Brückenau kann sich bei der Trainersuche Zeit lassen

3 Min

Die Interimslösung mit Philipp Jakobsche funktioniert bestens. Match der Enttäuschten zwischen dem SV Garitz und dem FC Reichenbach.

In der Kreisliga Rhön stehen aus Landkreissicht an diesem Spieltag zwei Derbys im Mittelpunkt. Dabei empfängt am Samstag der FC Bad Brückenau (11./9) den FC 06 Bad Kissingen (6./14). Beide Teams sind zusammen mit Tabellenführer FC Strahlungen die "Mannschaften der Stunde". Die Gastgeber holten nach einem verkorksten Saisonstart, der letztlich Coach Arthur Trebacz das Handtuch werfen ließ, aus den letzten drei Spielen neun Punkte. Interimstrainer Philipp Jakobsche reibt sich ob der Erfolge leicht die Augen. Gerade der 4:3-Sieg vor acht Tagen bei den unbequemen Nordheimer erstaunte, weil die Rot-Weißen mehr als eine Stunde in Unterzahl agierten. Ausgerechnet ihr Torjäger Marcel Gebhart wurde mit Rot des Platzes verwiesen, "er wird uns gegen die 06-er sicher fehlen", ist sich Abteilungsleiter Heribert Jakobsche sicher.
Fehlen wird auch Florian Vogler (Urlaub), dafür kehren Lubomir Stieranka und Alexander Krämer in den Kader zurück. Heribert Jakobsche sucht noch nach einem Trebacz-Nachfolger. "Wir wollen dabei aber nichts überstürzen, erstens ist der Trainermarkt derzeit ausgedünnt, andererseits muss er zur Mannschaft passen." Und da das Team erfolgreich ist, besteht derzeit keine Notwendigkeit zu einem Schnellschuss. Beim Kontrahenten aus der Kreisstadt sitzt Coach Thomas Lutz fest im Sattel, sieben Punkte aus den letzten drei Begegnungen haben seine Schützlinge in der Tabelle nach vorne gespült. "Ich sehe eine Stabilisierung unser Leistungen, was insbesondere für unser Defensivverhalten wichtig ist." Der taktische Rückzug von Christian Heilmann in die Innenverteidigung sowie die Rückkehr des langzeitverletzten Manuel Seufert haben sich positiv ausgewirkt. "Die Offensive bereitete mir weniger Probleme", sieht Lutz, dass Routinier Ervin Gergely in Vlad Ruja und dem jungen Baris Aktepe wichtige Unterstützung findet, was ihm Freiräume verschafft. "Personell kann ich aus dem Vollen schöpfen", lassen den Trainer die Rückkehr des zuletzt fehlenden Yannic Franz sowie die aufstrebenden Talente Maxi Wehner, Tim Dittrich und Daniel Hoffmann nicht nur heute zuversichtlich in die Zukunft schauen.
Von Zuversicht sind die Beteiligten des zweiten Derbys derzeit weit entfernt, der SV Garitz (16./4) und der FC Reichenbach (14./6) belegen Abstiegsplätze, die Trainer sehen dieses Match als Schlüsselspiel an. Beim SV schwingt dabei wieder Andrzej Sadowski das Zepter, er sprang für Beyfuß-Nachfolger Björn Schlereth, der am Rücken operiert wurde und frühestens in fünf bis sechs Wochen wieder auflaufen kann, ein. "Das ist ganz wichtig für uns", freut sich Schlereth. "Wir müssen auf unsere gar nicht so schlechten Leistungen der letzten Wochen aufbauen, mithelfen sollen dabei die zurückkehrenden Defensivkräfte Michael Bieber und Dominik Schmitt." Problembereich bei den Grün-Weißen ist der Angriff, das gilt auch für den Gast. Die Teutonen strapazieren derzeit sowohl die Nerven des Trainers, der aus der personellen Not heraus zuletzt selbst mitkickte, wie auch die ihrer Fans durch eine schwache Chancenverwertung. "Wir agieren im Spielaufbau zu hektisch, typisch war das Spiel gegen Waldberg, wo wir anfangs dominieren, aber nach zehn Minuten den Faden verlieren und den Gegner geradezu aufbauen", bemängelt Trainer Markus Bach.
Wundenlecken war in den letzten Tagen beim FC Thulba (5./15) angesagt, die 0:6-Schlappe gegen Tabellenführer FC Strahlungen überraschte vor allem in der Höhe. "Es lief einfach nicht", so Pressesprecher Christoph Adrio, doch nicht nur er, sondern auch Coach Victor Kleinhenz sind zuversichtlich, dass dies ein einmaliger Ausrutscher war. Doch der Gegner aus Bad Königshofen (3./17) ist kampfstark und in Sachen Aufstieg ebenfalls noch ambitioniert, schwächelte zuletzt aber auch. Ein torloses Remis in Garitz und der knappe und glückliche 1:0-Erfolg in Wollbach lassen die Kurstädter nicht als unschlagbar für die Frankonen erscheinen. Diese müssen jetzt unbedingt punkten, vor allem gilt es die Fans mit einem Erfolg versöhnlich zu stimmen.


Torausbeute zu gering

"Wir treffen momentan das Tor nicht", klagt man beim TSV Wollbach (12./9) "oder nur die Umrandung", stöhnt Angriffsspitze Mathias Kirchner in Erinnerung an die letztwöchige Heimniederlage gegen den TSV Bad Königshofen (0:1). Die war wieder einmal ärgerlich, denn so überlegen war der Gast nicht. Aber schlechter wird der morgige, der TSV Großbardorf II (2./19), auch nicht sein. Die Schilling-Elf schwimmt geradezu auf einer Erfolgswelle, die Siege gegen den VfB Burglauer (4:1) und den SV Garitz (1:0) haben die Grün-Weißen zum derzeit ärgsten Verfolger der Strahlunger werden lassen. Und trotzdem können sich die morgigen Kontrahenten in einer Hinsicht die Hand reichen: Zwischen Aufwand und Ertrag, sprich zwischen der Zahl der herausgearbeiteten Chancen und den dann erzielten Treffern besteht ein Missverhältnis.
Mit einer Portion Galgenhumor geht Werner Köhler, Trainer des TSV Rannungen (9./11), in die Partie gegen die DJK Waldberg (12./7). "Mir fehlen einige Leistungsträger, aber das war schon letzte Woche so, da haben wir uns ganz gut geschlagen und beim 2:2 gegen Bad Neustadt nicht unverdient einen Punkt ergattert." Es fehlt mit Benjamin Kaufmann (Auslandsaufenthalt) weiterhin der Denker und Lenker im Mittelfeld, Patrick Leurer, Thomas Wolf und Christian Keller sind verletzt. Ein Fragezeichen steht auch noch hinter dem Einsatz von Marcel Leurer. "Ich habe bei der Aufstellung kaum die Qual der Wahl." Die Reise zur Waldsportanlage tritt er trotzdem optimistisch an.