Die Umgestaltung des Schlettenhofs ist fast fertig. Nach den Arbeiten muss noch die Benutzung geklärt werden.
Die verwilderte Brachfläche ist verschwunden: Das Areal des Schlettenhofs hat sich in einen Quartiersparkplatz mit 17 Stellflächen verwandelt. Nun wird noch die Mauer saniert.
Zunächst müssen die Fugen herausgestemmt werden. Die Mauer wird danach sandgestrahlt. Frischer Trasskalkmörtel wird die Lücken zwischen den Steinen füllen.
Er wird mit Druck in die Fugen gespritzt, wie Peter Fuchs von Fuchs Bausanierung erklärt.
Eine geschlossene, einheitliche Oberfläche entsteht dadurch. Wasser kann nicht mehr ins Mauerwerk eindringen, die Bruchsteine bleiben aber sichtbar. Der Mörtel dringt tief in das Gefüge ein und stabilisiert die Mauer. Bisher sind die Fugen lieblos mit Zement zugeschmiert.
Die abgebrochenen Abdeckplatten auf der Mauerkrone werden ergänzt.
Zwei bis drei Wochen wird die Sanierung laut Fuchs dauern. Wenn die Arbeiten fertig sind, bekommt der Schlettenhof seine Begrünung, sodass Stadtbaumeister Detlef Mohr für Ende Oktober mit dem Abschluss des kompletten Umbaus rechnet. Die Maßnahme kostet 220 000 Euro.
Der Freistaat übernimmt davon als Förderung 160 000 Euro.
Die Stadtwerke nutzen die aktuellen Bauarbeiten und erneuern eine veraltete Wasserleitung am Schlettenhof. Denn die Zufahrt wird sowieso neu asphaltiert. Es geht nach Angaben von Peter Kreß vom Tiefbauamt um etwa 100 bis 150 Quadratmeter Straße.
Wenn der Schlettenhof fertig ist, muss die Stadt noch die Benutzung des Parkraums regeln.
Da es sich um einen Quartiersparkplatz handelt, fallen für die Anwohner wohl Stellflächen in der Altstadt weg. So sollen die Gassen zumindest teilweise von herumstehenden Autos befreit werden.
In welcher Zahl Parkplätze gestrichen werden, muss der Stadtrat noch entscheiden. Er muss ebenfalls festlegen, wer sein Auto im Schlettenhof abstellen darf.
Grundsätzlich sind zwei Varianten denkbar: Entweder bleibt der Schlettenhof ausschließlich den Anliegern vorbehalten oder er steht tagsüber auch Autofahrern von außerhalb offen. Die müssten die Parkplätze aber am Abend wieder für die Anlieger räumen.
Die Verkehrsführung zum neuen Parkplatz müsse ebenfalls geregelt werden, wie Mohr erklärt. Für den Stadtbaumeister ist eine Einbahnstraßen-Lösung denkbar.
Mohr bezeichnet den Quartiersparkplatz als eine gute Möglichkeit, Baulücken in der Altstadt sinnvoll zu nutzen. Zwar gibt es derzeit keine Pläne für weitere solche Stellflächen, aber sie sind für die Zukunft nicht ausgeschlossen.
Es ist eine politische Zumutung: 220 000 Euro für 17 Anliegerparkplätze! Mit diesem Geld hätten locker zwei Altstadtgassen saniert werden können. Der Hammelburger Stadtrat und die Regierung verlieren Maßstäbe beim Geldausgeben. Ein Anliegerparkplatz für 12 941 Euro, ein Fall für den Obersten Rechnungshof, zumal Anwohner diese Parkplätze nicht wollten. Sie bringen noch mehr Verkehr in die Altstadt. Die Schaffung dieser Parkplätze ist reine Steuerverschwendung. Wann werden die maroden Gassen Hammelburgs endlich saniert? Das wäre Bürgerwille und eine sinnvolle Verwendung von Steuern.