Viel Kritik musste das Staatliche Bauamt einstecken, als es jetzt dem Bad Kissinger Stadtrat den aktuellen Stand der Pläne für die Zukunft einer wichtigen Kreuzung vorstellte.
Es gibt Nachrichten zur Garitzer Kreuzung, aber nicht nur gute. Positiv aufnehmen werden all jene Kissinger, die kritisiert hatten, bei dem wichtigen Verkehrsprojekt bewege sich seit Jahren nichts mehr, dass das Staatliche Bauamt jetzt ankündigt, es wolle die Realisierung entschlossen angehen. Nicht so gut findet allerdings nicht nur Oberbürgermeister Kay Blankenburg, wie teuer das Vorhaben inzwischen geworden ist.
Den aktuellen Stand der Dinge im Stadtrat vorgestellt hat jetzt Michael Fuchs, er ist seit Herbst 2018 Leiter des Staatlichen Bauamts Schweinfurt. Die Planung für den Kreisel an der Stelle sei technisch fertig, sagte er. Der Kreisverkehr sei zwar kleiner geplant, trotzdem sei nachgewiesen, dass auch Bundeswehrfahrzeuge ohne Probleme durchfahren können. Die Vorteile eines Kreisels gegenüber klassischen ampelgeregelten Kreuzungen, was den Verkehrsablauf angeht, kämen auf jeden Fall zum Tragen. Auch hohe Verkehrsbelastungen könnten "einwandfrei ohne Rückstau" bewältigt werden.
Allerdings müssen die beteiligten Institutionen mit deutlich höheren Kosten rechnen, als bei früheren Informationen zu dem Projekt noch angenommen. Fuchs führte das hauptsächlich auf in den vergangenen Jahren nach seinen Angaben stark gestiegenen Baupreisen zurück. Außerdem sei die aktuelle ordentliche Kostenschätzung so gerechnet, dass sich aus Fuchs' Sicht keine bösen Überraschungen einstellen dürften. Gleichwohl hingen die Kosten am Ende auch vom Ergebnis der Ausschreibung ab.
Konkret berichtete Fuchs von 2,61 Millionen Euro Gesamtkosten für den zentralen Bereich des Projekts. Dieser umfasst neben dem eigentlichen Kreisel auch noch jeweils anschließende Abschnitte in der Schönbornstraße und in Richtung Altort Garitz. Die Kosten dafür werden unter Stadt, Landkreis und Bund aufgeteilt. Die Kosten für in westlicher und östlicher Richtung auf dem Ring an den Kreisel anschließende Bereiche trägt der Bund darüber hinaus alleine.
1,27 Millionen wären der Anteil des Bundes an besagten 2,61 Millionen Euro. Die Stadt müsste nach dieser Schätzung 0,68 Millionen Euro tragen, der Landkreis 0,67 Millionen. Kreis und Stadt könnten zudem mit Förderung auf ihre Anteile rechnen. Fuchs sagte, es werde "die bestmögliche Förderung von 70 Prozent" beantragt. Abstimmungsgespräche darüber mit der Regierung von Unterfranken hätten begonnen.
Die Vorstellungen des Staatlichen Bauamts über den voraussichtlichen Ablauf der Arbeiten beschrieb Fuchs dem Stadtrat so: Vor dem Start seien noch Abstimmungen mit der Stadt notwendig. Für 2021 setzt er die Verlegung von Leitungen durch Stadtwerke und Stadt an. Ebenfalls im nächsten Jahr sei die Prüfung und eventuell auch bereits der Beginn erster Brückenbauarbeiten vorgesehen. 2022 solle dann die ganze Bausaison für den Umbau der Kreuzung zum Kreisel genutzt werden.
Der Stadtrat stimmte zwar am Ende mehrheitlich für eine Vereinbarung über das Projekt mit dem Staatlichen Bauamt. Lediglich OB Kay Blankenburg (SPD) und CSU-Rat Wolfgang Lutz votierten in seltener Koalition dagegen. Zuvor aber äußerten einige Ratsmitglieder zum Teil deutliche Kritik am Bauamt. Blankenburg etwa hatte schon anfangs gesagt, er finde, es sei ein Trauerspiel, wie lange die Sache schon gedauert habe.