Der HSC und seine Fans sind heiß auf Hüttenberg

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Gespannt: Kreisläufer und Abwehrchef Franziskus Gerr (am Ball) und seine Mitspieler des HSC Bad Neustadt haben sich viel vorgenommen. Sie wollen die Serie des verlustpunktfreien TV Hüttenberg stoppen. Foto: Thomas Hälker
Gespannt: Kreisläufer und Abwehrchef Franziskus Gerr (am Ball) und seine Mitspieler des HSC Bad Neustadt haben sich viel vorgenommen. Sie wollen die Serie des verlustpunktfreien TV Hüttenberg stoppen.  Foto: Thomas Hälker

Große Lust auf eine Überraschung: Ein Selbstbewusster HSC will Tabellenführer TV Hüttenberg ärgern. Die Fans sollen ihren Teil dazu beitragen.

Wenn am Samstagabend Deutschlands beste Schiedsrichterinnen Maike und Tanja Schilha (IHF-Kader) die Begegnung zwischen dem HSC Bad Neustadt-Rhön (2./17:7) und dem TV Hüttenberg (1./24:0) anpfeifen, ist alles für ein Handballfest angerichtet. "Was will der HSC-Fan mehr? Eine solch hochklassige Mannschaft bekommt er in dieser Saison auf dem Schulberg wahrscheinlich nicht mehr zu sehen", ist sich HSC-Coach Margots Valkovskis sicher. Er hofft auf breite Unterstützung des Publikums und vor allem auf ein positives Ergebnis.

Darauf hoffen auch einige Mitkonkurrenten der Liga, denn würden die Rot-Weißen den Mittelhessen die Punkte überlassen müssen, hätten die einen großen Schritt Richtung Zweite Bundesliga getan.
Und genau dorthin wollen die Schützlinge des isländischen Trainers Adalsteinn Eyjölfsson (38) wieder zurück, nach einer schwachen Saison 2014/15 hatte der Traditionsklub den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten müssen. Die Verantwortlichen haben sich den sofortigen Wiederaufstieg zum Ziel gesetzt. Das Team wurde verstärkt, unter anderem wurde der Coburger Sebastian Roth verpflichtet.


Überragende Abwehr

Basis der Erfolgsserie der Gäste ist die überragende Abwehr. Bislang kassierte das famose Torhüterduo Matthias Ritschel und Fabian Schomburg nur 248 Gegentreffer, wesentlich weniger als der HSC (329). Verantwortlich für diese Klassebilanz ist vor allem Abwehrchef Mario Fernandes, der auch am gegnerischen Kreis Durchsetzungsvermögen zeigt. "Hüttenberg ist allerdings auf allen Positionen stark besetzt", schätzt Margots Valkovskis die Situation ein, "sie haben keinen überragenden Torjäger, treffen aber aus allen Positionen heraus."

Das könnte der Gegner allerdings auch über die Saalestädter behaupten. Das zeigte sich zuletzt beim Sieg in Dresden gegen den HC Elbflorenz, "wo die Mannschaft funktioniert hat wie im gesamten Verlauf der Saison noch nicht", lobte ihr Trainer, "mit der in Sachsen gezeigten Einstellung könnte auch der Tabellenführer zu packen sein." Die Brust der Bad Neustädter ist jedenfalls stolz geschwellt und die Lust, den Spitzenreiter zu ärgern, groß. "Man hat im Training gespürt, dass die Spieler vor Selbstvertrauen strotzen. Selbst die, die eher selten zum Einsatz kommen", so der Coach. Gemeint war damit unter anderem Felix Wolf, der sich in Dresden viel zutraute und sein Torkonto verdoppelte. In Hochform präsentierte sich auch Falk Kolodziej, der mit sieben Treffern Tagesbestwert erzielte.


Effektiv über die Außen

Auffällig war in den bisherigen Spielen, dass Hüttenberg besonders über die Außen sehr effektiv agierte. Rechtsaußen Daniel Wernig und Linksaußen Jannik Hofmann sind konterstark und gehören regelmäßig zu den besten Torschützen. Genauso wie der isländische Linkshänder Ragnar Johannsson und Routinier Damir Doborac. Dieser verfügt über große internationale Erfahrung (Slowenien, Italien), wechselte im Sommer vom Schweizer Erstligisten Kadetten Schaffhausen zu den Hessen und sammelte Erstligaerfahrung beim SC Magdeburg. "Diesen Spieler mit seinen raffinierten Würfen gilt es vom Kreis wegzudrängen", lautet eine der Marschrouten von Valkovskis, der ansonsten mit taktischen Überraschungen hinter dem Berg hält. "Wir wollen unseren Heimvorteil in die Waagschale werfen, auch Hüttenberg ist keine unschlagbare Mannschaft", so die Erkenntnisse des HSC-Trainers nach intensivem Videostudium. Um Wartezeiten an der Abendkasse zu vermeiden, rät der HSC, frühzeitig in der Halle zu sein.