Die Neugestaltung der Premicher Straße, die auch als "Lebensader" von Waldberg bezeichnet wird, ist abgeschlossen. Brunnen, Dorfplatz und Zunftbaum weisen auf das Leben im Ort hin.
Mit einem großen Straßenfest wurde die Neugestaltung der Premicher Straße in Waldberg feiert. Ein Familiengottesdienst mit Pfarrer Reinhold Kargl ging dem offiziellen Teil mit Ansprachen und Durchschneiden des roten Bandes voraus.
"Die Premicher Straße ist sehr schön geworden", lobte Pfarrer Kargl die Neugestaltung. Sie sei nicht nur eine Fahrstraße mit Parkflächen sondern auch mit Gehwegen und Bereichen, wie dem Dorfplatz, die zur Begegnung einladen. Auch gebe es genügend Platz zum Spielen für die Kinder. "Es ist eine Straße, die man gerne anschaut und betritt. Brunnen, Dorfplatz und Zunftbaum weisen auf das Leben im Dorf hin."
Dorf hat sich gewandelt Alte Bilder zeigen, wie die Straße früher beschaffen war: Ein holpriger Weg für die Kuhfuhrwerke mit kleinen Häusern rechts und links. "So wie die Straße jetzt aussieht, spiegelt sie einen gewissen Wohlstand wider. Wir können es uns leisten, die Straße so breit auszubauen und farbenfroh zu gestalten. Und auch die Häuser sind gewachsen", so Kargl.
Das Leben im Dorf habe sich gewandelt. Um so wichtiger sei es, die Dorfgemeinschaft auch weiterhin aktiv zu pflegen und Verantwortung zu übernehmen.
Bürgermeister Joachim Bühner bezeichnete die Premicher Straße als "Lebensader" von Waldberg. Die neue Straße bringe eine neue Lebensqualität nach Waldberg. Es habe sich ausgezahlt, dass die Bürger von Beginn an über Arbeitskreissitzungen in das Projekt eng mit einbezogen waren. Bühner hat das Projekt als Bürgermeister erst übernommen, nachdem es bereits in vollem Gange war.
Das Amt für ländliche Entwicklung hat die Maßnahme im Rahmen der Dorferneuerung mit 70 Prozent gefördert. Ein besonderes Dankeschön ging an die Anwohner der Premicher Straße, die Baulärm, Staub, zeitweilige Absperrungen mit viel Geduld und Verständnis hingenommen hätten, sagte der Bürgeremeister.
Die Kosten Die Umgestaltung der Premicher Straße kostete insgesamt 1,09 Millionen Euro, die Förderung betrug 735 000 Euro. Im Zuge der Maßnahme fiel die Sanierung beziehungsweise Zurücksetzung der Friedhofsmauer an, die 114 000 Euro kostete und mit 57 000 Euro gefördert wird.
Einen umfassenden Rückblick auf vorausgegangene Planungen gab der stellvertretende Bürgermeister Roland Bühner. 2008 ging es in den Walddörfern mit der Dorferneuerung los, und zwar mit einem Seminar in Kloster Langheim. Es folgten Arbeitskreisgründungen und die Festlegung von Schwerpunkten. Weit mehr als 25 Arbeitskreissitzungen und mehrere Bürgerversammlungen wurden abgehalten, um die Ideen und Anregungen der Bürger aufzunehmen. Für Waldberg wurde neben der Umgestaltung des Kirchplatzes, in Zusammenarbeit mit der Kirchenverwaltung, auch die Umgestaltung des Dorfangers in der Premicher Straße als Hauptthema bestimmt. Volker Zehe übernahm die Leitung des Arbeitskreises. Nach Abschluss der Planungsphase ging es Ende 2013 in die Umsetzung.
Bühner sprach von einer sehr zügigen und reibungslosen Bauabwicklung. Im Herbst 2014 war die Straße bereits fertiggestellt. Auch Bühner lobte die Bürger, die ohne großes "Knurren" und "Jammern" die Bauarbeiten hingenommen haben. "Ja, es wurde sogar mit angepackt und geholfen."
Zugunsten des Spielplatzes Das Straßenfest zur Segnung und offiziellen Freigabe der Premicher Straße wurde zugunsten der Waldberger Spielplatzsanierung ausgerichtet. Trotz der großen Hitze war der Zuspruch zum Straßenfest sehr gut.
Erika Stubenrauch, vom gleichnamigen Ingenieurbüro sagte: "Ich hoffe, Sie werden ihr neues Umfeld so mit Leben erfüllen wie heute." Die Straße sei generationenübergreifend für Alt und Jung gestaltet worden. Für die Sanierung des Spielplatzes Waldberg überreichte Stubenrauch einen Beitrag.
Das Amt für ländliche Entwicklung wurde von Ottmar Prozelt vertreten, der für das bemerkenswerte Engagement der Bürger in der Planungsphase dankte. Die Umgestaltung der Premicher Straße sei ein weiterer Baustein auf dem Weg zu gleichwertigen Lebensbedingungen im ländlichen Raum.
Als eine "tolle Visitenkarte" bezeichnete Bezirksrätin Karin Renner die neugestaltete Straße. "Danke an alle Waldberger, dass ihr es gemacht habt, ganz billig war es ja nicht", begrüßte Landrat Thomas Habermann die Neugestaltung. Und Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner freute sich, das er als Pemicher eine Premicher Straße mit eröffnen durfte, das komme ja nicht so häufig vor.