Doppelspielwochenende für die Wölfe: Erst gastieren die Schweinfurter Mighty Dogs in Kissingen, danach geht es ins 350 Kilometer entfernte Vilshofen.
Innenbandriss - so lautet die Diagnose von Mikhail "Nemo" Nemirovsky. Der Spielertrainer der Kissinger Wölfe (4./20) läuft aktuell mit Schiene und Krücken und wird laut Wölfe-Vorstand Michael Rosin nicht als Spieler auflaufen können. Und das beim Derbykracher, denn am Doppelspielwochenende gastieren am Freitag (20 Uhr) die Schweinfurter Mighty Dogs (3./21) in der Kurstadt. Am Sonntag (17.15 Uhr) reisen die Kissinger Wölfe zu den Namensvettern, den Wölfen vom ESC Vilshofen (11./3). "Das ist uns egal", sagt Rosin auf die Namensgleichheit angesprochen, "es zählt das, was nach 60 Minuten auf der Uhr steht. Alles andere zählt nicht."
Zuerst liegt der Fokus aber auf den Mighty Dogs. Für dieses besondere Spiel hat sich der Vorstand der Kissinger Wölfe etwas einfallen lassen: "Zur Eintrittskarte bekommen die Zuschauer jeweils eine Freistunde für die Kisssalis-Therme geschenkt und wir verlosen Tageskarten", sagt Rosin. Und: "Als wir damals die Trikots bestellt haben, habe ich ein Trikot mit meiner Größe, meiner Nummer und dem Namenszug ,President' dazubestellt. Das ist neu, ungetragen und ein Unikat, das an den Meistbietenden bis zum Ende des Freitagsspiel versteigert wird." Die Einnahmen der Trikot-Versteigerung fließen direkt in die Ausstattung des Nachwuchses - davon wird alles für die Erstausstattung der ganz Kleinen wie Eishockeyschläger angeschafft. "Der Nachwuchs liegt uns besonders am Herzen, deshalb landet alles dort", so Rosin.
Mögliches Schlüsselspiel
"Wir trainieren jede Woche, aber natürlich stellt man sich auf die Mighty Dogs anders ein, auch weil es ein mögliches Schlüsselspiel ist", sagt Michael Rosin. Auch der Coach des Gegners, Zdenek Vanc, weiß: "Jetzt beginnen für uns die Wochen der Wahrheit, in denen wir sehen, wie stark wir wirklich sind." Mit einem Sieg könnten die Kissinger Wölfe die Schweinfurter überholen, aber Rosin sagt ehrlich: "Ich würde es mir zwar wünschen, aber an unserem Ziel, unter die ersten Fünf zu kommen, hat sich nichts geändert. Solange es auf dem Eis sportlich bleibt, sich keiner verletzt und es zu keinen Fanausschreitungen kommt, dürfen wir alle zufrieden sein."
Das Derby sei von der Stadt und der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft worden, dementsprechend mehr Sicherheitspersonal und mehr Polizei als sonst wird am Freitag vor Ort sein. "Aber so, wie die Stimmung der letzten Jahre in Kissingen beim Derby war, ist das Verhältnis zu den Mighty Dogs meiner Bewertung nach mehr als gut - auch wenn das vielleicht einige Schweinfurter Fans nicht hören wollen", so Rosin. Auf jeden Fall wird die Mannschaft alles geben, um in einer "einmaligen Zuschaueratmosphäre" (Rosin) die Punkte bei sich zu behalten.
Verzichten müssen werden die Schweinfurter in Bad Kissingen auf die verletzten Maximilian Rabs und Jan Slivka. "Aber alle Mannschaften haben Ausfälle zu verkraften", ist Vanc zuversichtlich, dem damit fünf Verteidiger und drei komplette Sturmreihen zur Verfügung stehen. "Wir müssen das Tempo hochhalten und unnötige Strafzeiten vermeiden", gibt er die Losung aus, die in der Vergangenheit schon häufig der Schlüssel zum Erfolg gegen die routinierten Kissinger war.
Schnelles Eis liegt den Wölfen
Trotz des Derbykrachers und Spitzenspiels am Freitag haben die Kissinger Wölfe aber auch das Auswärtsspiel in Vilshofen im Hinterkopf. Die Vilshofener Wölfe spielen in einem offenen Eishockeystadion. Wenn es kalt genug ist, wird das Eis hart und schnell, "das liegt ja meinen Jungs eigentlich", sagt Michael Rosin. Der Gegner ist es gewohnt, auf dem Eis bei Schnee, Regen oder Sonne zu trainieren und zu spielen, das kann ein Vorteil für die Heimmannschaft sein, "muss es aber nicht." Auf jeden Fall werden die Kissinger Wölfe wieder lange unterwegs sein: 350 Kilometer trennt Bad Kissingen von Vilshofen in der Nähe von Passau. Bis auf den Spielertrainer sind "soweit ich weiß" (Rosin) alle dabei.