Die Lebenshilfe Bad Kissingen startet neu durch

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Die hauptamtlichen Vorstände Alex Iffert (links) und Jochen Keßler-Rosa Foto: Sigismund von Dobschütz
Die hauptamtlichen Vorstände Alex Iffert (links) und Jochen Keßler-Rosa  Foto: Sigismund von Dobschütz
Der Chor des OBA-Singtreffs unter Leitung von Angelika Albert trat bei der Vorstellung der neuen Vereinsstruktur der Bad Kissinger Lebenshilfe auf. Foto: Sigismund von Dobschütz
Der Chor des OBA-Singtreffs unter Leitung von Angelika Albert trat bei der Vorstellung der neuen Vereinsstruktur der Bad Kissinger Lebenshilfe auf. Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Beim "Kreuzberglied" sangen und schunkelten der Singtreff-Chor und Gäste gemeinsam. Foto: Sigismund von Dobschütz
Beim "Kreuzberglied" sangen und schunkelten der Singtreff-Chor und Gäste gemeinsam.  Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Der neue Aufsichtsrat unter Vorsitz von Monika Fella (Mitte) Foto: Sigismund von Dobschütz
Der neue Aufsichtsrat unter Vorsitz von Monika Fella (Mitte)  Foto: Sigismund von Dobschütz
 

Zwei hauptamtliche Vorstände sowie ein mit ehrenamtlichen Vertrtetern besetzter Aufsichtsrat führen künftig den Bad Kissinger Verein.

Seit 1969 gibt es den Verein der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung in Bad Kissingen. Mit wachsender Aufgabenvielfalt wuchs auch die Verantwortung des ehrenamtlich besetzten Vorstandsgremiums. Im November wurde deshalb in der Jahreshauptversammlung entschieden, die Vereinsstruktur zu ändern. Künftig wird die Bad Kissinger Lebenshilfe von den bisherigen Geschäftsführern Alex Iffert und Jochen Keßler-Rosa als hauptamtliche Vorstände sowie einem ehrenamtlich besetzten Aufsichtsrat aus Elternvertretern und Repräsentanten der angehörenden Einrichtungen geführt.

An Zielen und Aufgaben der Bad Kissinger Lebenshilfe habe sich durch diese Neustrukturierung nichts geändert, versicherte Monika Fella als neue Aufsichtsratsvorsitzende bei der öffentlichen Vorstellung des Gremiums. Das Wohl behinderter Kinder und deren Eltern stehe weiterhin im Mittelpunkt - ob in der Schule, im Wohnheim, beim ambulant unterstützten Wohnen (AUW) oder in der offenen Behindertenarbeit (OBA). Wie Fella, die seit 17 Jahren in verschiedenen Führungspositionen und zuletzt als ehrenamtliches Vorstandsmitglied dem Lebenshilfe-Verein verbunden war, gehörten auch andere Aufsichtsratsmitglieder dem bisherigen Vorstand an. Entscheidender Grund für die Neuordnung der Vereinsführung war nach ihrer Aussage die wachsende Verantwortung und die sich daraus ergebende Haftung, "die für einen ehrenamtlichen Vorstand nicht mehr zumutbar war".

Das Aufgabenspektrum der Bad Kissinger Lebenshilfe ist für die beiden Vorstände keineswegs neu. Alex Iffert (56) war seit 1999 beim Diakonischen Werk in Schweinfurt als Referent, später als Geschäftsführer für die Lebenshilfe tätig. Er wird sich als neuer Vorstand ausschließlich um die Aufgaben des Bad Kissinger Vereins kümmern, während sein Kollege Keßler-Rosa weiter als Vorstand des Diakonischen Werks in Schweinfurt ist.


Überblick über Einrichtungen

In seinem Überblick über die Einrichtungen wies Iffert auf zwei Neuerungen hin: Am 1. Mai wird in der Bad Kissinger Gartenstraße ein von der Stoffel-Haus-Stiftung (Soest) errichteter Neubau mit acht Wohnungen für Menschen mit Behinderung sowie einer Probewohnung zum Training für eigenständiges Leben bezogen. "Das Haus ist ein Pilotprojekt der Regierung von Unterfranken und wird von der Lebenshilfe angemietet."

Da die beiden Wohnheime in der Hartmannstraße (Bad Kissingen) und der Haardstraße (Nüdlingen) mit 52 Wohnplätzen voll belegt sind, aber zusätzlicher Bedarf an stationären Wohnheimplätzen besteht, ist die Lebenshilfe auf der Suche nach freiem Wohnraum "für Menschen mit höherem Hilfs- und Betreuungsbedarf sowie hilfsbedürftige Senioren". Die Bedarfsanerkennung des Bezirks für 24 Plätze liege vor, nur das Geld für einen eigenen Neubau fehle. Als mögliche Lösung habe die Lebenshilfe das Katharinenstift "näher betrachtet". Bei der Regierung von Unterfranken wurde die Aufnahme ins Jahresförderungsprogramm beantragt.

Pfarrer Jochen Keßler-Rosa (60) bemängelte, dass in der Gesellschaft noch immer "das Recht des Stärkeren Vorrang hat, wenn es nicht Menschen gibt, die sich für die Rechte der Schwächeren einsetzen". Die Lebenshilfe sei Partnerin der Menschen mit Behinderung und aller Mitarbeiter, der öffentlichen Hand und der Gesellschaft.
Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) ergänzte: Die Aufgaben der Lebenshilfe seien nur in guter Zusammenarbeit leistbar. "Die öffentliche Hand kann dies nicht allein. Es geht nur in Kooperation." Zum Gelingen sei mehr als Gesetze, nämlich Menschen mit Einsatzfreude nötig. Blankenburg würdigte die Lebenshilfe mit ihren Einrichtungen als "integralen Bestandteil unserer Stadt".