Der Vorschlag für die Umgestaltung des Spielplatzes Schützenstraße zu einem Wasserspielplatz ist fertig. Nun kann er dem Bauausschuss vorgelegt werden.
Die von einer Gruppe aus Einwohnern und Fachleuten gesammelten Ideen zur Neugestaltung des Spielplatzes an der Schützenstraße sind abgeschlossen. Am 13. Juli wird der von den Landschaftsarchitekten Land + Plan fachmännisch ausgearbeitete Vorschlag den Mitgliedern des Bauausschusses zur Beschlussfassung vorgestellt. Wenn deren Einverständnis vorliegt, wird ein Förderantrag gestellt, um den neuartigen Wasserspielplatz im Sommer nächsten Jahres einweihen zu können.
"Etwas Besonderes"
Nach Ortsbegehung und Ideensammlung im April mit Vertretern des Familienbeirats, Bewohnern des Rosenviertels sowie Mitarbeitern des städtischen Bauamtes und Sozialreferats traf sich diese Arbeitsgruppe am Montag erneut im Bauamt, um den nach ihren Vorschlägen fachlich ausgearbeiteten Plan zu begutachten. "Unsere Forderung nach Wasser ist erfüllt, unsere Forderung nach Naturnähe ist voll getroffen", fasste Sozialreferent David Rybak die Meinung aller Teilnehmer zusammen. Zuvor hatte er noch einmal die Bedeutung des Spielplatzes an der Schützenstraße als einem von nur drei Plätzen der Kernstadt hervorgehoben. "Mit einem Wasserspielplatz schaffen wir nicht nur für Bad Kissingen, sondern für die engere Region etwas Besonderes."
Mit Frischwasser gespeist
Der jetzige Plan sieht eine Dreiteilung des von 1600 Quadratmetern auf über 2000 Quadratmeter zum Eissee-Parkplatz hin erweiterten Spielplatzes vor. Herzstück des neuen Wasserspielplatzes soll eine 30 Zentimeter tiefe Wasserfläche sein, die aus der Eissee-Quelle ständig mit Frischwasser versorgt wird und terrassenförmig von Steinquadern eingefasst ist, auf denen man sitzen kann. Von diesem See laufen dünne, künstlich befestigte Wasserwege mäanderartig in die tiefer liegende Ebene Richtung Parkplatz. Die jeweilige Laufrichtung des Wassers soll von den Kindern durch Betätigung von Schleusen bestimmt werden. Auf der anderen Seite der Wasserfläche, zur Mitte des Spielplatzes hin, sollen die Kinder durch Kurbeln einer Wasserspirale das Wasser aufwärts auf eine 1,20 Meter höhere Sandfläche bringen, die dadurch anteilig zur Matschfläche wird.
Hängebrücke
Die verbleibende trockene Sandfläche wird nach Wunsch der Arbeitsgruppe als Sandbaustelle mit einem Holzgerüst in ihrem Zentrum gestaltet. Von dort führt eine Hängebrücke zu einem auf einem 80 Zentimeter hohen Hügel stehenden Kletterturm, der mit seiner rot-weißen Leuchtturmspitze annähernd sechs Meter hoch sein soll. Von dessen Plattform in 2,50 Metern Höhe können die Kinder auf einer Rutsche wieder zurück zum Sandplatz rutschen. Die dem Eissee-Parkplatz entfernteste Fläche des Spielplatzes bleibt den Kleinkindern vorbehalten, die sich hier in einer Sandkiste, einer Doppelschaukel und manchem Kleingerät beschäftigen können. Auf klassische Sitzmöbel wurde auf dem Spielplatz bewusst verzichtet. "Die Arbeitsgruppe wünschte eine naturnahe Gestaltung", nannte Peter Borst vom städtischen Service-Management als Grund. Stattdessen sollen größere Steine, Baumstämme oder Holzpodeste den Kindern und Erwachsenen als Sitze dienen. "Fast alle Wünsche der Arbeitsgruppe konnten berücksichtigt werden", verwies Stadtplanerin Christine Schwind auf das nun vorliegende Ergebnis. Nur auf eine Hängebrücke zwischen der Sandfläche und Wasserfläche musste verzichtet werden. Das für den Spielplatz-Umbau festgelegte Budget von 120 000 Euro ist mit 15 000 Euro Planungskosten bereits im Haushalt 2016 enthalten und mit 105 000 Euro Baukosten im Haushaltsplan 2017 vorgesehen.
Wenn der Bauausschuss in seiner Sitzung am 13. Juli grünes Licht gibt, wird die Stadt sofort ihren Antrag zum Förderprogramm "Soziale Stadt" einreichen, das bei Anerkennung des Projekts 60 Prozent der Gesamtkosten übernimmt. Nach Eintreffen des Förderbescheids soll mit dem Bau des Wasserspielplatzes begonnen werden. Schwind: "Wenn wir's zu den Sommerferien 2017 hinkriegen würden, wär's toll."