hingelegt. Zehn Minuten vor Schluss hatte der HSV noch aussichtsreich mit 13:11 in Führung gelegen. Doch dann schlug urplötzlich die Stunde des FC Bad Brückenau, der mit sechs Treffern in Folge den Spielverlauf komplett auf den Kopf stellte. Ein Doppelpack von Spielmacherin Sophie Gundelach in den letzten Sekunden war das i-Tüpfelchen auf einen hart erkämpften Arbeitssieg. Im ersten Durchgang hatte wenig auf einen FC-Triumph hingedeutet, denn in der Offensive der Gäste war kaum etwas geglückt. Wie schon so oft in dieser Saison, steigerte sich das Team von Nadine und Michael Pragmann im Verlauf der zweiten Halbzeit deutlich. Die FC-Frauen bleiben damit konsequent auf Titelkurs, womit die Mannschaft vor dieser Saison selbst wohl am allerwenigsten gerechnet hatte. "Die erste Halbzeit war ein Spiel zum Vergessen für uns. Ich habe in der Halbzeitpause an die Mädels appelliert, dass sie auftreten müssen wie ein Tabellenführer. Das hat dann in der zweiten Halbzeit etwas besser geklappt", berichtete FC-Coach Michael Pragmann. "So richtig aufgewacht ist das Team erst nach der letzten Auszeit. Da haben alle verstanden, dass sie das Spiel noch drehen können." Angesichts zahlreicher Verletzungssorgen im Team ist der Coach über die zwei gewonnenen Punkte heilfroh. "Die Mannschaft braucht im Moment eine kleine Pause." Tore für Bad Brückenau: Jennifer Frank (4/1), Theresa Löser (4), Katharina Probeck (3), Sophie Gundelach (2), Sabine Bott (2), Melissa Kalmund (1), Marie König (1). TV/DJK Hammelburg - TSV Waigolshausen 25:11 (8:6).
Einen ungefährdeten Heimsieg haben sich die Saalestädterinnen erspielt. Rund 20 Minuten lang verlief das Match ausgeglichen, was aber vor allem daran lag, dass sich die Heim-Sieben in der Anfangsphase noch nicht so viel zutraute und einige leichte Abspielfehler einstreute. Im zweiten Durchgang klappte das schnelle Konterspiel der Hammelburgerinnen hervorragend. Mit dem rasanten Tempo der Mannschaft von Bernhard Hereth waren die Gäste komplett überfordert. Hannah Eich im heimischen Kasten wusste sich mit zunehmender Spieldauer zu steigern und brachte die TSVlerinnen mit ihren unzähligen Paraden in Schwierigkeiten. In der Vorwärtsbewegung zeigten sich die TV/DJK-Frauen erstaunlich variabel. Während die Gäste ihre defensiven Bemühungen auf die wurfgewaltige Nicole Schröter und die zielsichere Ute Leidner konzentrierten, hatte die wieselflinke Annika Keller auf der linken Außenbahn häufig große Freiheiten. Mit Geschwindigkeit und Übersicht erarbeitete sich Keller eine zweistellige Anzahl von Chancen, wovon die allermeisten in den Maschen landeten. Auffällig war diesmal, dass sich die jungen Spielerinnen am gegnerischen Kreis immer mehr zutrauten, je länger das Match dauerte. Das entlastete die beiden Routiniers Schröter und Leidner, die immer wieder gefährlich wurden, sobald sie sporadisch auf die Platte geschickt wurden. Spielerisch hat sich das junge Hammelburger Team in dieser Spielzeit deutlich weiterentwickelt, auch die verbesserte Kaderstärke sollte Mut für die Zukunft machen.
Tore für Hammelburg: Annika Keller (7), Ute Leidner (6/2), Nicole Schröter (5), Lea Schlereth (2), Nicole Simon (2/1), Katrin Simon (2), Lina Heilmann (1).