Ausgebremst: So geht es Steven Fürsch und Andreas Pfister

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Der neue Rennwagen von Steven Fürsch ist ein Porsche 718 Cayman S mit einer Maximalgeschwindigkeit von 295 Stundenkilometern. Foto: Klaus-Achim Peitzmeier
Der neue Rennwagen von Steven Fürsch ist ein Porsche 718 Cayman S mit einer Maximalgeschwindigkeit von 295 Stundenkilometern. Foto: Klaus-Achim Peitzmeier
Steven Fürsch. Foto: privat
Steven Fürsch. Foto: privat
 
Andreas Pfister. Foto: Pfister-Racing
Andreas Pfister. Foto: Pfister-Racing
 

Die beiden Motorsportler aus der Region müssen sich in Geduld üben.

Aus seinem Herzen will Steven Fürsch erst gar keine Mördergrube machen. "Die Gesundheit steht natürlich im Vordergrund, da muss der Motorsport auch mal hinten an stehen. Aber genervt bin ich halt auch." Fit ist der Waizenbacher, der daheim seine Übungen macht, dazu regelmäßig zum Laufen geht oder mit dem Rad unterwegs ist. Aber um in Form zu sein, muss ein Motorsportler eben auch regelmäßig hinterm Steuer sitzen, für Reifen-Tests oder das Feintuning. "Aber diesbezüglich geht aktuell gar nichts", sagt der 49-Jährige, der in dieser Saison wieder Porsche fährt für das Nexen Tire Motorsport-Team.

Die neun Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring sowie das 24-Stunden-Rennen am selben Ort mit der berühmt-berüchtigten Nordschleife wollte Steffen Fürsch in dieser Saison fahren. "Die VLN-Serie hätte Anfang März losgehen sollen. Unter Vorbehalt soll der Start nun am 27. Juni sein. Bis dahin passiert nichts", sagt Fürsch, dessen Rennauto in Barweiler steht bei Teamchef Ralf Zensen, der den Unterfranken wieder für ein Engagement hatte gewinnen können. "Es gibt viele Fragezeichen im Motorsport. Und es ist schwer vorstelbar, dass wir vielleicht vor leeren Rängen fahren müssen in einer Rennserie mit einer gigantischen Fan-Base", sagt Fürsch.

Andreas Pfister hatte zu Beginn des Jahres immerhin testen können, in Barcelona sowie auf dem Circuito Ascari, einer über fünf Kilometer langen Rennstrecke mit 13 Rechts- und 13 Linkskurven in der Nähe von Ronda. "Das war kurz vor dem Ausbruch der Pandemie. Wir haben es also gerade noch rechtzeitig zurück nach Deutschland geschafft", sagt der Obersfelder, der in Spanien sein neues Auto testen durfte: einen Cupra. Und damit ein Nachfolger-Modell seines Seat-Boliden, mit dem der 32-Jährige in diesem Jahr sogar ein Rennen gefahren ist, in Oschersleben beim Norddeutschen ADAC-Tourenwagencup. Das Highlight dieser Saison hätte die Teilnahme an der - mittlerweile abgesagten - Tourenwagen-Europameisterschaft sein sollen, eben im neuen Cupra, der aufgrund der Pandemie wohl erst Ende des Jahres ins Unterfränkische geliefert werden kann.

Dennoch überwiegt bei Andreas Pfister der Optimismus. "Die Gesundheit geht vor. Und unter Ausschluss der Öffentlichkeit sollen ja bald wieder Tests möglich sein", sagt der Rennfahrer, der schon im Juni am Hockenheimring und Salzburgring zu Trainingszwecken ins Cockpit seines Seat steigen will. "Auch einige Mechaniker werden dann dabei sein, die ebenfalls Routine im Umgang mit der Technik brauchen." Mit seinem Team will der Betreiber der Indoor-Kartbahn in Würzburg in diesem Jahr noch einige Langstrecken-Rennen fahren, die zumindest bis August ohne Zuschauer stattfinden würden. "Das ist schon eine besondere Situation. So oft war ich in dieser Jahreszeit schon lange nicht mehr zuhause. Die ersten Wochen waren frustrierend, aber jetzt sehen wir zumindest eine Perspektive."

Absagen bei den Nachbarn

Auch im Nachbar-Landkreis müssen die Motorsport-Fans auf lieb gewonnene Veranstaltungen in diesem Jahr verzichten. Unter anderem auf das so traditionsreiche Hauenstein-Bergrennen. "Seit 1970 ist es dem MSC Rhön jedes Jahr gelungen, unser geliebtes Bergrennen zu veranstalten. Leider ist es uns auch aufgrund der jüngst getroffenen Entscheidung der Bundesregierung im Zusammenhang der COVID-19 Pandemie nicht mehr möglich, das Hauenstein-Bergrennen vom 24. bis 26. Juli 2020 durchzuführen", heißt es auf der Facebook-Seite des Motorsportclubs, der Anfang Mai auch schon seinen Rhön-Slalom hatte canceln müssen.

Längst abgesagt ist die ursprünglich für den 4. Juli geplante Grabfeld-Rallye. Hier heißt es von Seiten des Veranstalters unter anderem: "So sehr wir das bedauern, ist es uns aber noch viel wichtiger, dass wir uns alle gesund im nächsten Jahr wieder in Sulzdorf treffen können, um dann nachzuholen, worauf wir diesen Sommer verzichten müssen." Ein Wiedersehen soll es am 3. Juli 2021 geben bei der 27. Grabfeldrallye.

Das Motocross-Gelände an der Schwarzen Pfütze steht laut Homepage zumindest wieder den Vereinsmitgliedern des Mainfranken Motorsport Club Schweinfurt zur Verfügung - unter Einhaltung der geltenden Auflagen. Eine Meisterschaftsveranstaltung musste allerdings bereits auf dem Vereinsgelände aufgrund der Pandemie abgesagt werden.