Die Bauarbeiten sind beendet. Das Pflegeheim im historischen Schloss zeigt jetzt sein hochmodernes Gesicht.
Bei historischen Gebäuden kann immer in gewissem Maße Unvorhergesehenes geschehen. Das, was im dritten Bauabschnitt bei der Sanierung des Pflegeheims in Römershag auf die Beteiligten wartete, sprengte jedoch jedes Maß. "Da hat die Katastrophe ihren Lauf genommen. Da haben die 60er Jahre gewütet", ärgert sich Architekt Peter Kuhn. Eigentlich gingen die Planer davon aus, dass sich der dritte Bauabschnitt im Westflügel am unproblematischsten ist, weil hier zuletzt saniert wurde.
Es kam jedoch anders: Nicht tragfähige Wände, marode und nicht feuerbeständige Deckenkonstruktionen stellten Architekten und Statiker vor große Aufgaben. "Da waren wir kurz vor einem Baustopp", sagt Kuhn. Zeit- und Kostenplanung des Projekts waren passé: Die Sanierung verteuerte sich um annähernd eine Million Euro. "Ein Baustopp wäre finanziell aber eine andere Größenordnung gewesen."
"Ein Bauwerk wie das Schloss Römershag hat eben seine eigene Geschichte", merkt Erwin Dotzel, unterfränkischer Bezirkstagspräsident an. Als Pflege-Einrichtung könne es sich nur behaupten, wenn es hochmodern ausgestattet sei. Die Entscheidung, das Bauwerk zu sanieren sei richtig gewesen. Bernd Pallasch, Leiter der Heimverwaltung lobt das Resultat: "Unser Anspruch ist es, die Personen gut unterzubringen. Das ist mit dem Umbau gut gelungen", Trotz der Probleme.
Entwicklung 1884 wurden erstmals Pflegebedürftige in der "Kreisirrenanstalt für Unheilbare" untergebracht. Heute ist das Haus auf die Betreuung psychisch kranker, älterer Menschen eingestellt. Daneben gibt es Bereiche für Schwerpflegebedürftige und Demenzkranke.
Generalsanierung 43 Monate hat die Sanierung bei laufendem Betrieb gedauert. 53 Zimmer wurden renoviert und mit Nasszellen ausgestattet, das Treppenhaus im Westflügel wurde entkernt und es wurde eine beschützende Abteilung eingerichtet. Das Projekt kostete 5,7 Millionen Euro.