Einig ist sich der Marktgemeinderat Maßbach, das ehemalige Rathaus samt Schuppen zu verkaufen.Auch wurden die Eintrittspreise für das Bad erhöht.
Noch ist die Marktgemeinde Eigentümerin des alten Hauses in der Hauptstraße 69 samt dem Nebengebäude im Ortsteil Poppenlauer. Nach einem Ortstermin waren sich die Mitglieder des Marktgemeinderates mit Bürgermeister Matthias Klement (CSU) einig, dass es verkauft werden sollte.
Ansonsten ging es in der Sitzung des Gremiums vor allem um Arbeitsvorgaben und um neue Eintrittspreise für das gemeindeeigene Schwimmbad. Zum Schluss teilte der Bürgermeister mit, dass er von der Bundestagsabgeordneten und Marktgemeinderätin Sabine Dittmar (SPD) telefonisch verständigt wurde, dass die Tennet-Stromtrasse entlang der Autobahn A 71 laufen soll. "Damit ist unsere Gemeinde betroffen, wie wir es befürchtet haben", meinte er dazu nur.
Das Haus in der Hauptstraße 69 in Poppenlauer, das der Marktgemeinderat besichtigte, diente der selbstständigen Gemeinde einst als Rathaus, bevor ebenfalls in der Hauptstraße ein neues Rathaus gebaut wurde, das bis zum Zusammenschluss mit Maßbach am 1. Januar 1972 Sitz der Gemeindeverwaltung war. Heute sind Wohnungen in dem Gebäude untergebracht. Die obere ist bewohnt, die im Erdgeschoss ist leer. Letztere müsste dringend saniert und auf den neuesten Stand gebracht werden. Das Gebäude im Hinterhof neben dem Uralt-Rathaus war der Bauhof der Gemeinde Poppenlauer und diente auch der Feuerwehr.
An diese Zeiten erinnert noch eine alte Vieh-Waage. Vor allem aber lagert hier eine größere Zahl von alten Feuerwehr-Geräten, die jedem Heimat-Museum zur Ehre gereichen würden. Insbesondere sind es alte Hand- und motorbetriebene Spritzen, schon etwas verrottete Schläuche und Transportwägen, die die Blicke der Marktgemeinderäte auf sich zogen. Wenn man die Geräte nach einem Verkauf des Gebäudekomplexes erhalten will, sind dazu neue Räume nötig, fürchten einige Marktgemeinderäte.
Verkaufen statt Geld reinstecken
Bürgermeister Matthias Klement empfahl, das Anwesen zu veräußern, da sonst die Gemeinde viel Geld aufwenden müsste, damit es wieder genutzt werden kann. Er bekam schließlich den Auftrag, nach einem Käufer zu suchen. Details dazu wurden allerdings später in der nicht-öffentlichen Sitzung beraten.
Sieben der insgesamt elf Tagesordnungspunkte der Sitzung hatten mit dem Schwimmbad zu tun. "Angepasst" wurden die Eintrittspreise angesichts der Kosten für die Sanierung. Das bedeutet natürlich, dass sie zum Teil erhöht worden.
Letztes Jahr wurden 11.413 Euro an Eintrittsgeldern eingenommen, das meiste davon über Einzelkarten. "Wir können über die Eintrittspreise sowieso keine Reichtümer erwerben. Eine komplette Kostendeckung schaffen wir nicht, für uns ist dieses Bad eine ganz wichtige Infrastruktur für unsere Bevölkerung", hob er hervor. Zur Orientierung präsentierte er die Eintrittspreise in einigen Freibädern in der Umgebung. Auch nach der Anpassung hat das Freibad Maßbach im Vergleich zu anderen Bädern sehr günstige Preise:
Kinder unter sechs Jahren wie bisher frei. Kinder und Schüler 1,50 Euro (bisher 1 Euro), Jahreskarte 20 Euro (17,50 Euro), 12er-Karte 15 Euro (10 Euro). Erwachsene wie bisher 2,50 Euro, Jahreskarte 40 Euro (36 Euro), 12er-Karte 25 Euro (21 Euro).
Bauhofleiter Wolfgang Brust gab einen Bericht über den aktuellen Bau- und Kostenstand. Trotz einiger Verzögerungen durch den strengen Winter ist er optimistisch, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. Veranschlagt wurden Kosten in Höhe von 136 000 Euro, dazu kommen weitere 31 500 Euro für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.
"Mitnahmebänke" angeregt
Zaunbauarbeiten für das Freibad in Höhe von 7545 Euro wurden an eine Firma aus Römhild-Milz vergeben. Den Zuschlag für Außenputzarbeiten in Höhe von 9392 Euro bekam ein Unternehmen aus Weichtungen. Die Eingangstür liefert für 3882 Euro eine Firma aus Thundorf. Noch nicht vergeben wurden Trennwände. Statt der geplanten Spanplatten sollen wasserfeste Platten verwendet werden, deshalb ist eine neue Ausschreibung nötig. Bürgermeister Klement bekam die Ermächtigung, die Arbeiten bis zu einer Höhe von maximal 6500 Euro zu vergeben. Mehrfach lobte Bürgermeister Klement den Förderverein der Schwimmbad, der durch seine Eigenleistungen wesentlich dazu beigetragen habe, die Kosten zu senken.
Marktgemeinderat Winfried Streit gab die Anregung eines Bürgers weiter, "Mitnahmebänke" einzurichten und stellte einen Antrag. Der Bürger hatte vorgeschlagen, in Poppenlauer eine Art "Mitnahme-Haltestelle" in Richtung Maßbach einzurichten. Sie sollte auch bei schlechtem Wetter benutzbar sein. Dieser Bürger bittet darum, auch darüber nachzudenken, ob an anderen Orten der Marktgemeinde solche Bänke nützlich wären.
Streit wies darauf hin, dass in anderen Gemeinden derartige Bänke eingerichtet wurden, die Erfahrungen seien gut. "Grundsätzlich positiv" steht der Klement dem Vorschlag gegenüber. Wo man solche Bänke aufstellen könne, darüber gebe es Diskussionsbedarf.