Eine Sanierung der Milseburghütte würde eine Million Euro kosten. Nun eine Regelung mit der Gemeinde Hofbieber gefunden werden.
Die Zukunft der Milseburghütte wurde bei der Hauptversammlung des Rhönklubs eifrig diskutiert. Rhönklub-Präsident Jürgen Reinhardt stellte einen Antrag, dessen drei Punkte mehrfach von Mitgliedern umformuliert beziehungsweise konkretisiert wurden.
Letztlich lautete der Antrag wie folgt: Der Rhönklub Hauptvorstand treibt die Planung zur Sanierung der Milseburghütte in eigener Regie nicht weiter voran. Der Hauptvorstand wird von der Versammlung beauftragt Regelung für die Pacht- und Vertragsverhältnisse mit der Gemeinde Hofbieber und dem Pächter herbeizuführen. Der Rhönklub wird sich weiterhin in die Entwicklung der Milseburg einbringen und sich dem Landkreis Fulda als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stellen. Von 226 möglichen Delegierten-Stimmen entfielen auf 179 auf diesen Beschluss.
Unbewirtschaftet
Eine intensive Diskussion war dem Beschluss voraus gegangen. Es wurde befürchtet, dass es der "Todesstoß" für die Milseburghütte sei und vorgeschlagen, die Hütte im derzeitigen Zustand einfach weiter zu führen. Dies sei aufgrund gesetzlicher Auflagen nicht möglich, wurde den Mitgliedern schnell deutlich gemacht. Eine Hütte ohne Strom, Wasser und Abwasser, sei nicht mehr zeitgemäß. Zudem seien die sanitären Anlagen mehr als fragwürdig und ein Sicherheitsrisiko. Wie Reinhardt erläutert, sei von Seiten des Landkreises Fulda angedacht, die derzeit bewirtschaftete Hütte zu einer unbewirtschafteten Schützhütte mit Komposttoilette zurück zu bauen.
Die Verhältnisse auf der Milseburg seien sehr kompliziert. Die Hütte gehöre dem Rhönklub, das Grundstück der Gemeinde Hofbieber. Hinzu kommen naturschutzfachliche Auflagen und natürlich die geologischen Besonderheiten. Eine Studie habe ergeben, dass die Sanierung der Hütte mit gut einer Million Euro genauso kostspielig sei, wie ein Neubau. Diese sei eine finanzielle Größenordnung, die sich der Rhönklub nicht leisten könne, so Reinhardt. "Wenn wir die Hütte behalten und umbauen, müssten die Kosten auf alle Zweigvereine umgelegt werden, das will ja keiner", sagte Reinhardt. Von Seiten der Gemeinde Hofbieber war ein Vertreter anwesend, der zusicherte: "Es ist nicht beabsichtigt, dass die Milseburghütte stirbt. Die Gemeinde Hofbieber hat 300 000 Euro im Haushalt eingestellt." Davon soll möglicherweise eine Wasser- und Abwasserentsorgung erstellt werden.