Der HSC schöpft neue Hoffnung

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HSC-Bad-Neustadt-Torwart Nick Weber (im Bild) ebnete mit seinen 18 Paraden den Weg zum ersten Sieg seiner Mannschaft seit fast zwei Monaten. Anand Anders
HSC-Bad-Neustadt-Torwart Nick Weber (im Bild) ebnete mit seinen 18 Paraden den Weg zum ersten Sieg seiner Mannschaft seit fast zwei Monaten. Anand Anders

Mit dem 21:17-Erfolg gegen die SG Leutershausen stoppt die Koldziej-Sieben ihren Abwärtstrend.

HSC Bad Neustadt-Rhön - SG Leutershausen 21:17 (11:7).
"In der Halle liegt ein ganzer Steinbruch", meinte Hallensprecher Florian Demling nach dem 21:17-Erfolg des Handball-Drittligisten HSC Bad Neustadt gegen die SG Leutershausen. Tatsächlich sorgte der "verdiente Sieg", so SG-Coach Marc Nagel, für großes Aufatmen und Jubel bei den Fans der Bad Neustädter, die mit diesen zwei Punkten Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt schöpfen.


Mit Leidenschaft und Kampf

Beim ersten Sieg im sechsten Spiel unter der Regie von Coach Christoph Kolodziej und seit fast zwei Monaten zeigten die Gastgeber den Kampf und die Leidenschaft, die man sich eine Woche zuvor in Coburg gewünscht hätte. "Wir haben heute vom Anpfiff weg die Aggressivität in der Deckung gezeigt, die Basis unseres Erfolges sein sollte", sagte Kolodziej. Dabei begann das Spiel aus Sicht der Kontrahenten in Sachen Torerfolg etwas holprig, denn die ersten sechs Angriffe blieben erfolglos. Die frühe Zeitstrafe für Franziskus Gerr (2.) hätte eigentlich von Vorteil für den Tabellendritten sein können, der mit nur neun Feldspielern und ohne einige Leistungsträger angereist war. Doch in Überzahl scheiterte deren Siebenmeter-Experte Niklas Ruß an Nick Weber. Der HSC-Goalie lieferte auch danach eine bärenstarke Leistung ab, stand bis auf einen Siebenmeter, den sein Vertreter Felix Schmidl im Laufe der zweiten Halbzeit parierte, permanent im Tor und wurde vom gegnerischen Coach zum "besten Spieler der Partie" gekürt. Ein Sonderlob von den heimischen Fans gab es später auch für Maxi Schmitt. Der Mannschaftskapitän rackerte vorbildlich, übernahm auch in der Offensive durch kompromissloses Einlaufen an den gegnerischen Kreis Verantwortung und brachte noch in der Unterzahlsituation seine Farben in Führung. Auf der Gegenseite lief in Sachen Torerfolg weiter nichts zusammen, entweder scheiterten die Brüder Felix und Philipp Jäger an Weber, visierten die Torumrandung an oder verloren durch technische Fehler gleich den Ballbesitz.


Kurioser Treffer von Wicklein

Dem nun auf die Spielmacherposition beorderten Junioren Konstantin Herbert gelang wenig später das 1:4, doch mit einem kuriosen Treffer stellte Wicklein den alten Abstand wieder her. Nach einem Fehlwurf mit Verletzungsfolge humpelte er Richtung eigenes Tor zurück, sah sich dann aber unvermutet in einer Kontersituation, weil er nach Herbert-Fehlpass und Gerr-Vorlage mutterseelenallein vor SG-Torhüter Jörn-Thore Döding auftauchte. Nach einem Treffer von Konstantin Singwald, mit dessen Sprungwürfen die SG-Abwehr nicht zurechtkam, gingen die Rot-Weißen erstmals mit fünf Toren in Führung (7:2).


Auch in Unterzahl getroffen

Als Singwald zum 8:3 einnetzte, wollte der Gäste-Trainer mit der zweiten Auszeit die Wende einläuten, allerdings umsonst. Denn die Gastgeber ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, beantworteten weiterhin jedes Gegentor mit einem eigenem Treffer, selbst in Unterzahl lochte Singwald zum 9:4 ein. Der Vier-Tore-Vorsprung blieb bis zur Pause stabil. Zu Beginn des zweiten Durchgangs löste die Rote Karte für Maximilian Kalliske nach Griff ins Gesicht von Felix Jäger zunächst Beunruhigung auf der HSC-Bank aus. Nicht aber bei den heimischen Akteuren, denn den folgenden Wurf von Maximilian Rolka parierte Weber, beim Tempogegenstoß holte Wicklein einen Siebenmeter heraus.

Die Führung blieb bis zum 19:15 stabil, dann begann aber zumindest ein kurzes Nervenflattern bei den HSC-Fans. Das zwischenzeitliche 17:19 durch den Treffer von Felix Jäger sorgte noch einmal für Spannung in den letzten fünf Minuten. In Unterzahl tankte sich Schmitt durch die SG-Abwehr durch, das 20:17 war die Entscheidung.

Einhellige Meinung aller HSC-Fans war, dass die Rot-Weißen nicht in den Abstiegskampf verwickelt wären, wenn sie eine solch kämpferische und vor allem nervenstarke Leistung in den bisherigen Spielen gezeigt hätten.
Die HSC-Treffer erzielten: Jan Wicklein (6/4), Maximilian Schmitt (5), Gary Hines (4), Konstantin Singwald (3), Timo Riesenberger (1), Martin Bieger (1), Franziskus Gerr (1).