Die Pläne zur Einrichtung einer FOS/BOS (Fachober-/Berufsoberschule) in Hammelburg werden konkreter. Landrat Thomas Bold (CSU) informierte den Kulturausschuss am Donnerstag über ein Schreiben vom 13. November an Kultusminister Ludwig Spaenle. Hiermit beantragt der Landkreis eine Probeeinschreibung für das Schuljahr 2013/2014. Bold hofft auf einen positiven Bescheid "noch mit der Weihnachtspost".
Die Kreisverwaltung hatte im März eine unverbindliche Voranfrage bei allen Schülern der 9. Klassen im Einzugsbereich von Hammelburg gestartet. Berücksichtigt wurden Mittel- und Realschulen. Das Ergebnis: Über 300 der jungen Leute würden sich für September 2013 an einer FOS/BOS anmelden. Über die positive Resonanz informierte der Landkreis im Juni den Kultusminister. In diesem Schreiben wurden auch die regionalen Besonderheiten erwähnt wie der geplante Truppenabbau bei der Bundeswehr in Hammelburg sowie die negative demographische Entwicklung.
Darüber hinaus redete der Landrat mit seinen Amtskollegen in den Kreisen Rhön-Grabfeld und Main-Spessart. Diese hatten Bedenken geäußert wegen einer möglichen Schülerabwanderung und einer Gefährdung ihrer Schulstandorte.
Das Landratsamt Bad Kissingen hält diese Bedenken jedoch für weitgehend unbegründet.
Die FOS/BOS in Bad Neustadt würde nur vier bis sechs Schüler pro Schuljahr verlieren, die Schule in Marktheidenfeld 12 bis 15 Schüler, so die Hauptverwaltung des Landkreises. Sie stützt ihre Einschätzung auf Erhebungen von Schülerdaten.
Kostenloses Grundstück Die Stadt Hammelburg hat für die Errichtung einer FOS/BOS bereits kostenfrei ein Grundstück zur Verfügung stellt. Bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes könnten die Schüler Räume in Realschule, Gymnasium und ehemaliger DEULA nutzen.
Lehrer für die neue Schule gebe es genug, berichtete Landrat Bold über entsprechende Anfragen. 3. Bürgermeisterin Elisabeth Wende (CSU) sprach von einer großen Chance für Hammelburg, die es unbedingt zu nutzen gelte, um den ländlichen Raum zu stärken.
Die Mittelschule Hammelburg ist nach 40 Jahren (!) noch immer nicht saniert. Der Bau eines Wellnessbades (inmitten der Weltfinanzkrise bei wegbrechenden Steuern über 40 %) war der CSU Hammelburg wichtiger! Wie wäre es, wenn christliche Politiker in Hammelburg "ihre Pflichthausaufgaben" vor Ort erst einmal machen würden, bevor sie neue Schulen bauen?