Das Wasserwirtschaftsamt plant Vorlandabtrag und ökologischen Ausbau im Bereich des Kurparks Bad Bocklet. Die Maßnahmen sind Teil eines Gesamtkonzepts, das "Wasser und Heilwasser erlebbar machen soll".
In der Gemeinderatssitzung in ging es unter anderem um den Vorlandabtrag an der Fränkischen Saale in den Gemarkungen Roth und Nickersfelden. Bereits zum dritten Mal stand dieser Punkt im Rahmen der Landschaftsplanung auf der Tagesordnung. Martin Rottenberger vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen erläuterte noch einmal die Planungen, die im wesentlichen vorsehen, dass der Weg an der Saale erhalten werden soll, aber in bestimmten Teilen ein Vorlandabtrag erfolgen wird. Ausführlich stellte er die verschiedenen Bauabschnitte dar und erläuterte das weitere Vorgehen.
In den Planungen wurde aufgenommen, dass der Vorlandabtrag wie bei der Ortsbegehung in Nickersfelden erfolgen soll. Das bedeutet, dass ein Teil des ursprünglichen Planes des Wasserwirtschaftsamtes - und zwar die Ausdehnung der Maßnahme - auf Forderung der Gemeinderäte herausgenommen wird. Das Wasserwirtschaftsamt will mit der Maßnahme unter anderem Lebensraum für Tiere und Pflanzen schaffen sowie eine Fläche für die Gewässerentwicklung bieten.
2. Bürgermeister Andreas Sandwall, der die Sitzung leitete, lobte die Transparenz, mit der die Maßnahmen in der Sitzung dargestellt wurden. Einstimmig erteilte der Gemeinderat sein Einvernehmen zu dieser Maßnahme.
Gewässer erlebbar machen
Martin Rottenberger stellte außerdem die Planungen zum ökologischen Ausbau der Fränkischen Saale im Großbereich des Kurparks Bad Bocklets vor. "Das Gewässer soll in diesem Bereich erlebbar gemacht werden, so wird es für Kurgäste und Einheimische attraktiver", so Rottenberger. Man wolle dem Gewässer durch Vorlandabtrag unter anderem mehr Dynamik verleihen, außerdem ist die Errichtung von Sitzsteinen geplant, so dass die Besucher hier auch verweilen können. Einbuchtungen, die mit Kies oder Sand angelegt werden, würden dazu einladen, sich der Saale zu nähern. "Punktuelle Baumfällungen werden eine Sichtachse schaffen, so dass man das Umfeld besser genießen k", informierte er. Im Bereich des Saalestegs soll eine Vorlandprofilierung erfolgen, außerdem plane man, einen neuen Weg in Richtung Gewässer zu errichten.
Den südlichen Kurpark will man ökologisch ausbauen, Ausbuchtungen sorgten dafür, dass die Besucher das Gewässer auch betreten könnten. Im Mäanderbereich des Flusses soll das Gewässer besser mit der Talaue vernetzt werden, auch hier sei ein Vorlandabtrag nötig. "Vorgesehen ist auch eine Terrasierung mit Blocksteinen, auf denen man sitzen kann", so Rottenberger. Durch die Abflachung des Gewässers und das Brechen der hohen Uferkante bekäme man einen unmittelbaren Zugang zum Fluss.
Teil eines Gesamtkonzepts
Kurdirektor Thomas Beck teilte mit, dass das Vorhaben des Wasserwirtschaftsamtes Teil des Gesamtkonzepts für den Kurpark sei. "Das Heilwasser und das Wasser überhaupt soll stark in den Fokus gerückt werden", meinte er. Die Sichtachsen, die geschaffen werden sollen, seien dabei Teil des Gesamtkonzepts: soll doch der Blick über die Fränkische Saale in die Landschaft hinausschweifen können. "Der Vorschlag von Herrn Rottenberger geht genau in die Richtung, die wir haben wollen", meinte Beck. So würden Attraktionen geschaffen, in die der Markt finanziell nicht involviert sei, weder investiv noch beim laufenden Unterhalt. "Die Naherholung wird so verbessert, sowohl für Einheimische als auch für Kurgäste".
2. Bürgermeister Andreas Sandwall sagte, dass es Sinn mache, die Saale mehr in den Kurpark zu integrieren. "Mit Sicherheit sorgen die Planungen des Wasserwirtschaftsamtes für eine Aufwertung in diesem Bereich" so Gemeinderat Jürgen Reuß. Peter Holzheimer gab zu bedenken, dass bei Hochwasser der Sand oder Kies weggeschwemmt werden würde. "Die Auffüllung muss dann das Wasserwirtschaftsamt übernehmen", bemerkte Sandwall.
Zu einer Diskussion kam es, weil im Zuge der Maßnahmen auch ein Gemeindeweg verlegt werden muss. "Wir hatten doch ausgemacht, dass die Wege so bleiben sollen, wie sie sind", bemerkte Horst Krapf. Sollte der Weg wirklich verlegt werden, so forderte Mario Hümpfer, dass er von der Lage wiederhergestellt wird, auch von der Höhe her. "Die Wege sollten in jedem Fall so angepasst werden, dass die Landwirte damit leben können" sagte auch Helmut Wischang.
Behördenleiter Leonhard Rosentritt teilte mit, dass man die Maßnahme im nächsten Jahr umsetzen wolle: "Deshalb brauchen wir relativ bald einen Grundsatzbeschluss". "Wenn die endgültigen Planungen zeitnah vorgestellt werden, so haben wir damit kein Problem", sagte Sandwall. Wenn die Pläne genau festgelegt sind, werden sie dem Gemeinderat wieder vorgelegt.