Gut situierte Gäste gewinnen

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Besonders in seinen Grußworten bringt der BHG-Kreisvorsitzende Heinz Stempfle die rund 100 Gäste häufig zum Schmunzeln. Fotos: Markus Klein
Besonders in seinen Grußworten bringt der BHG-Kreisvorsitzende Heinz Stempfle die rund 100 Gäste häufig zum Schmunzeln.  Fotos: Markus Klein
Sie gehen zufrieden in das neue Jahre (von links): MdL Sandro Kirchner, OB Kay Blankenburg, Heinz Stempfle und Kurdirektor Frank Oette. Foto: Klein
Sie gehen zufrieden in das neue Jahre (von links): MdL Sandro Kirchner, OB Kay Blankenburg, Heinz Stempfle und Kurdirektor Frank Oette. Foto: Klein
 
Gespräche beim Neujahrsempfang: Michael Rendl (Sparkassen-Vorstand) und Erna Buscham (Büro Kissinger Sommer). Foto: Klein
Gespräche beim Neujahrsempfang: Michael Rendl (Sparkassen-Vorstand) und Erna Buscham (Büro Kissinger Sommer).  Foto: Klein
 
Besonders in seinen Grußworten bringt der BHG-Kreisvorsitzende Heinz Stempfle die rund 100 Gäste häufig zum Schmunzeln. Fotos: Markus Klein
Besonders in seinen Grußworten bringt der BHG-Kreisvorsitzende Heinz Stempfle die rund 100 Gäste häufig zum Schmunzeln.  Fotos: Markus Klein
 
Besonders in seinen Grußworten bringt der BHG-Kreisvorsitzende Heinz Stempfle die rund 100 Gäste häufig zum Schmunzeln. Fotos: Markus Klein
Besonders in seinen Grußworten bringt der BHG-Kreisvorsitzende Heinz Stempfle die rund 100 Gäste häufig zum Schmunzeln.  Fotos: Markus Klein
 

Beim Neujahrsempfang des Hotel- und Gaststättenverbandes geht es humorvoll zu, dank der Begrüßungs-Kunst von Heinz Stempfle. Mit Kurzonen-Satzung und niedrigen Übernachtungszahlen spricht er aber auch unbequeme Themen an.

"Unser Landkreis lebt nicht vom Massentourismus. Wir wollen auch gar keine Ballermann-Gäste", sagt Heinz Stempfle, der Kreisvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (BHG) auf dem Neujahrsempfang im Hotel Sonnenhügel. "Wir wünschen uns den gut situierten, seriösen Gast."
Um diesen zufrieden zu stellen, benötige die Branche aber mehr Nachwuchs an Fachkräften und eine bessere Infrastruktur.
Zudem müsse im Hinblick auf sinkende Übernachtungszahlen darüber nachgedacht werden, neue und modernere Angebote zu schaffen. Weil das laut Stempfle in Bad Kissingen durch die Kurzonen-Satzung nicht möglich ist, fordert er deren Abschaffung. Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) hält dagegen und verteidigt die Satzung als nötig für die "Marke Bad Kissingen".


Anreize für Azubis schaffen

Im Jahr 2015 hat sich für Gastronomen und Hoteliers viel verändert. Namentlich mehr Arbeit und Kosten durch Mindestlohn, Dokumentationspflicht und Allergen-Kennzeichnungspflicht, nennt Heinz Stempfle. Während dies für die Landhaus-Gastronomie problematisch sei, baue die Bäderland-Gastronomie selbstverständlich auf hohe gesundheitliche Standards und eine gute Entlohnung für Fachkräfte. Trotzdem sei ein stetiger Rückgang der Schülerzahlen für gastronomische Berufe zu verzeichnen, dem es entgegenzuwirken gelte, so Stempfle. Neben politischen Bemühungen wie Mindestlohn und Werbung bei Schulabgängern, seien nun vor allem die Gastronomen selbst gefragt: "Wir selbst müssen attraktive Arbeitsbedingungen schaffen", sagt er.
Das gelte auch im Hinblick auf die "Chancen durch integrationswillige Asylbewerber". Die seien heutzutage gut informiert und "schlechte Arbeitsbedingungen sind bei den heutigen Asylbewerbern genauso unbeliebt wie bei Deutschen."


Kritik an Kurzonensatzung

Außer an Nachwuchs mangelt es laut Stempfle in der Kurstadt an anderen Möglichkeiten: "Viele kleine und veraltete Privatpensionen haben auf dem modernen Tourismusmarkt wenig Chancen", sagt er. "Solche Häuser muss man völlig anderen Zwecken zuführen." Als lobendes Beispiel nennt er die Nutzung des ehemaligen Hotels "Post" in Bad Brückenau, nun ein Mehrfamilienhaus. "In Bad Kissingen ist dies wegen der Kurzonensatzung leider nicht möglich", untermauert er seine Kritik.
Auch die neuerdings gelockerte Satzung, nach der künftig 25 Prozent der Hotelflächen in Wohnungen umgebaut werden können, hält er für nicht ausreichend. Er fordert die komplette Abschaffung der Regelung: "Sie ist längst durch den heutigen Markt überholt", meint er.


Die Marke Bad Kissingen

Oberbürgermeister Kay Blankenburg ist anderer Meinung: Die Kurzonen-Regelung ist Teil der "Marke Bad Kissingen". Die gelte es zu verteidigen und einheitlich nach außen zu präsentieren, um die "gut situierten" Gäste vermehrt nach Bad Kissingen zu locken. "Ohne die Satzung hätten wir am Kurgarten längst ein Seniorenheim", sagt Blankenburg und lobt den Einsatz von Finanzminister Markus Söder für die Stadt.
Und Blankenburg bricht eine Lanze für die Kosten des Umbaus des Rosengartens und den neuen Brunnen: "Das wird ein Knaller", sagt er, vielleicht müsse man schon bald über eine statische Verstärkung der Ludwigsbrücke nachdenken, wenn der Brunnen so läuft, wie es geplant ist. Für den Umbau des Rosengartens habe man zudem über 70 Prozent Förderung bekommen, eine Unterstützung, die es noch nie gegeben habe und die laut nach seinen Worten wohl auch in Zukunft nicht mehr so schnell angeboten wird.


Hoffnung auf ein gutes Jahr

Dass Bad Kissingen und die übrigen 25 Gemeinden des Landkreises in diesem Jahr wieder ein Stück nach vorne kommen, das wünschte sich auch stellvertretender Landrat Emil Müller (CSU). Sein Wunsch kann in Erfüllung gehen, die Vorzeichen stehen nicht schlecht.