Nicht nur die Fahne ist brüchig

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Anerkennung: Elmar Heinrich (40 Jahre), Emilie Rudolf (40 Jahre) und Stefan Schmitt (35 Jahre) erhielten Ehrenurkunden. Foto: Arnold Noth
Anerkennung: Elmar Heinrich (40 Jahre), Emilie Rudolf (40 Jahre) und Stefan Schmitt (35 Jahre) erhielten Ehrenurkunden.  Foto: Arnold Noth
Die Fahne der Feuerwehr Hohn, die Franz Holzheimer und Florian Thoma hier entfaltet haben, ist dringend reparaturbedürftig. Der Feuerwehrverein entschied sich jetzt für eine Sanierung, sucht aber weiter einen stellvertretenden Kommandanten. Foto: Archiv/Peter Rauch
Die Fahne der Feuerwehr Hohn, die Franz Holzheimer und Florian Thoma hier entfaltet haben, ist dringend reparaturbedürftig. Der Feuerwehrverein entschied sich jetzt für eine Sanierung, sucht aber weiter einen stellvertretenden Kommandanten. Foto: Archiv/Peter Rauch
 

Wenn die Hohner Feuerwehr nicht bald einen stellvertretenden Kommandanten findet, gefährdet sie sich selbst.

"Es ist eure Entscheidung: Wollt ihr weiterhin die FFW Hohn oder nur eine unterstellte Gruppe der Wehren in Steinach oder Bad Bocklet sein?" Kommandant, Kreisbrandmeister und Bürgermeister richteten einen scharfen Appel an Wehrleute im Bad Bockleter Ortsteil Hohn. Grund: Noch immer gibt es keinen stellvertretenden Kommandanten.

Zusammengekommen waren die Wehrleute und Mitglieder zur Jahreshauptversammlung, die sich streckenweise als recht stürmisch erweisen sollte.
So ging Kommandant Florian Thoma mit deutlichen Worten und Verärgerung auf den Umstand ein, dass es nun seit Jahren keinen stellvertretenden Kommandanten in der Wehr gibt. "Dabei stünden 35 Kandidaten zur Verfügung - wenn sie nur wollten!" Dass durch diese mangelnde Bereitschaft der Wehrleute, Verantwortung zu übernehmen, über kurz oder lang die 128-jährige Geschichte der Hohner Wehr aufgrund behördlicher Auflagen enden könnte, stellte Thoma ganz klar heraus.

Fremdbestimmt von außen?

Auf diese Problematik gingen auch 2. Bürgermeister Andreas Sandwall und Kreisbrandmeister Steffen Kiesel ein. Sandwall sprach sehr konkret die Konsequenzen eines fehlenden Kommandantenstellvertreters an: "Wollt ihr von anderen, außenstehenden Kommandanten fremdbestimmt werden? Oder sollen eigene Leute eure Wehr führen! Geht in euch, macht's selber im Sinne und zum Wohle eures Dorfes Hohn! Es ist noch nicht zu spät, aber kurz vor Zwölf!" Weiter teilte der Bürgermeister mit, dass die örtliche Sirene bis Anfang März umgesetzt wird; auch zeichne sich eine Lösung für die schwächelnde Tragkraftspritze der Wehr ab.

Auch Steffen Kiesel hob mahnend den Finger: Die Schonzeit für die Hohner Wehr sei nun vorbei, es gelte, schnellstmöglich einen stellvertretenden Kommandanten zu benennen. "Es liegt an euch, und es ist eure Entscheidung."

Florian Thoma gab einen Rückblick auf ein von den Einsätzen her eher ruhiges 2014. Jugendwart Markus Schmitt blickte zurück auf Aktionen der Jugendwehr, Schriftführerin Svenja Schmitt trug das Protokoll der letzten Versammlung vor und Kassiererin Tatjana Schmitt berichtete von wenigen, aber zufrieden stellenden Zahlen. Der Vorstand wurde entlastet.

Angepasste Satzung

Breiten Raum nahm der Tagesordnungspunkt "Satzungsänderung" ein. Zwar waren die Änderungen dazu schon im Vorjahr beschlossen worden, bedurften jedoch wegen eines Formfehlers einer neuerlichen Abstimmung. Auch wenn über die Bereiche Vereinszweck, Ehrenmitgliedschaft und Vorstand noch einmal ausgiebig diskutiert wurde, stimmte die Versammlung den Änderungen am Ende ohne Gegenstimme zu.

Geld für die Restaurierung

Unter der generellen Meinung "So eine prächtige Fahne hat nicht jeder!" führte auch der TOP "Renovierung der Vereinsfahne" zu erregten und emotionsbeladenen Diskussion. Die mit rotem Samt unterlegte, 40 Jahre alte Fahnenblatt-Seite, die eine Darstellung des heiligen Florians zeigt (die blaue Gegenseite war schon vor 25 Jahren saniert worden), hat massive Schäden. Risse, Brüche und Verwerfungen im Samtstoff sowie Beschädigungen durch die Aufhängungen machen eine Sanierung unumgänglich. Dazu waren von Fachfirmen Gutachten und Angebote eingeholt worden, die sich zwischen 3300 und 4300 Euro bewegen. Lange und ausführlich wurde diskutiert, sogar angefragt, ob eine Reparatur überhaupt Sinn mache, wenn die Feuerwehr doch anscheinend auf wackligen Füßen stehe. Auch kam der Vorschlag, die Reparatur davon abhängig zu machen, dass sich endlich ein 2. Kommandant findet. Letztendlich gab's aber grünes Licht für die Sanierung.