Rund 25 Interessierte nahmen an der Führung im Obbacher Wald und der Lesung in der Greßthaler Musikantenscheune der Kreisarbeitsgemeinschaft teil.
Die Literatur schafft es, fremde und ferne Welten ganz nah zu erschaffen, nämlich im eigenen Kopf. So gelang mit der Lesung von Schriftsteller Helmut Vorndran ein Ausflug in die Welt der Kelten, die hier, aber nicht jetzt lebten. Isarnon, der Titel seines neuesten Romans, ist das keltische Wort für Eisen, und der junge Schmied Mavo spielt darin eine bedeutende Rolle. Vielleicht kam Mavo vor rund zweieinhalbtausend Jahren auch in der Keltensiedlung bei Obbach vorbei. Noch heute zeugen rund 50 Hügelgräber im Altreichthal von der Größe und Bedeutsamkeit der Kelten in der Region.
Gästeführerin Jutta Göbel schaffte es spielend, das Keltenleben zu veranschaulichen. Mehrere Meter hoch könne ein solches Grab sein, je nach Bedeutung des Bestatteten, erklärte Göbel. Und dass nach so langer Zeit diese archäologischen Denkmäler noch Aufschluss geben können über die Lebensweise unserer Vorfahren, begeistere sie immer wieder.
Nahrung für die Toten
Sogar über die Ernährungsgewohnheiten der damaligen Bewohner könne man einiges erfahren, denn für die Reise in die "Anderswelt" wurden den Toten auch Nahrungsmittel mitgegeben. Ganz lebendig konnten sich die Teilnehmenden beim anschließenden Imbiss davon überzeugen, dass die Kelten gut zu leben wussten.
Rund 25 Interessierte waren der Einladung der Kreisarbeitsgemeinschaft der katholisch-öffentlichen Büchereien des Landkreises Bad Kissingen zur Führung im Obbacher Wald und zur Lesung in der Greßthaler Musikantenscheune gefolgt. Helmut Vorndran, Bamberger Autor, der bereits mit seinen Lokalkrimis großen Erfolg hatte, rundete die Eindrücke zuerst mit weiteren Informationen zum Keltenleben und dann mit der Lesung einer zentralen Passage aus seinem Roman ab.
Spannende Reise des Helden
Mavo, der junge Schmied, nimmt an dem Wettbewerb teil, bei dem vor dem Stammesfürsten die besten Schwerter getestet werden. Der bisherige Titelträger ist der Mörder seines Vaters ... Im Gewölbekeller der Musikantenscheune waren die Zuhörenden auf ein abendliches Wiesenstück versetzt, auf dem in festlicher Atmosphäre die Zeremonie durchgeführt wurde. Schwerter, in Bäume geschlagen, wurden mit Gewichten behängt, bis sie brachen. Eines blieb ganz: das Schwert Mavos.
Mit dem Sieg beginnt eine spannende Reise des Helden, die in unserer Region spielt. Da wurde die Lust groß, doch einmal nach Staffelstein zu fahren, zur ehemaligen Keltensiedlung, um sich anzusehen, wo Mavo gelebt hat. Mit ein wenig Fantasie und den richtigen Büchern geht so eine Zeitreise ganz leicht.