Der HSC fährt als Favorit zum Nachholspiel nach Leipzig

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Am Wochenende wird in der Dritten Liga Ost die Tabelle begradigt, unter anderem bestreiten die SG LVB Leipzig (13./4:12) und der HSC Bad Neustadt-Rhön (5./12:4) ihr Nachholspiel.

Dabei kommt es Allerheiligennachmittag zum Aufeinandertreffen zweier Teams, die sich in der Vergangenheit kampfbetonte Auseinandersetzungen mit großem Spannungsbogen geliefert haben. Auch in der letzten Saison, als die Gastgeber nach einer sensationellen Rückrunde im Endklassement Rang drei belegten und dabei ihre schmucke Sporthalle in Markranstädt zu einer Festung ausgebaut hatten.

Doch in dieser Saison lief es bei den Straßenbahnern noch gar nicht, daheim verloren die Schützlinge von Coach Nils Kühr alle Spiele, die mickrigen vier Punkte holten sich die Messestädter auswärts (in Bad Blankenburg und in Rödelsee). "Doch die derzeit schlechte Tabellenplatzierung des Gegners besagt noch gar nichts", warnt HSC-Coach Margots Valkovskis seine Mannen, "die Leipziger sind bisher fast nur auf die Spitzenteams der Liga getroffen, was aus ihrer Sicht schlecht war, da die Mannschaft in der Sommerpause doch kräftig umgebaut werden
musste, sie hat aber zweifellos große Qualität."

Dem neuen Chef-Coach Kühr, der zuvor noch Co-Trainer von Thorsten Löther war, standen einige Leistungsträger der Vorsaison nicht mehr zur Verfügung, Tom Hanner und Florian Pfeiffer verließen den Klub in Richtung Dessau, Carlo Wittig verkündete aus beruflichen Gründen eine Pause. Auch der alte Recke Tommi Sillanpää, der den HSC-Fans aus seiner früheren Zeit auf dem Schulberg noch bestens bekannt ist, hängte die Sportschuhe an den Nagel und fungiert nunmehr als Geschäftsführer.

Zusammen mit dem Trainer bastelte er an einem neuen Team, das perspektivisch verjüngt wurde. Dies gelang auch, vom Erstliga-Aufsteiger DHfK Leipzig wurden sechs A-Junioren geholt, die immerhin deutscher Meister waren. An seine alte Wirkungsstätte kehrte zudem Steve Baumgärtel zurück, der aber wie viele der Neuen zu Saisonbeginn noch Integrationsprobleme verriet. Doch die verbliebenen Routiniers bilden eine schlagkräftige Sieben, angefangen von Keeper Patrick Ziebert über den Rechtsaußen Georg Eulitz, den Kreisläufer Clemens Uhlig, den Strafwurfexperten und Flügelflitzer Sascha Meiner sowie den Spielmacher Max Berthold. Zuletzt angeschlagen waren David Heinig und Jan Höhne, ob sie gegen das Valkovskis-Team auflaufen, wird sich kurzfristig entscheiden.

"Die 18:24-Niederlage vor acht Tagen beim Tabellenführer in Hüttenberg war keine Blamage", ordnet der HSC-Coach den Auftritt des Gegners in Hessen ein, "lediglich 24 Gegentreffer beweisen, dass die Leipziger Deckung nicht schlecht steht." Er selbst analysierte mit Wohlwollen das letzte Match seiner Schützlinge, beim 32:23-Sieg gegen den TV Kirchzell "haben wir sehr viel richtig und nur wenig falsch gemacht". Neben allen spielerischen Höhepunkten freute er sich besonders darüber, "dass alle eingesetzten Spieler, erstmals auch Michal Panfil und Felix Wolf, mindestens einen Treffer erzielt und wir unser Tempospiel konzentriert über 60 Minuten durchgezogen haben."

Torgefährlich über alle Positionen heraus und Spiellaune gepaart mit aggressiver Deckungsarbeit soll das Erfolgsrezept der Rot-Weißen auch am Sonntagnachmittag sein, mit einem Sieg könnten sie sich zu einem der Verfolger des Spitzenreiters aufschwingen. Doch auch der Gegner ist zu einer Aufholjagd entschlossen, auf der Leipziger Homepage fordert Sillanpää das Team zum Kampf auf, der die Mannschaft von der Abstiegszone wegführen soll. Personell sieht es bei Bad Neustadt gut aus, außer Lukas Böhm steht der Kader der letzten Woche zur Verfügung.