Lediglich fünfmal riefen die Zuschauer"hau ruck" und schon war der "Ploabaam" auf dem Wöllbicher Kirmesgelände aufgerichtet. Inklusive der Ständchen der Frauenröther Musikkapelle dauerte der ganze Akt gerade mal eine Viertelstunde.
"Wir waren schnell", stimmt Helmut Metz zu, der für das Aufstellen des Baumes seit Jahrzehnten federführend zuständig ist. "Aber wir sind ja routiniert, es ist kein großer Akt mehr", lobt er sein eingespieltes Team.
Heuer waren mehr Helfer da, als eigentlich notwendig sind. Pro Schere, mit denen der Stamm hochgeschoben wird, benötige man vier Leute, erklärt Metz.
Weil der Baum, eine 17 Meter hohe Fichte aus dem Jägerschlag, heuer etwas kürzer ist, reichten heuer fünf dieser Scheren aus.
Der Baum ist quasi eine Metz-Angelegenheit. Der Holzmacher Hubert Metz und Helmut Metz suchen normalerweise den geeigneten Baum aus. Helmut Metz, Sohn Benno und dessen Sohn Markus helfen dann beim Transport zum Festplatz.
Von Anfang an dabei Vom ersten Tag der Wöllbicher Kirmes an ist Helmut Metz für das Holen und Aufstellen des Ploabaams verantwortlich. Noch einmal will der Ehrenvorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Wollbach im nächsten Jahr diese Aufgabe übernehmen. Dann möchte er "in den Kirmesruhestand gehen", sagt der 80-Jährige. Einen Nachfolger hat Metz schon im Kopf.
Er könne sich gut vorstellen, dass sein Sohn Benno oder sein Enkel Markus diese Aufgabe übernehmen könnten.
Auch schon vor der jetzt bekannten Wöllbicher Kirmes, die von der Freiwilligen Feuerwehr und dem Wollbacher Sportverein abwechselnd organisiert wird, wurde Kirchweih in der früheren Diskothek im Gasthaus Rhön gefeiert. Allerdings, wie Metz noch von seiner Mutter weiß, wurde sie später, nämlich um Martini (10. November) abgehalten.
Und es wurde nur alle zwei bis drei Jahre einmal ein Ploabaam aufgestellt. Seit der Wöllbicher Kirmes, die am Wochenende zum 42. Mal stattfand, wird auch jedes Jahr der Ploabaam aufgestellt. "Das ist Tradition. Denn ohne Ploabaam" sagt Metz überzeugt, "gibt es keine Kirmes".