Vor sieben Jahren wurde der Aussichtsturm im Schwarzen Moor eröffnet. Nun wurde ein weiterer lang gehegter Wunsch Wirklichkeit. Auf der Brüstung gibt es jetzt Informationstafeln, die Besonderheiten zur Tier- und Pflanzenwelt im Moor und die umliegenden Berge erläutern.
Der Geschäftsführer des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön, Klaus Spitzl, freute sich, dass diese Panoramatafeln der Öffentlichkeit präsentiert werden können. "Die Besucher können sich jetzt ein Bild von der nördlichen Hochrhön bis ins benachbarte Hessen machen", sagte Michael Geier, der Leiter des Biosphärenreservat Bayerische Rhön.
So ist zu erfahren, dass es das Biosphärenreservat seit 1991 gibt, die Erweiterung fand 2014 statt. In Bildern vorgestellt werden Baumpieper, Birkhuhn, Kreuzotter, Bekassine, Wildkatze sowie verschiedene Pflanzenarten, die im Schwarzen Moor zu sehen sind. "Der Landschaftseindruck des Schwarzen Moors erschließt sich erst von oben", betonte Michael Geier.
Daher sei es wichtig gewesen, diesen Aussichtsturm zu errichten und der ideale Ort, um einige Basisinformationen den Besuchern zu vermitteln. Zählungen per Lichtschranke ergaben, dass jährlich 90.000 Besucher den Aussichtsturm nutzen. "Wir lagen mit unseren Schätzungen, dass 25.000 bis 30.000 Gäste das Schwarze Moor besuchen, vollkommen daneben", so Geier. Der Aussichtsturm sei jedoch nicht ganzjährig geöffnet.
In den Wintermonaten muss er wegen Glättegefahr gesperrt werden. Seitdem es den Aussichtsturm gibt, werde er von den Besuchern stärker angenommen als der 2,7 Kilometer lange Moorsteg.
"Viele Gäste begnügen sich damit zum Turm zu gehen und die Aussicht zu genießen", sagte Geier. Das bedeute, dass der Moorsteg deutlich weniger belastet sei, als in der Vergangenheit, was sich im Unterhalt bemerkbar mache. Außerdem werden die Störungen im Moor reduziert.
Vom Aussichtsturm aus gesehen zeige sich das Schwarze Moor mit einem starken Bewuchs. "Wir sehen eine Phase der Umweltverschmutzung, die eigentlich schon wieder vorbei ist", machte Geier aufmerksam. Die vielen Kiefern seien auf den hohen Stickstoffeintrag der Jahrzehnte nach dem zweiten Weltkrieg zurück zu führen, erklärte er und verwies auf Ergebnisse einer Forschungsarbeit.
"Seit 2000 gibt es kaum noch Stickstoffeintrag und damit stoppte auch der Kiefernzuwachs." Die Natur habe aber ein langes Gedächtnis und daher seien die Auswirkungen heute noch zu sehen. Die Bewaldung bringe aber auch Probleme mit sich, sie begünstige das Austrocknen des Moors. Jedoch wurde entschieden, dass im Naturwaldreservat kein Abholzen oder Auslichten stattfinden wird.
Das Schwarze Moor sei das einzig halbwegs intakte Hochmoor in Deutschen Mittelgebirgen, vergleichbares gebe es erst wieder im Riesengebirge.
"Als Kernzone ist es ein absolutes Filetstück", schwärmte Geier. Es umfasst eine Fläche von 66,4 Hektar. Der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll bezeichnete das Schwarze Moor als "Wohnzimmer des Biosphärenreservats". Das es im bayerischen Teil liege, darauf könne der Landkreis Rhön-Grabfeld stolz sein. Die Informationstafeln seien eine Bereicherung, die der Besucherinformation und dem Tourismus diene.