Die Sparkasse Bad Kissingen blickt auf ein unerwartet starkes Geschäftsjahr zurück. Von Geldanlagen über Immobilien bis zu Krediten: In allen Bereichen wurden Zuwächse erzielt. Die Bilanzsumme stieg auf 1,43 Milliarden Euro.
Kaum ein Thema beschäftigt die Banken so wie die ausgesprochen niedrigen Zinsen. "Es ist extrem, wie die Märkte geflutet werden", sagt Roland Friedrich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bad Kissingen. Die Europäische Zentralbank versucht, mit frischem Geld klammen Euro-Staaten in der Krise zu helfen und drückt damit das Zinsniveau. Kredite werden dadurch zwar günstig, Sparkonten aber unrentabel. "Die Zinsen im Anlagenbereich sind dramatisch", betont Friedrich.
Mit Vorstandsmitglied Michael Rendl hat Friedrich vor kurzem den vorläufigen Jahresabschluss der Bank vorgestellt.
Das Zinstief macht sich im Alltagsgeschäft bemerkbar: "Die Kunden wollen sich nicht mehr langfristig binden", sagt Friedrich. Der Trend bei der Sparkasse geht in Richtung Tagesgeld- und Festgeldkonten. Kunden, die langfristig ein Vermögen aufbauen wollen, wenden sich dagegen verstärkt Sachwerten wie Immobilien und Gold zu.
"Vor allem für Immobilien war es wieder ein sehr erfolgreiches Jahr", berichtet er. Von dem Anlagetrend profitiere paradoxerweise das Wertpapiergeschäft weniger, obwohl es höhere Renditechancen verspreche. Friedrich: "Aktien werden von den Kunden nicht gern angenommen." Das Wertpapiergeschäft wurde zuletzt moderat ausgeweitet. Die Sparkasse Bad Kissingen hat sich im vergangenen Geschäftsjahr gut entwickelt. "2014 war erstaunlicherweise ein sehr erfolgreiches Jahr.
Es ist deutlich besser verlaufen, als wir das zu Beginn des vergangenen Jahres erwartet haben", sagt der Vorstandschef.
Vor allem die extreme Tiefzinslage aber auch gestiegene Personalkosten hatten zunächst die Erwartungen gedämpft. Die gute gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, die Lage am Arbeitsmarkt, die regionale Verwurzelung und den persönlichen Kundenkontakt werteten die Bankvorstände als wesentliche Erfolgsfaktoren.
Die gute Bilanz
zieht sich durch nahezu alle Geschäftsbereiche. Kundengelder, Immobilien, Kredite: In allen Sparten hat das Geschäft angezogen, so dass im Vergleich zu 2013 jeweils Zuwächse zwischen sechs und 8,8 Prozent zu verzeichnen waren. "Wir konnten unsere Einlagen durch das über Jahrzehnte aufgebaute Vertrauen zu unseren Kunden steigern", kommentiert Friedrich.
Die Sparkasse weist eine Bilanzsumme von 1,43 Milliarden Euro aus und hat ein Plus von 1,5 Millionen Euro erwirtschaftet.
Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Friedrich und Rendl eine weiter solide, wenn auch etwas rückläufige Entwicklung. Als Gründe nennen sie vor allem die Zinssituation und steigende Kosten durch die Bankenregulierung.
Geschäftsjahr 2014 der Sparkasse Bad Kissingen