Beim Festakt zur Ernennung Bad Kissingens als Welterbe skizziert Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD), wie es konkret weitergehen soll. Dabei bringt er die Untere Saline als Wunsch-Standort für ein künftiges Welterbezentrum ins Spiel.
Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) hatte schon Minuten nach der Anerkennung Bad Kissingens als Welterbe die Untere Saline ins Spiel gebracht. Er hoffe der Titel werde helfen, Leerstände wie eben dort zu beseitigen. So weit das Pressegespräch vom vergangenen Samstag. Als Vogel während des offiziellen Festakts am gestrigen Nachmittag erste Ideen skizzierte, wie es nun in der Welterbestätte Bad Kissingen konkret weitergehen soll, brachte er wieder die Untere Saline ins Spiel. Die Stadt hat eine Studie in Auftrag gegeben, die sich damit auseinandersetzt, wo das künftige Welterbezentrum untergebracht wird. Diese Untersuchung gibt eine Standortempfehlung für die Untere Saline ab. "Ich würde mir wünschen, wenn wir das Welterbezentrum dort unterbekommen. Das wäre eine klasse Entwicklung für das Areal", sagte der Oberbürgermeister. Die Untersuchung zum Welterbezentrum sowie eine Grundlagenstudie zum Welterbe sollen im September im Stadtrat behandelt werden.
Um grundsätzlich Leerstände in der Welterbezone zu beseitigen, solle eine Modernisierungsallianz ins Leben gerufen werden. In Sachen Tourismus ist der Rathauschef zuversichtlich, dass insbesondere bei Tagestouristen Zuwächse erzielt werden können. Es gelte aber auch, die Auslastung in den Übernachtungsbetrieben zu steigern. Kissingen solle sich "im gehobenen, aber nicht abgehobenen", Preissegment positionieren. Jeder in der Stadt, gleich ob Bürger oder Gast, solle von dem Titel profitieren. "Der Welterbetitel macht uns alle wettbewerbsfähiger", betonte Vogel. Die Stadt sei nun auch attraktiver im Wettbewerb um neue Einwohner.
Der OB nannte weitere Punkte, die aktuell in Vorbereitung sind und mit denen die Stadt auf sich aufmerksam machen will. Im Frühjahr 2022 wird ein "Marco Polo"-Reiseführer zu Bad Kissingen erscheinen, von der Theresienquelle in Hausen wird im September ein neues Wasser im gehobenen Segment auf den Markt gebracht, "Weltbadbier" ist bereits erhältlich. Des Weiteren soll das Führungsangebot ausgebaut werden. Die Führungen durch die Kuranlagen sollen ab August durch Welterbe-Nord- und Südtouren ergänzt werden, ferner sind zum Beispiel "Hör-Touren" mit Kaiserin Sisi angedacht. Vogel: "Mein Ziel ist, dass das Welterbe nicht nur rein ein Gebäude, rein ein Denkmal wird, sondern ich will gelebte Geschichte."
Gerhard Eck (CSU), Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium, gratulierte zum Welterbetitel im Namen von Ministerpräsident Markus Söder. Er sicherte Bad Kissingen als neunter Welterbestätte in Bayern die weitere Unterstützung des Freistaates zu. Weitere Glückwünsche überbrachten die Staatsministerin für Digitalisierung der Bundesregierung, Dorothee Bär (CSU), sowie Landrat Thomas Bold (CSU) und per Video-Botschaft Bayerns Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler (CSU).