Schwarze Pfütze: Landratsamt setzt Eigentümer eine Frist

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Nach einem Gewitter im Frühsommer ist das Dach am Gasthof "Schwarze Pfütze" weitgehend eingebrochen. Nun soll das Gebäude teilweise abgebrochen werden, damit es keine Gefahr für Autofahrer und Fußgänger darstellt.Heike Beudert
Nach einem Gewitter im Frühsommer ist das Dach am Gasthof "Schwarze Pfütze" weitgehend eingebrochen. Nun soll das Gebäude teilweise abgebrochen werden, damit es keine Gefahr  für Autofahrer und Fußgänger darstellt.Heike Beudert
Die Natur holt sich den Vorplatz des Gasthofes langsam zurück.Heike Beudert
Die Natur holt sich den Vorplatz des Gasthofes langsam zurück.Heike Beudert
 
Der Seitengiebel des Gebäudes ist nach innen weggeknickt. Im Innern des Obergeschosses sind die Brandspuren zu sehen.Heike Beudert
Der Seitengiebel des Gebäudes ist nach innen weggeknickt. Im Innern des Obergeschosses sind  die Brandspuren zu sehen.Heike Beudert
 
Steine sind von der Fassade herabgefallen.Heike Beudert
Steine sind von der Fassade herabgefallen.Heike Beudert
 
Das Obergeschoss ist nicht mehr zu retten.Heike Beudert
Das Obergeschoss ist nicht mehr zu retten.Heike Beudert
 
Bis spätestens 1. September muss der Eigentümer das Gebäude bis zur Oberkante Erdgeschoss abgerissen haben.Heike Beudert
Bis spätestens 1. September muss der Eigentümer das Gebäude bis zur Oberkante Erdgeschoss abgerissen haben.Heike Beudert
 

Das Gasthaus "Schwarze Pfütze" verfällt immer mehr. Die Absperrung wurde ausgeweitet. Nun soll der Eigentümer abreißen.

Seit einem Brand im Dezember 2013 ist das Gasthaus Schwarze Pfütze an der Staatsstraße 2245 bei Rottershausen baufällig. Während eines Sturms im Frühsommer ist auch das restliche Dach weitgehend eingestürzt. Das Landratsamt Bad Kissingen will jetzt nicht mehr länger zusehen und hat dem Eigentümer nun eine Frist gesetzt.

Nach Angaben der Pressestelle am Landratsamt Bad Kissingen muss das marode Obergeschoss bis zur Oberkante Erdgeschoss bis spätestens 1. September vom Eigentümer abgebrochen werden. Geschieht dies nicht, droht das Landratsamt mit einer Ersatzvornahme. Das würde bedeuten, dass die Behörde - hat sich nach Ablauf der Frist nichts getan - eine Firma mit dem Abbruch betraut und dem Besitzer dann die Kosten in Rechnung stellt, in der Hoffnung, dass der Kreis nicht auf dem Betrag sitzen bleibt.

Der Bescheid sei zugestellt worden, heißt es auf Anfrage beim Landratsamt. Einen persönlichen Kontakt mit dem Hausbesitzer hat es nach Angaben der Pressestelle bislang nicht gegeben. "Wir versuchen seit Jahren, mit dem Eigentümer in Kontakt zu treten - trotz aller Bemühungen ohne Erfolg", heißt es in einer Stellungnahme des Landratsamtes auf die Nachfrage, weshalb erst jetzt - mehr als fünf Jahre nach dem Brand - dieser Schritt eingeleitet wird.

Außerdem weist das Landratsamt darauf hin, dass der ehemalige Landgasthof weiterhin als Denkmal gilt. "Das bayerische Landesamt für Denkmalpflege sieht eine Denkmaleigenschaft in dem Gebäude". Daher dürfe das Gebäude nicht ohne weiteres abgerissen werden. "Alle Schritte laufen in enger Absprache."

Seit dem Brand gab es von Seiten des Eigentümers keine Bemühungen um das Gebäude. Es wurde dem Verfall anheim gegeben. Selbst die Absperrungen rund um das Gelände hat der Landkreis anbringen lassen. Erst im Juni - nach dem Einsturz des Giebels - waren diese nochmals erweitert worden.

Oerlenbachs Bürgermeister Franz Kuhn ist froh, dass das Landratsamt nun reagiert. "Es ist im Sinne der Gemeinde, dass dieser Schandfleck beseitigt wird", erklärt Kuhn. Denn der Zustand des Gebäudes hat sich in den vergangenen Monaten nochmals deutlich sichtbar verschlechtert. Im Juni war nach Angaben Kuhns auch die Feuerwehr ausgerückt, nachdem Teile des Giebels in sich zusammengebrochen waren. Wie Franz Kuhn erklärt, habe daraufhin das Landratsamt die Absperrung im Kreuzungsbereich Richtung Arnshausen verstärkt.

Martin Greubel ist Nachbar an der Schwarzen Pfütze und hat sich mittlerweile an den Anblick gewöhnt. "Ich sehe das gar nicht mehr." Der Verfall sei ein Stück des Alltags geworden. "Es ist so, ich kann es nicht ändern." So etwas gebe es auch in anderen Gemeinden, stellt Greubel fest. Aufgeschreckt worden sei aber, als der Giebel eingestürzt ist und Steine heruntergefallen sind. Denn das Gebäude liegt auf dem Weg zur Schulbushaltestelle. Deshalb ist auch er nun froh, dass das Landratsamt endlich Maßnahmen ergreifen will.