Nüdlingens Flüchtlinge freuen sich über neue Räder

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Dankbar zeigen sich die Nüdlinger Flüchtlinge mit den gespendeten Fahrrädern; mit ihnen freuen sich Klaus Grund (links) und Helga Fischer (rechts). Foto: Sigismund von Dobschütz
Dankbar zeigen sich die Nüdlinger Flüchtlinge mit den gespendeten Fahrrädern; mit ihnen freuen sich Klaus Grund (links) und Helga Fischer (rechts).  Foto: Sigismund von Dobschütz

Die Nüdlinger zeigten große Spendierfreude. Vor fast zwei Wochen waren die alten Fahrräder von Unbekannten gestohlen und vollkommen demoliert worden.

Vor fast zwei Wochen hatten Unbekannte in Nüdlingen den zehn Flüchtlingen im Museumsgasthof "Zum Stern" ihre alten Fahrräder gestohlen. Doch seit wenigen Tagen sind die jungen Leute aus Syrien, Eritrea und Afghanistan schon wieder mit neuen unterwegs. Zum zweiten Mal hatten Einwohner ausrangierte Räder zur Verfügung gestellt.

Am 31. März war Flüchtlingsbetreuerin Helga Fischer aufgefallen, dass der provisorische und damals noch unverschlossene Fahrradschuppen leer war. Alle sechs Räder, die zwei Jahre zuvor von Nüdlingern den Flüchtlingen geschenkt wurden, waren verschwunden. "Wer kommt schon darauf, dass alte Räder geklaut werden." Ein paar Tage später fanden Bauhof-Mitarbeiter sie im Löschweiher. Da alle Räder mutwillig zerstört und nicht mehr fahrtüchtig waren, startete Fischer einen erneuten Spendenaufruf über unsere Zeitung.

"Ich war sprachlos: Mehr als 20 Anrufe habe ich bekommen", ist Fischer von der Spendierfreude der Nüdlinger ganz begeistert. "So viel Resonanz hatten wir beim ersten Mal vor zwei Jahren nicht", staunt sie noch immer. Inzwischen stehen schon wieder ein Damen- und sechs Herrenfahrräder im Schuppen, der jetzt mit einem Zahlenschloss gesichert ist.

Eines der Räder gehörte Klaus Grund. "Ich fahre viel und gern Fahrrad." Doch als Rentner hatte er sich vor fünf Jahren ein bequemes E-Bike gekauft. Seitdem stand sein Sportfahrrad mit 21-Gang-Schaltung nur noch herum. Jetzt freute er sich über dessen nützliche Wiederverwendung. Für eine Syrerin fehlt Fischer noch ein kleines Damenfahrrad. "Aber ich habe schon eines in Aussicht", ist sie zuversichtlich. Vielleicht wären auch noch zwei weitere Fahrräder ganz gut. Sie will sich deshalb bei anderen Anrufern, die auch ein altes Rad abgeben wollten, noch melden.

Helga Fischer ist Anrufern überaus dankbar und freut sich seit ein paar Tagen mit ihren Schützlingen über den Erfolg ihrer kleinen Hilfsaktion. "Aber neue Angebote brauchen wir im Moment nicht mehr."