Wer geht schon freiwillig in die Ausnüchterungs- oder Verwahrungszelle bei der Polizei? Die Kinder, die jedes Jahr beim Ferienprogramm des CSU-Ortsverbandes Münnerstadt mitmachen, sind sogar immer ganz scharf drauf.
Was aber auffällt: Die größten "Frechdachse" unter ihnen halten sich dabei meist sehr zurück. Man kann ja nicht wissen, ob man auch wieder raus darf.
So war das auch diesmal, als sich wieder 25 Kinder aus Münnerstadt und Umgebung mit mehreren Betreuern in der Polizeiinspektion Bad Kissingen eingefunden hatten. Nachdem die Besuchergruppe mit einem Informationsfilm, gedreht übrigens unter Mitwirkung von Schülern der Freiherr von Lutz-Volksschule Münnerstadt, mit einem gestellten Fall von Diebstahl konfrontiert worden waren, konnten die Mädchen und Buben bei Führung durch die Polizeiinspektion die erforderlichen Maßnahmen und Schritte der Ermittlungsarbeiten (Spurensicherung, Zeugenbefragung, Schreibtischarbeit etc.) durch die Polizei mitverfolgen.
Hinweis für dunkle Jahreszeit Polizei-Hauptmeister Matthias Kleren, der mit einem Kollegen die Besuchergruppen führte, stellte den Kindern die Uniformen, die zur dienstlichen Ausrüstung gehörenden Teile wie Warnweste, Schutzweste, Taschenlampe, Schlagstock, Handschellen, Pistole vor. Dabei wurde auch der Unterschied zwischen dunkler oder reflektierender Kleidung deutlich herausgestellt. Zudem wurde den Kindern besonders für den Schulweg in der dunkleren Jahreszeit vermittelt: "Macht euch sichtbar!"
Als die Dienstfahrzeuge samt Ausrüstung vorgestellt wurden, wollte jeder mal einsteigen und wenn möglich auch das Martinshorn anschalten. Dabei konnte auch das neueste Fahrzeug in Augenschein genommen werden. Dazu wurde den Kindern auch vorgeführt, dass es bei den sogenannten Martinshörnern unterschiedliche Signale gibt, die je nach Umgebung ganz anders wahrgenommen werden. Dabei gibt es die Unterscheidungen Stadthorn (in dicht bebauten Wohngebieten) und Landhorn (freie Bebauung oder offenes Gelände). Wieder etwas gelernt.
Dass es bei der Polizei immer so heiß hergeht, dass im Unterrichtsraum sogar Bananen an einer großen Staude reifen, wurde allerdings von den Polizisten verneint. Vielmehr gibt es da einen Hobbygärtner unter den Kollegen, der einige seiner Prachtpflanzen hier eingestellt hat. Aha! Aber man wird ja doch mal fragen dürfen, nach dem Motto: Die Polizei, dein Freund und Helfer.