Viele verschiedene Themen standen in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Oerlenbach auf der Tagesordnung.
Bürgermeister Franz Kuhn berichtete über eine Anliegerversammlung zur Sanierung der Eltingshäuser Straße in Oerlenbach. "Die Planungen wurden ohne Widersprüche akzeptiert", gab er weiter und ergänzte bezüglich einer Förderung: "Wir haben Gespräche mit der Obersten Baubehörde in Würzburg geführt und müssen weitere Planungsdetails nachliefern. Das führt zu zeitlichen Verschiebungen, so dass sich Ausschreibungen und Baubeginn verzögern werden."
Ähnlich läuft die Erschließung des neuen Baugebietes in
Ebenhausen. Erst verzögerte sich die Lieferung von Kanalschächten, dann mussten Wasseranalysen vorgenommen werden. Vor Weihnachten sollen die Rabatten für die Straße gesetzt sein. In Mai/Juni 2017 soll die Zone mit ihren elf Bauplätzen fertig sein, sagte Kuhn.
Verteilerkasten und Leerrohre für späteres Einziehen von Glasfaserkabeln in die einzelnen Grundstücke sollen vorgesehen werden. Noch aber - so Kuhn - brachten Gespräche mit Telekommunikationsunternehmen keine Lösung bezüglich der Kosten von 5000 Euro.
In
Rottershausen bringt die Vereinsgemeinschaft ihre Gerätehalle in Eigenleistung auf Vordermann. Die Materialkosten für Betonfundamente und neuer Verbretterung sind auf 4500 Euro veranschlagt. Der Gemeinderat sagte den üblichen Zuschuss von zehn Prozent zu.
"In
Eltingshausen hat die Reservistenkameradschaft die Kriegergedächtnisstätte prima hergerichtet. Die Helfer schnitten den Bewuchs zurück und sanierten Statue und Schrifttafeln. Sie investierten 80 Stunden, nahmen uns Arbeit ab und ersparten Ausgaben", lobte Kuhn.
Dieter Werner regte an, die Lüftungsschächte an der Turnhalle in Rottershausen neu abzudecken sowie in Turnhalle und Rathaus Fenster und Türen neu zu streichen. Hinweise galten den nächsten Terminen mit Gemeinderatssitzung am 13. Dezember und Jahresabschlusssitzung am 22. Dezember.
Zwei Anträge abgelehnt
Im Altort
Ebenhausen kann dagegen im rückwärtigen Bereich an ein Wohnhaus ein kubusförmiger zweigeschossiger Anbau mit Flachdach errichtet werden. Dort gibt es keinen Bebauungsplan. Das Vorhaben ist von der Straße nicht bzw. kaum einsehbar. Ebenfalls in
Ebenhausen kann in der Waldstraße ein Einfamilienhaus mit Stellplätzen entstehen. Keine Einwände gab es ferner zu einem Anbau an eine Scheune in der Wethgasse in
Rottershausen unter der Voraussetzung, dass der Nachbar die Abstandsflächen übernimmt.
Keine Rocknacht
Der Verein "wir backen's! e.V." aus
Oerlenbach möchte einen Anhänger mit Kühlschrank zu 4600 Euro erwerben. Einen gewünschten Zuschuss lehnte der Rat einhellig ab, nachdem eine wirtschaftliche Nutzung vorliegt. Ebenso gab es ein Nein von 5:11 Stimmen zu einem Antrag des Motorradclubs Maßbach, der in der Wilhelm-Hegler-Halle oder in der Turnhalle Rottershausen eine "Rocknacht" veranstalten möchte.
Die Firma Zehe besserte Schäden in Gemeindestraßen aus. Wie Bürgermeister Kuhn erklärte, stiegen die Kosten um 6800 Euro auf 14 600 Euro, weil es Massenmehrungen gab und zusätzliche Abschnitte aufgenommen wurden. Der Gemeinderat billigte den Anstieg, zumal entsprechende Mittel im Haushalt eingestellt sind.
Sich an die Vorgaben halten oder möglichst alle Wünsche gewähren? Diese Frage stellt sich bei Bauanträgen oft dem Gemeinderat. In der Sitzung lag wieder ein Bauantrag vor, der zahlreiche Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans wünschte. Am Ende ergab sich ein Kompromiss, mit dem beide Seiten leben können.
Im genannten Fall ging es um ein Einfamilienhaus mit Garage in der Bergstraße in Oerlenbach. Der geltende Bebauungsplan sieht dort Eingeschossigkeit mit steilerem Satteldach vor. Wie Bürgermeister Franz Kuhn erklärte, möchte der Bauherr einen zweigeschossigen Kubus mit Pultdach als Wohnhaus errichten, während für die Garage ein Satteldach vorgesehen ist. Alternativ stand für das Wohngebäude ein flach geneigtes Satteldach zur Disposition.
Die Entscheidung machte sich das Gremium nicht leicht. Auf der einen Seite sei es gut, wenn Baulücken geschlossen werden und junge Leute sich ansiedeln, auf der anderen Seite sollten sich Neubauten in das Umfeld einfügen und nicht zu sehr aus dem Rahmen fallen. "Wir sind weitgehend großzügig, sollten aber das Ortsbild berücksichtigen. Wir treffen immer eine Einzelentscheidung und berücksichtigen Vergleichsfälle", informierte der Bürgermeister.
Nach reiflicher Abwägung entschied sich der Gemeinderat mit 12:4-Stimmen für ein flaches Satteldach. Da das Haus nicht unterkellert ist und damit weniger aus dem Boden herausragt, kann es zweigeschossig werden. Weitere Befreiungen zu Überschreitung der Traufhöhe, unterschiedlicher Dachneigung von Haus und Garage sowie Überschreitung der Baugrenzen wurden zugesagt.