Neues Staatsbad in der Rhöner Wildnis

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Die alten und jungen Kindsköpf ließen die Bühne erzittern. Foto: Sigismund von Dobschütz
Die alten und jungen Kindsköpf ließen die Bühne erzittern. Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Die Tanzgarde Ilumina. Foto: Sigismund von Dobschütz
Die Tanzgarde Ilumina. Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Zum Abspecken im Kurort. Foto: Sigismund von Dobschütz
Zum Abspecken im Kurort. Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Verena Rottenberger (links) und Katrin Frank auf der Suche nach Kurschatten. Foto: Sigismund von Dobschütz
Verena Rottenberger (links) und Katrin Frank auf der Suche nach Kurschatten. Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
Faschingssitzung der Burkardrother Sängervereinigung Foto: Sigismund von Dobschütz
 

Der Landkreis hat sein viertes Staatsbad - zumindest solange die Narren in Burkardroth das Zepter in der Hand halten.

An gesundem Selbstbewusstsein hat es den Burkardrother Narren noch nie gemangelt. So ist es nicht verwunderlich, dass sie heuer ihren Wohnort kurzerhand zum Bad erhoben und mit den drei Staatsbädern des Landkreises künftig im Wettbewerb stehen.

Moderator Thomas Höchemer, der souverän durch das vierstündige Spektakel aus Tanz. Sketchen und Gesang führte, wurde seiner Rolle als Kurdirektor mehr als gerecht: Als Erstes meldete er beim Bürgermeister ein paar Wünsche für die seiner Position entsprechende Ausstattung des neuen Büros an, dann erklärte er den örtlichen Brunnen ab sofort zur Heilquelle, sorgte mit einem Elektrolüfter am Bühnenrand für frische Luft im Ort und ernannte den schlichten Schützensaal stilgerecht zum Kaisersaal - schließlich sorgte hier Alleinunterhalter Wolfgang Kaiser gerade für Stimmung.

Nicht nur der Bürgermeister war als einer der ersten Kurgäste, passend mit Bademantel, Gummikappe und Badelatschen gekleidet, im Bad erschienen, auch Mutter Katrin Frank und Tochter Verena Rottenberger waren vom Kissinger Bahnhof zu Fuß nach Bad Burkardroth gekommen - in freudiger Erwartung kurort-typischer Annehmlichkeiten.

Während die Mutter vergeblich nach einem Stadtzentrum mit Fußgängerzone Ausschau hielt, sah die Tochter lieber den jungen "Naturburschen aus der Rhöner Wildnis" nach. Beiläufig erfuhr man vom Wandel im Kurwesen: Wurde noch vor Jahren bei der Mutter-Kind-Kur das Kind zur Betreuung abgegeben, um der Mutter etwas Erholung zu ermöglichen, lässt man heute die Mutter betreuen, damit die Tochter sich mit den Saison-Schmusern ausgiebig amüsieren kann.

Natürlich hatten beide Frauen bei ihrem Ortsrundgang einige Beobachtungen gemacht, über die sie zum Vergnügen des Publikums kräftig lästerten. Lästerliche Reden über seine Mitbürger führte auch Kilian Rottenberger als venezianischer Eisverkäufer. Er hatte wenig Verständnis für die Burkardrother, wenn sie nach allzu starkem Regenguss über die überschwemmten Straßen schimpfen: "Bei uns in Venezia sind die Straßen ständig unter Wasser und niemand meckert." Nicht einmal die Touristen würden sich beschweren, die schon die geheimnisvollsten Winkel Venedigs erobert hätten.

Einer der Höhepunkte des Abends war wieder Mario Metz, der nach dreijähriger Pause sein Publikum als "Herr Erhardt" begeisterte. Unterstützt von Michael Frank als verhinderter Investor, glänzte Metz in der Rolle des gleichnamigen Kultkomikers, versuchte sich als Poet und stolperte über seine eigenen Wortverdrehungen. Als unnützer Posaunist im Mandolinen-Orchester beklagte er die sich daraus ergebende Arbeitslosigkeit. Überhaupt schien der bemitleidenswerte Mann ein Fall für eine psychosomatische Therapie in Bad Burkardroth zu sein.

Leichter hatten es da die Herren des Männergesangvereins, die mit dicken Bäuchen zum Abspecken in den neuen Kurort gekommen waren. Vorsitzende Sandra Metz gab Trost: "Ihr braucht eben Platz für eure inneren Werte." Auch das Publikum musste einige Fitnessübungen über sich ergehen lassen. "Auf und nieder, immer wieder" forderte Doktor Knochenbrecher die überwiegend in phantasievollen Kostümen verkleideten Zuschauer auf. Der Kurarzt gehörte wie alle anderen Ärzte, Therapeutinnen und kritischen Bürger auf der Bühne, dargestellt von der veranstaltenden Sängervereinigung, zum Prüfungskomitee zur Erhebung Burkardroths zum Bad. Auch in diesem Beitrag musste mancher Mitbürger einiges an fröhlicher Häme aushalten.

Aufgefüllt mit Schunkelliedern, Darbietungen mehrerer Garden und des Tanzmariechens Carolin Mock aus Aura war diese erste der zwei Fastnachtssitzungen im Zahlbacher Schützenhaus ein buntes Vergnügen. Für den zweiten Sitzungsabend am kommenden Samstag (25. Februar) gibt es noch wenige Restkarten bei Lioba Schmitt oder an der Abendkasse.