Neu: Rheuma-Liga-Büro in der Altstadt

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Insgesamt 26 Therapiegruppen unterschiedlicher Personenstärke gehören mittlerweile zur Arbeitsgemeinschaft Bad Brückenau der Deutschen Rheuma-Liga. In der Capio Franz von Prümmer Klinik leitet unter anderem Tina Kunkel (rechts) die regelmäßigen Gymnastikstunden, die sowohl auf dem Trockenen als auch im Wasser stattfinden. Fotos: Rolf Pralle
Insgesamt 26 Therapiegruppen unterschiedlicher Personenstärke gehören mittlerweile zur Arbeitsgemeinschaft Bad Brückenau der Deutschen Rheuma-Liga. In der Capio Franz von Prümmer Klinik leitet unter anderem Tina Kunkel (rechts) die regelmäßigen Gymnastikstunden, die sowohl auf dem Trockenen als auch im Wasser stattfinden. Fotos: Rolf Pralle
Der Bürobetrieb bei der Rheuma-Liga läuft, auch Post kommt schon reichlich an. Über ihr neues Domizil in der Altstadt 12 freuen sich der Arbeitsgemeinschaftsvorsitzende Dieter Sternecker (links) und seine Vorstandskollegin Gudrun Friedrich-Kleine.
Der Bürobetrieb bei der Rheuma-Liga läuft, auch Post kommt schon reichlich an. Über ihr neues Domizil in der Altstadt 12 freuen sich der Arbeitsgemeinschaftsvorsitzende Dieter Sternecker (links) und seine Vorstandskollegin Gudrun Friedrich-Kleine.
 

In einem eigenen Rheuma-Liga-Büro in der Altstadt sollen künftig noch mehr Gespräche stattfinden können.

"Die administrativen Aufgaben habe ich bisher von zuhause aus erledigt", sagt Vorsitzender Dieter Sternecker. Schon lange sei hier aber die Kapazitätsgrenze erreicht gewesen. Kein Wunder bei mittlerweile 520 Mitgliedern, die von dem mehrköpfigen Team im Vorstand betreut werden. Und noch einen Vorteil sieht der 63-Jährige in dem neuen Domizil: "Wir sind jetzt häufiger persönlich zu erreichen und können gleichzeitig unsere Präsenz in der Öffentlichkeit stärken."

Der aktuelle Vorsitzende, bei dem schon in jungen Jahren Rheuma diagnostiziert wurde, erinnert sich noch genau an die Anfänge der Arbeitsgemeinschaft. 1994 hatte das "Nordlicht" Franz Bormann, der von der Küste nach Geroda zugezogen war, die Idee für eine eigene Gruppierung in Bad Brückenau. "Das ging gleich mit vollem Erfolg los", so Sternecker, der noch heute von der Beharrlichkeit des damaligen Initiators schwärmt.

Momentan umfasst die Arbeitsgemeinschaft insgesamt 26 Gruppen, für die außer in der Stadt an der Sinn auch in Wildflecken und Hammelburg Bewegungstherapie auf dem Trockenen und im Wasser angeboten wird. Eigens ausgebildete Therapeuten geben den Teilnehmern spezifische Anleitungen und stehen darüber hinaus für individuelle Fragen zur Verfügung.


Gemeinsam stark

"Rheuma ist viel mehr als das Zipperlein der wetterfühligen Oma", tritt Sternecker einer leider immer noch weitverbreiteten Meinung entgegen. Der Formenkreis dieser Krankheit sei nämlich wesentlich umfangreicher. "Wir sind Ansprechpartner für alle Betroffenen, ob sie nun an degenerativen Rheumaerkrankungen wie Arthrose, an entzündlichem Rheuma oder an stoffwechselbedingten Rheumaerkrankungen wie Osteoporose leiden", umreißt der Fachmann das gesamte Spektrum. Ganz bewusst trete man nicht als Verein, sondern als Selbsthilfegemeinschaft auf, "denn die Krankheit soll nicht lebensbestimmend sein". Deswegen gibt es neben den regelmäßigen Therapiestunden unter dem Motto "Beratung - Begegnung - Bewegung" noch eine Fülle weiterer Angebote, die zur Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls beitragen. Vorstandsmitglied Gudrun Friedrich-Kleine verweist in diesem Zusammenhang beispielsweise auf den Tanzkreis, das Nordic-Walking, Badefahrten und Ausflüge sowie Wanderungen und Feiern zu verschiedenen Anlässen. "Gemeinschaft lindert eben Schmerzen in jeglicher Hinsicht", ergänzt Sternecker.

Überhaupt seien der Austausch untereinander und die Unterstützung der Kranken füreinander ganz wichtige Faktoren, die man nicht unterschätzen dürfe. Man kümmere sich auch im Alltag um seine Leidensgenossen und könne sich aufeinander verlassen. "Fehlt beispielsweise mal jemand unangekündigt beim Training, wird sofort nachgefragt oder sogar nachgeschaut, ob nicht irgendetwas passiert ist. Man passt darauf auf, wie es den anderen geht", beschreibt der Vorsitzende die eingespielten Abläufe, die in der ehrenamtlichen Gemeinschaft "seit vielen Jahren sehr gut funktionieren".

Was viel Zeit bei den Verantwortlichen bindet, ist nach den Erfahrungen von Gudrun Friedrich-Kleine der hohe bürokratische Aufwand, "um den man einfach nicht herumkommt". Eine gewisse Vereinfachung in dieser Richtung würde sie begrüßen, denn allein die halbjährliche Abrechnung mit den unterschiedlichen Krankenkassen sei ein Kapitel für sich.


Guter Draht zu Therapeuten

Äußerst positiv hat sich nach Auskunft der Funktionsträger in den vergangenen über zwei Jahrzehnten die Zusammenarbeit mit den einzelnen Kooperationspartnern dargestellt. Dazu zählen in erster Linie die Capio Franz von Prümmer Klinik, die beiden Kurkliniken, die Therme Sinnflut und das Dorint-Hotel im Staatsbad, deren Räumlichkeiten und Einrichtungen regelmäßig für die Übungsstunden der unterschiedlichen Gruppen angemietet und genutzt werden. Ein guter Draht bestehe auch zu den Therapeuten und Ärzten. Schließlich seien die Mediziner in der Regel die erste Anlaufstelle für die Patienten, denen nach dem Praxisbesuch und im Anschluss an eine ausführliche Diagnose die Rheuma-Liga empfohlen wird.

Ihr gesamtes Angebot und ihr neues Domizil in der Altstadt 12 will die Arbeitsgemeinschaft Bad Brückenau der breiten Öffentlichkeit bei einem Tag der offenen Tür vorstellen. Ein genauer Termin für diese Veranstaltung steht aber noch nicht fest: "Das bedarf noch einiger Vorbereitungen", so Sternecker.

Info Das neue Büro der Arbeitsgemeinschaft Bad Brückenau der Deutschen Rheuma-Liga befindet sich in der Altstadt 12. Für den Publikumsverkehr geöffnet ist jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr und zusätzlich an jedem ersten Mittwoch im Monat von 17 bis 19 Uhr sowie nach Absprache. Termine können telefonisch unter der Rufnummer 09741/938 688 vereinbart werden.