Rotes Kreuz an historischer Stelle

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Mit Maschinenkraft wurde das fünf Meter hohe Holzkreuz an historischer Stelle aufgestellt. Foto: Sigismund von Dobschütz
Mit Maschinenkraft wurde das fünf Meter hohe Holzkreuz an historischer Stelle aufgestellt.  Foto: Sigismund von Dobschütz
Foto: Sigismund von Dobschütz
Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Foto: Sigismund von Dobschütz
Foto: Sigismund von Dobschütz
 

Auszubildende des staatliches Forstbetriebs Bad Brückenau haben dieses neue Kreuz aus hartem Lärchenholz geschaffen.

An historischem Ort und in ursprünglicher Größe steht seit Mittwoch das bei Kreuzberg-Wallfahrern bekannte rote Kreuz wieder im Klauswald am Forstweg zwischen Aschach und Premich. Vier Auszubildende des staatliches Forstbetriebs Bad Brückenau haben auf Anregung des Premichers Martin Franz (79) dieses neue Kreuz aus hartem Lärchenholz geschaffen und nun mit Maschinenkraft in seinen frischen Betonsockel gestellt.


Auch ein Messpunkt

Der Legende nach sollen einst an dieser Kreuzung der beiden Waldwege von Aschach nach Premich sowie von Wollbach zum Waldhaus Aurora zwei Pferdefuhrwerke zusammengestoßen sein, wobei ein Kutscher starb. Der Überlebende soll an der Unfallstelle als Zeichen der Sühne ein rot gestrichenes Holzkreuz aufgestellt haben. Das älteste bekannte Kreuz diente bereits 1850 dem bayerischen Vermessungsamt als Messpunkt und ist in dessen Karte eingezeichnet. Nach mehrfacher Erneuerung wurde letztmalig 1973 dort ein rotes Kreuz errichtet, dessen Holz allerdings nach Jahren auch wieder morsch geworden war, weshalb es vor ein paar Jahren gekürzt werden musste.
Das jetzige, in roter Schutzfarbe gestrichene Holzkreuz wurde auf Anregung von Naturfreund Martin Franz wieder in originaler Größe von fünf Metern geschaffen. Unter Leitung von Forstwirtschaftsmeister Egon Fuß machten sich die Auszubildenden Tim Hartung, Martin Schaab, Louis Sitzmann und Marcel Winter an die Arbeit. Die Materialkosten von 3000 Euro übernahm zu 90 Prozent das Amt für Landwirtschaft und Forsten, die restlichen 300 Euro zahlt der staatliche Forstbetrieb.


Zeichen der Volksfrömmigkeit

Das Kreuz ist eines von 30 Kulturdenkmälern im Verantwortungsbereich des Forstbetriebs. "Es war für uns und unsere Azubis eine ehrenvolle Aufgabe", sagte der stellvertretende Forstbetriebsleiter Heinrich Hümpfer, nachdem das Wallfahrtskreuz im frischen Betonsockel aufgerichtet war. "Denn dieses Denkmal ist ein Zeichen der einst weit verbreiteten Volksfrömmigkeit."
Das wegen seiner rot leuchtenden Farbe unübersehbare Holzkreuz wird künftig wieder ein beliebter Halte- und Andachtspunkt für Wallfahrer aus der Schweinfurter oder Würzburger Region sein, freute sich Initiator Martin Franz. Die offizielle Weihung des roten Kreuzes soll am letzten August-Wochenende durch den Pfarrer einer aus Arnstein kommenden Wallfahrergruppe vorgenommen werden.