Diamantenes Priesterjubiläum in Großwenkheim

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Bischof em. Dr. Anton Schlembach bei einem Besuch in seiner Heimat anlässlich des 30. Jahrestages seiner Bischofsweihe im Jahre 2013, im Hintergrund der damalige, ein Jahr später verstorbene Generalvikar Karl Hillenbrand . Archivfoto: Anton Then
Bischof em. Dr. Anton Schlembach bei einem Besuch in seiner Heimat anlässlich des 30. Jahrestages seiner Bischofsweihe im Jahre 2013, im Hintergrund der damalige, ein Jahr später verstorbene Generalvikar Karl Hillenbrand .  Archivfoto: Anton Then
Bischof em. Dr. Anton Schlembach bei einem Besuch in Großwenkheim anlässlich seines 80. Geburtstags 2012. Archivfoto: Anton Then
Bischof em. Dr. Anton Schlembach bei einem Besuch in Großwenkheim anlässlich seines 80. Geburtstags 2012.  Archivfoto: Anton Then
 
Anton Schlembach bei seiner Primiz vor seinem Elternhaus, rechts sein Vater Alois Schlembach. Repro: Anton Then
Anton Schlembach bei seiner Primiz vor seinem Elternhaus, rechts sein Vater Alois Schlembach.  Repro: Anton Then
 

Bischof em. Anton Schlembach hat aus gesundheitlichen Gründen nur im engsten (Familien)kreis in Speyer sein diamantenes Priesterjubiläum begangen.

Auf 60 Priesterjahre kann der emeritierte Bischof von Speyer, Dr. Anton Schlembach, zurückblicken. Am 16. Okober 1983 wurde er zum 95. Bischof von Speyer geweiht. Krankheitsbedingt mussten die Feierlichkeiten abgesagt werden, so dass Bischof Schlembach sein Priesterjubiläum nur im engsten Kreis und mit seinen Familienangehörigen in Speyer begangen hat.

Mit einem Festgottesdienst gedachte seine Heimatgemeinde in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Großwenkheim dieses außergewöhnlichen Jubiläums. In einer persönlichen Predigt würdigte Pfarrer i. R. Dr. Benno von Bundschuh das große priesterliche Wirken Schlembachs und seinen unermüdlichen Einsatz für den Glauben.
"In diesem Festgottesdienst sind alle unsere Gedanken bei Bischof Schlembach, auch wenn er selbst nicht anwesend sein kann, was er besonders gerne getan hätte", sagte von Bundschuh und nahm dabei Bezug auf die stete, tiefe Heimatverbundenheit des Jubilars.


Drei wichtige Erkenntnisse

In einer Predigt vor vier Jahren habe Bischof Schlembach einmal gesagt, dass er drei wichtige Erkenntnisse aus seinem Leben ziehen könne. Einmal sei sein Leben bestimmt durch Zufälle und Zwänge. Sein Leben sei zweitens wesentlich ein Dankesleben. "Was du bist, das bist du schuldig." Und schließlich bestehe das Leben aus Überraschungen, sowohl was das Persönliche betreffe als auch in der großen Weltpolitik.
Seine Heimatverbundenheit habe Schlembach, der Ehrenbürger der Stadt Münnerstadt ist, immer wieder gezeigt. In seinem Wohnzimmer in Speyer zum Beispiel hängen drei große, gerahmte Fotos. Das eine zeigt Großwenkheim unter einem Regenbogen, die beiden anderen "meine Heimatkirche, den Dom der Vorrhön, von innen und außen". Und den "Grössewehmer Dialekt" beherrscht er perfekt.
Mit Blick auf die Zukunft äußerte Schlembach damals, dass er noch viele Wünsche habe. Dazu gehörten, "dass die katholische Kirche sich nach den Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils unter der Leitung des Papstes erneuert", "dass in unserem Land die Werteordnung des Grundgesetzes geachtet und gelebt wird" und "dass ich persönlich, wenn es so weit ist, gläubig und christlich sterbe".


Wahlspruch: "Deus salus"

Schon als Kind lernte er seine wichtigste Lebensweisheit: "Mit Gott fang an, mit Gott hör auf, das ist der beste Lebenslauf." Diese Weisheit entspricht auch seinem bischöflichen Wahlspruch "Deus salus".
Über den Tag seiner Priesterweihe sagte Schlembach anlässlich seines goldenen Jubiläums: "Meine Priesterweihe ist für mich nicht Vergangenheit. Ich lebe mit ihr jeden Tag. Damals hatte ich das Gefühl, einen einzigartigen Gnadentag zu erleben, an das Ziel eines langen Weges angekommen zu sein und gleichzeitig auf einen neuen, unbekannten Weg geschickt zu werden. "
Den Wunsch, Priester zu werden, hatte Schlembach schon seit seiner Kindheit. Zur Frage nach dem Motto für einen Priester sagte er: "Der Priester hat vor allem die Aufgabe, die Mitmenschen zum Glauben zu ermutigen", und: "Es gibt nichts Besseres auf der Welt, und es ist überdies heilsnotwendig."


Lebenslauf

Anton Schlembach wurde am 7. Februar 1932 als ältestes von vier Kindern in Großwenkheim geboren. Nach dem Abitur studierte er in Würzburg und Rom Theologie und Philosophie.
Am 10. Oktober 1956 wurde Schlembach in Rom vom Wiener Kardinal Franz König zum Priester geweiht. Als Kaplan wirkte er an verschiedenen Orten in Unterfranken, ehe er 1966 als Regens das Priesterseminar in Würzburg übernahm. Nach einer Zwischenstation als Religionslehrer in Hammelburg wurde Schlembach im Jahr 1981 in das Domkapitel in Würzburg berufen und bereits am 29. August 1983 völlig unerwartet von Papst Johannes Paul II. zum 95. Bischof von Speyer ernannt. Am 16. Oktober 1983 weihte ihn der Münchner Erzbischof Friedrich Wetter - sein Vorgänger auf dem Bischofsstuhl in Speyer - zum Bischof. Im Alter von 75 Jahren trat er 2007 als Bischof in den Ruhestand.