Weihnachtsmänner-Wallfahrer wieder unterwegs

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Die Weihnachtsmänner-Wallfahrer waren auch in der Nähe von Thundorf unterwegs. Foto: Michael Kübert
Die Weihnachtsmänner-Wallfahrer   waren auch in der Nähe von Thundorf unterwegs. Foto: Michael Kübert
In der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen vor dem Aufbruch. Foto: Michael Kübert
In der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen vor dem Aufbruch.  Foto: Michael Kübert
 
Gruppenfoto an der Talkirche. Foto: Michael Kübert
Gruppenfoto an der Talkirche.  Foto: Michael Kübert
 
Am Grab von Norbert Düring. Foto: Michael Kübert
Am Grab von Norbert Düring.  Foto: Michael Kübert
 

Zehn Männer nahmen Abschied im Weihnachtsfrieden vom letzten Jahr mit passenden Bibelstellen und Texten. Und sie blickten auch nach vorne.

Abschied nehmen hieß es für zehn Männer aus verschiedenen Orten Deutschlands in den letzten Tagen vor Silvester. Abschied nehmen von der Familie und Freunden und der nachweihnachtlichen Atmosphäre zu Hause, um sich mit P. Markus Reis auf die Weihnachtsmänner-Wallfahrt zu begeben, die in diesem Jahr wieder einmal von Vierzehnheiligen nach Münnerstadt führte.

Nach dem Gottesdienst in der Wallfahrtskirche machten sie sich auf den Weg, um während der Wanderung über verschiedene Abschiede nachdenken und sich austauschen zu können. Abschied nehmen von schönen, aber auch schwierigen Momenten, die während des abgelaufenen Jahres immer wieder in den Familien oder der Umgebung der Männer geschahen. Allen gemeinsam lag der Abschied von ihrem Wallfahrtskollegen Norbert Düring am Herzen, an den sie auf diesem Weg besonders denken wollten.


Auszeit, sich selbst zu finden

Angeregt durch passende Bibelstellen und Texten, in denen von Abschied die Rede ist, überdachten die Teilnehmer das abgelaufene Jahr, sie nahmen Abschied von geliebten Personen, von schönen Erlebnissen. Aber auch sehr schwere Situationen, die sie erlebt hatten, sollten hier eine wichtige Rolle spielen. So bekannte ein Wallfahrer aus Frankfurt, dass er in einer schwierigen familiären Situation die Einladung von P. Markus angenommen habe, um die Zeit zwischen den Jahren für sich als Auszeit zu sehen, zu sich selbst zu finden, um dann vielleicht einen gangbaren Weg für seine Zukunft zu gehen. Wie die anderen Männer auch tauschte er sich während der drei Tage aus, erzählte vom vergangenen Jahr.

Am Abend konnten sich die Teilnehmer in Pfarrweisach, der ersten Station der Wallfahrt, über die Gedanken äußern, die einem auf dem Weg bis hierher durch den Kopf gegangen waren. Passend dazu auch die Bibelstelle, bei der die beiden Jünger Jesu ihre Familien verlassen hatten, um sich Jesus anzuschließen, sich auf etwas völlig Neues, Unbekanntes einzulassen. Dabei diskutierten sie auch darüber, dass so ein Abschied sehr belastend für die Zurückbleibenden sein könne, da das Familienoberhaupt die Familie quasi im Stich gelassen habe, um für sich einen neuen Weg zu gehen.


Sehr anspruchsvoller zweiter Tag

Sehr anspruchsvoll war dann der zweite Tag, bei dem 35 Kilometer Wegstrecke bis Altenmünster zu bewältigen waren. Aber dank des Begleitbusses konnte der eine oder andere Wallfahrer ein Stück des Weges auf vier Rädern zurücklegen. Nach der Mittagspause in Hofheim war die Strecke noch lang genug, um über die Erlebnisse des vergangenen Jahres sinnieren zu können. Und nicht nur der Rucksack lastete den Männern auf den Schultern, auch so manch schwere Situation und einschneidendes Erlebnis drückte die Männer auf ihrem Weg. Angenehm dabei war aber, dass der Tag zwar sehr kalt, aber der Boden dadurch nicht matschig und aufgeweicht war. Bis weit in die Dunkelheit zogen die Pilger übers Land und kamen gegen 18 Uhr in Altenmünster an.


Aufbruch in die Zukunft

Nach dem Aufbruch am nächsten Morgen machten sich die Wallfahrer Gedanken, was nach dem Abschied nun im kommenden Jahr auf sie zukommen würde, wie der eine oder andere die nahe Zukunft erleben würde, das Vergangene hinter sich lassend und in die Zukunft schauend. Und dabei spielte natürlich bei vielen eine wichtige Rolle, wie sie den bevorstehenden Ruhestand gestalten wollen. Pläne für diese Zeit gibt es sicher, sie umzusetzen, ist dann eine andere Sache. Doch zunächst galt es erst einmal, die letzte Strecke bei Regen und weichem Boden zu bewältigen.

Nach sehr angenehmen Zwischenaufenthalten in Thundorf und in der Talkirche bei wärmendem Kaffee und Kuchen besuchten die elf Männer am frühen Nachmittag dann das Grab von Norbert Düring, der in den letzten 14 Jahren maßgeblich an der Organisation der Wallfahrt mitgewirkt hatte. In der Hauskapelle des ehemaligen Studienseminars feierten sie schließlich den Abschlussgottesdienst, bei dem Pater Markus allen Teilnehmern für ihre Offenheit im Gedankenaustausch dankte und der Bereitschaft, sich von ihrer vertrauten heimatlichen Umgebung zu lösen und gemeinsam mit ihm- ähnlich wie die Jünger Jesu- unbekannte Wege zu gehen. Ein gemeinsames Abendessen beendete die diesjährige Weihnachtsmännerwallfahrt in der Hoffnung, sich am Ende des Jahres 2018 zur 16. Wallfahrt wiederzusehen.