Auch in diesem Jahr zeigen die Theaterfreunde Waldfenster ein Theaterstück. Der Kartenvorverkauf startet bereits am 1. Oktober.
Christa Kliem ist ein wenig aufgeregt. Gedanklich geht sie noch einmal kurz ihren Text durch, dann begibt sie sich auf die Bühne im Pfarrgemeindezentrum Waldfenster. Nach den ersten Worten ist sie vollkommen gelöst, das Lampenfieber ist ganz von ihr abgefallen. Mit Frank Heckelmann, der seine Rolle als unterwürfiger Ehemann überzeugend spielt, tritt sie in den Dialog, und man merkt beiden an, dass sie viel Spaß haben. Natürlich kann es in dieser frühen Phase der Proben noch passieren, dass man einen Satz auslässt oder sich einmal verhaspelt: Hier ist sofort Heike Heckelmann zur Stelle, die als Souffleuse weiterhilft. Sehr viel zu tun hat sie im Moment nicht, dennoch heißt es für sie, akribisch dem Stück zu folgen und nicht unkonzentriert zu werden.
Die Theaterfreunde Waldfenster freuen sich schon darauf, wenn im Pfarrgemeindezentrum das Lustspiel "Geht die Katze, tanzen die Mäuse!" aufgeführt wird. "Wir sind gerade dabei, das Bühnenbild aufzubauen. Wir haben noch einiges zu tun", erklärt Stefanie Schlereth von den Theaterfreunden Waldfenster. Denn hier kommt es auf Details an, die liebevoll arrangiert werden, damit der Zuschauer ganz in die Atmosphäre des Stücks eintauchen kann. Die Stückauswahl hat bereits im Februar stattgefunden. "Hier setzt sich die Vorstandschaft zusammen, wir stellen eine Vorauswahl von drei Stücken vor. Wichtig ist es natürlich, eines herauszusuchen, das zu uns passt", weiß Stefanie Schlereth aus langjähriger Erfahrung.
Zwischen 20 und 30 Stücke werden durchgearbeitet, bis sich das richtige herauskristallisiert. Mitte Juni war dann Leseprobe, die erste richtige Probe fand Ende August statt. "Der Text sitzt dann schon", weiß Andreas Pfülb, der beim Stück mitspielt. Doch dann geht es an die Details: so müssen die Schauspieler auf der Bühne gemeinsam agieren, man muss sich blind auf den anderen verlassen können. Viel Zeit wird hier investiert, bis man das perfekte Ergebnis dem Publikum vorstellen kann. "Wir haben rund 17 Proben und treffen uns zwei- bis dreimal die Woche", so Pfülb. Ein großer Aufwand, aber den Schauspielern macht es Spaß, die Besucher in eine andere Welt zu versetzen.
Gespielt wird im heimischen Dialekt. "Es ist uns hier ganz wichtig, diesen zu erhalten", erklärt Stefanie Schlereth. Natürlich passt man diesen an die Situation an: "Wenn es die Rolle erfordert, wird auch schon einmal Hochdeutsch gesprochen." Und man hat sowieso Schauspieler im Team, die auch andere Mundarten beherrschen: beispielsweise Ossy Brandl, der aus Niederbayern stammt, oder Birgit Sonnenburg, die gebürtige Berlinerin ist. Doch bei allem Humor, den ein Lustspiel so mit sich bringt: "Das ist kein Fasching. Die Besucher sollen Spaß haben, aber als Schauspieler muss man ernst bei der Sache sein. Dann wird das Stück auch wirklich gut", merkt Brandl an. Und die Waldfensterer Theatertage aufgrund dieser Einstellung einen sehr guten Ruf. Bis aus Würzburg, Wegfurt und Gossmannsdorf reisen die Besucher an, auch aus Hamburg waren schon Zuschauer da.
Doch wie ist das eigentlich mit dem Lampenfieber. Fast einstimmig gestehen die Schauspieler, dass sie von dieser "Bühnenkrankheit" nicht verschont sind. "Mit klopft das Herz bis zum Hals, wenn ich hinter der Bühne stehe und auf den Auftritt warte. Bin ich aber an der Reihe und habe einige Sätze gesagt, so ist die Aufregung wie weggeblasen", weiß Stefanie Schlereth aus Erfahrung. Für die Schauspieler ist es wichtig dass das Publikum "mitgeht" und dabei viel Spaß hat. Dann läuft man auch auf der Bühne zur Hochform auf. "Es gibt nichts schöneres, als auf der Bühne zu stehen und zu sehen, dass es den Zuschauern gefällt", fasst Schlereth die Motivation der Gruppe zusammen.
Und auch wenn die Vorbereitungen, das Texte lernen und die Proben sehr anstrengend und kraftraubend sind: Das Wissen, das Publikum für einige Stunden in eine andere Welt zu versetzen und gut zu unterhalten ist es wert, sich hier zu engagieren. Das Achten auf Details ist es, was ihnen dabei wichtig ist. "Die Gestik, die Mimik und das Auftreten sind es, was darüber entscheidet, ob die Rolle glaubwürdig ist, die man spielt", weiß Pfülb zu berichten. Und natürlich muss auch das Team im Hintergrund passen, von der Technik bis hin zur Bewirtung.
Dass das bei den Theaterfreunden aus Waldfenster sehr gut klappt zeigt sich auch daran, dass man heuer bereits zum 14. Mal die Theatertage ausrichtet. Doch jetzt heißt es, an Details zu feilen, damit bei den Aufführungen auch alles perfekt ist. Dass das Lustspiel für die Zuschauer wieder etwas ganz besonderes wird und dass alle mit viel Herzblut dabei sind - das kann man bei den Proben sehen.
Aufführungen 20./21./22. Oktober, 27./28./29. Oktober jeweils 19 Uhr, Zusatzvorstellung Sonntag, 29. Oktober 14 Uhr
Kartenvorverkauf 1. Oktober von 10.30 bis 12 Uhr im Pfarrgemeindezentrum Waldfenster
Restkarten ab 2. Oktober unter Tel.: 09734/63