Obwohl bei der Zweitstimme eigentlich Personen gewählt werden, können Wähler auch eine Partei ankreuzen: "Wenn bei der Zweitstimme das Kreuz oben beim Wahlvorschlagträger gemacht wurde, ist die Zweitstimme trotzdem gültig und geht in die Proporzberechnung für den Wahlvorschlagsträger ein", stellt Lamprecht auf Nachfrage klar. Auch wenn mehrere Bewerber in einer Parteiliste angekreuzt sind, werde der Wahlzettel dadurch nicht ungültig.
Stimmkreis Für die Landtagswahl 2018 ist Bayern in 91 Stimmkreise aufgeteilt. Der Stimmkreis Bad Kissingen gehört zum Wahlkreis Unterfranken, der identisch mit dem Bezirk Unterfranken ist. Zum Stimmkreis gehören alle 26 Kommunen im Landkreis Bad Kissingen sowie neun Kommunen im Landkreis Rhön-Grabfeld, nämlich Bischofsheim, Oberelsbach, Sandberg, Fladungen, Hausen, Nordheim, Ostheim und Sondheim vor der Rhön sowie Willmars.
Landtag Direktkandidaten für den Landtag sind Sandro Kirchner (CSU), Norbert Schaub (SPD), Yatin Shah (Grüne), Matthias Kleren (Freie Wähler), Christian Hänsch (Linke), Hans-Joachim Hofstetter (FDP), Freia Lippold (AfD), Frank Sadlo (BP), Michaela Reinhard (ÖDP) und Chrsistiane von Thüngen (Die Franken). Auf den Listen stehen weitere acht Kandidaten aus dem Landkreis: Steffen Hörtler (CSU), Petra Winter (Grüne), Patrik Dorsch (ödp), Benjamin Wildenauer (Piraten), Christian Metz (Franken), Patrick Geßner (AfD) sowie Malte Schilling und Beate Schilling (mut).
Bezirkstag Für den Bezirkstag treten direkt an: Karin Renner (CSU), Tobias Schneider (SPD), Dominik Sitter (Freie Wähler), Irina Hönig (Grüne), Adelheid Zimmermann (FDP), Matthias Freund (Linke), Franz Sadlo (BP), Waldemar Bug (ödp), Christiane von Thüngen (Franken) und Patrick Geßner (AfD).
Söder mahnt zur Ruhe und machte in Bad Kissingen am Donnerstagabend einen entspannten Eindruck. Von schlechten Umfrage-Ergebnissen lässt er sich zu Recht nicht beeindrucken, denn: Das bayerische Wahlrecht ist ganz anders als das bundesdeutsche. Beim Bundestag zählt am Ende nur die Zweitstimme. Wenn jemand einem Außenseiter-Kandidaten eine Mitleidsstimme gibt, weil ihm Nase, Brille oder Slogan auf dem Plakat gefallen, spielt das keine Rolle.
In Bayern aber werden alle Erst- und Zweit-Stimmen in einen großen Topf geworfen. Das dürfte der CSU helfen, denn: 2013 holte die CSU 89 der damals noch 90 Stimmkreise. Sandro Kirchner etwa erhielt 54,4 Prozent der Erst-Stimmen. Wenn er das heuer wieder schafft, müsste die CSU bei den Zweitstimmen schon gewaltig einbrechen, um in Summe auf 35 Prozent abzurutschen. Und selbst wenn: Die zehn Direkt-Mandate dürfte die CSU sicher haben. Allerdings könnten Überhangmandate den Landtag aufblähen. Schlecht sieht es dagegen für Barbara Stamm aus: Die beliebte Landtagspräsidentin dürfte nach 52 Jahren im Landtag wohl ausscheiden - völlig egal, wie viele Zweitstimmen sie holt.