Ein Kommentar zum jüngsten Wirtschaftsausschuss von Redakteur Ralf Ruppert:
Alles schien so einfach: Das Verkehrsministerium legt den Entwurf für einen neuen Bundesverkehrswegeplan vor und - schwuppdiwupp - alle Probleme sind gelöst. Für Eltingshausen hat sich die frohe Kunde vom vordringlichen Bedarf für die B 286 neu jedoch zum Bumerang entwickelt: Anstelle der Kreisstraße als Spatz in der Hand gibt es nun eine Taube auf dem Dach in Form einer halb geplanten Bundesstraße.
Noch verfahrener scheint die Situation für den Osten
des Landkreises: Wie soll es dort weitergehen? Die Abkürzung zwischen Rottershausen und Rannungen dürfte einer der meist befahrenen Wirtschaftswege in ganz Unterfranken sein. Natürlich sind 900 Fahrzeuge am Tag keine riesige Verkehrsbelastung, aber wenn sich 900 Autofahrer über ein schmales Sträßchen mit Tempolimit quälen, deutet das ja auf einen weitaus größeren Bedarf für eine Anbindung der VG Maßbach hin.
Was jetzt dringend benötigt wird, sind verbindliche Zahlen zu diesem Bedarf. Die bloße Verkehrszählung am Wirtschaftsweg reicht nicht: Pendler-Ströme, Ausweichstrecken und Prognosen müssen her, damit der Kreistag nicht auf Spekulationen angewiesen ist.
Denn eines wurde im Wirtschaftsausschuss deutlich: Statt Sachargumenten gab es Bauchgefühle und ideologische Grabenkämpfe.
Damit lässt sich allerdings keine Investition von vier, sechs oder am Ende acht Millionen Euro für eine neue KG 43 begründen. Es muss keine teure Verkehrsstudie sein, aber es muss auf den Tisch, welche Vorteile eine Anbindung des östlichen Landkreises hat und wie viel Benzin und Zeit die Autofahrer durch einen Neubau sparen - ganz zu schweigen von den Gefahren für die Verkehrsteilnehmer und der Länge von Rettungswegen.