Schweizer besuchen Kirmes in Wollbach

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Wolfgang Rottenberger (links) dirigiert, wie der Plobaum am besten platziert wird. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Wolfgang Rottenberger (links) dirigiert, wie der Plobaum am besten platziert wird. Foto: Kathrin Kupka-Hahn

Die Wöllbicher Kirmes ist nicht nur in der Region ein beliebtes Fest.

Auch in der Schweiz hat es sich offenbar herumgesprochen, dass es sich in dem Ortsteil des Marktes Burkardroth Anfang September bei frisch gebackenem Plootz, Kesselfleisch und zünftiger Musik prima feiern lässt.

Weshalb sonst hat ein Chor aus Luzern am Samstagabend das traditionelle Aufstellen des Plobaumes musikalisch begleitet, abwechselnd mit der Musikkapelle Frauenroth?

An der guten Mundpropaganda liegt es aber nicht, vielmehr an den familiären
Banden, die zwischen Wollbach und den "Jodelfründen Ruopige", wie sich die Luzerner Sangesfreunde nennen, bestehen. Hans-Georg Rottenberger ist einer der Sänger und Bruder von Wolfgang Rottenberger, der in der Lindenstraße wohnt. Regelmäßig besucht der Schweizer seine Familie in der Vorrhön.

"Das ist unser Chorausflug", erklärte der 70-Jährige, weshalb der Weg am vergangenen Wochenende nach Wollbach geführt hatte. Allerdings ist das nicht der erste Besuch, der Chor war schon vor zehn Jahren einmal da.

Und diesmal gehörte ein Ständchen für die Kirmesgemeinde einfach dazu. Eine weitere Kostprobe ihres Könnens gaben die Schweizer dann am Sonntagvormittag beim Gottesdienst in der Burkardrother Pfarrkirche.
Doch zurück zum Kirmestreiben. Am Samstagabend hatten sich zahlreiche Zuschauer am Wollbacher Festplatz eingefunden, um die offizielle Eröffnung des Traditionsfestes mitzuerleben. Dabei wurde der Plobaum aufgestellt, ein rund 19 Meter langes Prachtexemplar aus dem Gemeindewald, das mit zahlreichen bunten Bändern geschmückt war.

Innerhalb weniger Minuten hatten ihn die rund 30 Männer positioniert - nicht zuletzt dank der guten Einweisung von Wolfgang Rottenberger, der sich schon viele Jahre an den Vorbereitungen der Wöllbicher Kirmes beteiligt. Deshalb hatte der 77-Jährige zunächst auch keine Zeit, sich um die Schweizer Gäste und seinen Bruder zu kümmern, sondern legte lieber erst einmal Hand an, begleitet von Schweizer Volksweisen, unter anderem einem Naturjodel und einem Glockenjodel.

Für die Kinder auf dem Festplatz war der musikalische Rahmen beim Plobaumaufstellen absolut nebensächlich. Sie freuten sich vielmehr darauf, dass das kleine Karussell in Betrieb ging. Kaum startete der drehende Traum voller Drachen, Autos und Pferdchen, waren sie von dort fast nicht mehr wegzubekommen.